Plötzlicher Kindstod (SIDS) – Warnzeichen und Vorbeugung
Manchmal stirbt ein Baby, welches völlig gesund ist, einfach so während des Schlafs. Glücklicherweise passiert das äußerst selten, aber es passiert eben. Für die Betroffenen ein sehr schmerzliches Thema.
Verständlicherweise ist der plötzliche Kindstod – auch SIDS (sudden infant death syndrom) genannt – für alle Eltern eine echte Horrorvorstellung. Ans Bettchen treten und das Baby leblos und mit blassen Lippen vorzufinden – den Gedanken verdrängt man doch lieber ganz schnell wieder. Kann man denn wirklich gar nichts dagegen machen? Sind Eltern tatsächlich hilflos, wenn es um das Schreckgespenst SIDS geht, über das man am liebsten gar nicht nachdenken mag?
Auch wenn es nach wie vor Fälle des plötzlichen Säuglingstods gibt, liefert die Statistik beruhigende Zahlen. Seit man nämlich offiziell dazu übergegangen ist, für Babys bestimmte Schlaf- Empfehlungen herauszugeben, hat sich die Anzahl der Todesfälle deutlich verringert.
Es scheint also, dass Eltern durchaus aktiv gegen SIDS vorbeugen können, wenn sie den ein oder anderen Ratschlag beachten – auch wenn es natürlich nie eine Garantie dafür gibt und er sich niemals ganz ausschließen lässt.
Aber es ist für dich in jedem Fall beruhigend, zu wissen, welche Faktoren den plötzlichen Säuglingstod begünstigen und wie du konkret vorbeugen kannst.
Was genau ist der plötzliche Säuglingstod?
Der plötzliche Säuglingstod, auch plötzlicher Kindstod genannt, ist heute immer noch die häufigste Todesursache für Babys im ersten Lebensjahr.
Man ist sich noch immer nicht zu 100% sicher, wie genau es eigentlich zum plötzlichen Kindstod kommt. Einige Faktoren aber sind bekannt. Meistens tritt der plötzliche Säuglingstod nachts auf. Das Baby lag zuvor auf dem Bauch oder sein Gesicht wurde durch etwas verdeckt. Dabei kommt es zu einem Stau von Kohlendioxid zwischen Babys Gesicht und dem Gegenstand (Babymatratze etc.), der sich davor befindet. Babys, dessen neurologisches System noch nicht genügend ausgereift ist, registrieren dabei den Anstieg von CO2 nicht und schlafen seelenruhig weiter. Andere Babys, die diesen „Defekt“ nicht haben, wachen in dem Moment auf und atmen weiter.
Das heißt, dass das Baby aufgrund eines Gegenstandes, der sich zu dicht vor seinem Gesicht befindet, immer wieder seine eigene Rückatemluft einatmet, die nach und nach weniger Sauerstoff beinhaltet. Es wacht leider nicht auf, was bedeutet, es erleidet einen Herzstillstand, wird bewusstlos und erstickt im Schlaf.
Die Anzeichen für den plötzlichen Kindstod sind blasse Haut, blasse Lippen und teilweise auch blaue Flecken auf der Haut.
SIDS – plötzlicher Kindstod in welchem Alter?
Von 1991 bis 1996 lief eine sogenannte „Anti Bauch Kampagne“, bei der ganz offiziell dafür plädiert wurde, Babys nicht mehr auf dem Bauch schlafen zu lassen. In dieser Zeit konnte man in Deutschland einen Rückgang von 44% bei den Todesfällen feststellen, in Nachbarländern war die Zahl teilweise noch bedeutend höher.
Die Schlafposition in stabiler Rückenlage, das war demnach offensichtlich, ist eine der wichtigsten Maßnahmen zur SIDS Prävention.
Heute sterben von 1000 Kindern nur 0,2 am plötzlichen Kindstod und die Tendenz ist weiterhin sinkend.
Quelle: praeventionskonzept.nrw.de
Wahrscheinlichkeit von SIDS – wann sinkt das Risiko?
Interessant in Bezug auf den plötzlichen Kindstod ist der Blick auf die Statistik. Man hat auch herausgefunden, dass der plötzliche Kindstