Schwangerschaftswoche 28
Du bist nun am Ende des siebten Monats angelangt und startest mit deinem Baby in das dritte Trimester. Jetzt bekommt die Geschichte endlich ein Gesicht. Man bemerkt nicht nur deinen großen Bauch, auch kann man am Ultraschallbild die Gesichtszüge von deinem Zwerg erkennen. Kaum zu glauben, wie schnell die Zeit vergeht. Eben war er noch so klein wie eine Bohne und schon bald hat er keinen Platz mehr in deiner Gebärmutter.
Hoffentlich hast du mittlerweile alles Nötige erledigt? Große Renovierungsarbeiten solltest du jetzt nicht mehr durchführen. Einkaufen darfst du natürlich schon. Vor allem jetzt macht es Sinn, die Baby Erstausstattung zu besorgen. Falls deine Freunde und Verwandten nicht bereits auf dich zukamen, kannst du auch sie fragen, ob sie zufällig nicht mehr benötigte Babysachen besitzen. Da Kinder so schnell wachsen, wirst du ständig damit beschäftigt sein, Kleidung zu kaufen. Je mehr du für die ersten Monate bereits besitzt, desto besser.
Dein Baby in der 28. Schwangerschaftswoche
Endlich ist es so weit, dein Kind öffnet das erste Mal die Augen und kann diese auch wieder schließen. Am Anfang wird es sie oft auf- und zumachen, weil es nicht begreift, was da eigentlich vor sich geht. Es nimmt helle sowie dunkle Lichttöne wahr. Die Sehschärfe verändert sich erst nach der Geburt und selbst da dauert es einige Monate bis dein Kind wirklich scharf sehen kann. Zum ersten Geburtstag sieht es schon um einiges schärfer und mit etwa zehn bis zwölf Jahren hat es ein Gesichtsfeld wie ein Erwachsener.
Dein Baby wird jetzt immer dicker und es bildet sich bereits eine Fettschicht unter der Haut. In dieser Woche wiegt es etwa 1.000 Gramm und ist 38 Zentimeter groß. Die Angaben können bei dir abweichen, da sich jedes Baby unterschiedlich entwickelt. Deswegen solltest du es nicht so genau nehmen. Am wichtigsten sind die Daten direkt nach der Geburt, diese werden für dich natürlich gleich nach der Entbindung notiert — eine bleibende Erinnerung, die du sicherlich ins Babyalbum schreiben wirst.
Du in der 28. Schwangerschaftswoche
Der obere Rand der Gebärmutter liegt etwa drei Zentimeter über deinem Bauchnabel. Sie verformt sich im Laufe der Zeit noch, sodass das Baby nach und nach die richtige Geburtsposition einnehmen kann. Im dritten Trimester, das jetzt eingeläutet wird, geht es eigentlich nur noch darum, auf die Geburt zu warten. Zwar wächst dein Baby noch ein Stück, aber soweit ist alles fertig. Die Organe reifen nun weiter und manche nehmen langsam ihre Arbeit auf. Die Lunge benötigt die längste Zeit.
Was du jetzt tun kannst!
Bald fängt wahrscheinlich dein Mutterschutz an, falls du dich nicht bereits im Urlaub befindest. Falls noch ein wenig Zeit ist und du Urlaubstage übrig hast, kannst du dich ein paar Tage vorher entspannen. Sobald du im Mutterschutz bist, solltest du dir nicht mehr viel aufhalsen. Nicht umsonst wirst du nach Hause geschickt. Diesen Luxus haben nicht alle Menschen. In vielen Ländern ist es üblich, bis zur Geburt zu arbeiten. Auch wenn du selbstständig bist, kannst du dir wahrscheinlich kaum freie Zeit gönnen. Wenn du nicht arbeitest, fällt natürlich das Einkommen weg.
Im Mutterschutz kannst du es dir richtig gutgehen lassen. Falls du glaubst, jetzt beginnt ein langer Urlaub, hast du dich aber getäuscht. Die Nächte werden lang und die Tage sowieso. Auf jeden Fall solltest du dich jetzt langsam aber doch um die Erstausstattung kümmern. In der vorigen Woche gab es einige Tipps zum Thema Kinderwagen. Diese Woche steht das Thema Tragetuch im Vordergrund. Es handelt sich dabei um eine wundervolle Transportvariante für dein Baby.
Die gewonnene Zeit kannst du auch zur Weiterbildung nutzen, gerade jetzt bietet sich ein Geburtsvorbereitungskurs an. Diesen kann man heut zu Tage auch online absolvieren. Sehr empfehlenswert ist der Kurs von Hebamme Nadine Beermann. Er besteht aus 17 Folgen und du bekommst die Extra Einheiten „Ernährung in der Schwangerschaft“ und „Fitness in der Schwangerschaft“ dazu. Damit liefert der Kurs deutlichen Mehrwert über den Geburtsvorbereitungskurs hinaus.
Tragetücher gibt es viele: Welches ist das Richtige?
Einfach in den Laden gehen und ein Tragetuch kaufen, ist nicht so einfach, wie es aussieht. Es gibt Tücher, die man selber binden muss und solche, die bereits vorgebunden sind. Neben den unterschiedlichen Varianten gibt es ferner verschiedene Positionen. Den Dreh hast du wohl erst dann raus, wenn dein Tragling auf der Welt ist.
Das solltest du beim Kauf beachten!
Es gibt Tücher für verschiedene Altersstufen. Hochwertige, teurere, mit gutem Material kannst du teilweise bis zum vierten Lebensjahr oder bis 20 Kilogramm verwenden. Natürlich trägst du ein zweijähriges Kind nicht wie ein Neugeborenes. Größere Kinder werden eher am Rücken transportiert. Die verschiedenen Tragetücher machen es möglich.
Vorgebundende Tragetücher sind ziemlich praktisch, weil du dein Baby schnell reinsetzen kannst. Diese nennen sich Ring-Slings und sind in verschiedenen Farben wie auch Varianten erhältlich. Der Nachteil: Du kannst nur wenige Tragepositionen damit realisieren. Einfacher sind Tragetücher zum selberbinden. Je größer das Tuch, desto mehr Bindeweisen sind möglich. Deswegen solltest du ein Tuch wählen, dass etwa 5,10 Meter lang ist. Generell gilt, je größer deine eigene Konfektionsgröße, desto größer sollte das Tragetuch sein. Falls du Größe 36 hast und dein Partner Größe 48, solltest du natürlich darauf achten.
Kaufen, ausleihen oder leasen?
Tragetücher leasen? Das klingt im ersten Moment wie eine Anzeige eines Autohändlers. Was hat es damit auf sich? Es gibt tatsächlich Anbieter, bei denen sich Eltern Tragetücher leasen können. Falls du es dir nur für wenige Wochen ausborgen möchtest, kommst du mit einer geringen Leasinggebühr besser davon als mit dem Kauf eines Tuches. Solltest du zufrieden sein und es doch behalten wollen, kannst du es natürlich auch kaufen. Hier stehen dir einige Optionen offen. Hochwertige Qualitätstücher haben ihren Preis. Das darfst du nicht vergessen. Für die Sicherheit deines Babys solltest du unbedingt auf Qualität achten und zu keinen billigen Kopien greifen. Falls du es dir nicht leisten kannst, kauf dir das Tragetuch gebraucht. Es gibt viele Eltern die ihre gebrauchten Waren günstig abgeben. Alternativ hast du vielleicht auch eine Freundin, die ihres im Moment nicht braucht und es dir gerne für ein paar Monate überlässt.
Fehler, die du vermeiden solltest
Tragetücher sind eine tolle Sache, um dein Kind sicher zu transportieren. Du hast je nach Bindeart beide Hände frei und kannst dich locker bewegen. In manchen Situationen ist es besser, ohne Kinderwagen durch die Welt zu schreiten. Achte darauf, dass das Tragetuch nicht zu locker oder zu fest sitzt. Zu Anfang glauben viele, sie engen ihr Kind ein. Jedoch ist meist das Gegenteil der Fall. Sitzt dein Baby zu locker, wird der Rücken nicht stabilisiert und das führt in einigen Fällen zu Haltungsschäden. Das Tuch darf ruhig fest sitzen, sollte aber nicht in der Haut einschneiden und ein wenig elastisch sein.
Ein Baby trägst du am besten mit Gesicht zum Körper. Das ist wichtig, weil es dadurch eine ordentliche Haltung einnimmt und von äußeren Reizen nicht beeinflusst wird. Ist dein Kind größer, kannst du es gerne an der Hüfte oder am Rücken tragen. Dadurch bekommt es mehr mit und sitzt dennoch in einer ordentlichen Position.
Die berühmte Anhock-Position ist wichtig für die Hüften. Achte darauf, dass dein Baby so im Tragetuch sitzt, dass es die Beine zu 45 Grad anwinkelt. Das bedeutet, die Knie befinden sich etwa auf Nabelhöhe und sind leicht gespreizt. Achte bei einem Neugeborenen darauf, dass die Nackenmuskulatur optimal gestützt wird. Erst, wenn es den Kopf selbst halten kann, kannst du auf die zusätzliche Stabilisierung verzichten.
Tragetuch-Schulungen
Es gibt für fast alles in der heutigen Zeit eine Art Schulung. Auch in Sachen Tragetücher bekommst du die Hilfe, die du benötigst. Frag mal bei deiner Hebamme nach. Diese kennen sich mit vielen Dingen wunderbar aus. Da immer mehr Eltern den alternativen Weg bevorzugen, gibt es ferner zahlreiche Kurse zu diesem Thema. Erkundige dich einfach im Internet oder frag im Handel nach. Geschäfte, die qualitativ hochwertige Tragetücher verkaufen, beraten dich natürlich auch gerne zu diesem Thema und bieten selbst Workshops an. Inzwischen gibt es auch Menschen, die sich Trageberater/in nennen dürfen. Sie unterstützen dich beim richtigen Anlegen sämtlicher Tragehilfen.
Vorteile und Nachteile eines Tragetuchs
Ein Tragetuch ist schnell gebunden und du benötigst kein Zubehör. Beim Einkaufen, Arbeiten oder beim Spaziergang hast du die Hände immer frei, wenn dein Baby im Tragetuch sitzt. Als Tragling beruhigen sich Kinder im Tuch in der Regel unheimlich schnell. Die Enge vermittelt ihnen ein wohliges Gefühl und der Herzschlag von Mama ist näher als sonst.
Du wirst wahrscheinlich einige Anläufe brauchen, bis du die Tragevarianten ohne Anleitung hinbekommst. Zu Beginn ist deshalb viel Übung gefragt. Außerdem kann dir bei längerem Tragen der Rücken schmerzen — vor allem, wenn dein Kind schon ordentlich Gewicht hat.
FAQ’s
Was passiert in der 28. Schwangerschaftswoche mit dem Baby?
In der 28. SSW hat dein Baby eine beträchtliche Größe erreicht und misst etwa 37 cm vom Scheitel bis zur Ferse. Das Gewicht liegt bei ungefähr 1000 Gramm. Dein Baby kann jetzt blinzeln, die Augen öffnen und schließen und hat möglicherweise sogar Wimpern. Die Lungen entwickeln sich weiter, und das Baby übt das Atmen, indem es Fruchtwasser ein- und ausatmet.
Welche Schwangerschaftssymptome können in der 28. Schwangerschaftswoche auftreten?
In der 28. SSW können Symptome wie Rückenschmerzen, Schlafprobleme, Kurzatmigkeit, geschwollene Hände und Füße sowie Sodbrennen auftreten. Du könntest auch bemerken, dass sich dein Bauchnabel nach außen wölbt und Braxton-Hicks-Kontraktionen (Übungswehen) auftreten können.
Was sollte ich in der 28. Schwangerschaftswoche beachten?
In der 28. SSW beginnt das dritte Trimester deiner Schwangerschaft. Es ist wichtig, dass du weiterhin auf eine gesunde Ernährung achtest, ausreichend Flüssigkeit zu dir nimmst und auf ausreichend Ruhe und Bewegung achtest. Du solltest auch regelmäßig deine Frauenärztin oder deinen Frauenarzt aufsuchen, um sicherzustellen, dass die Entwicklung deines Babys auf dem richtigen Weg ist.
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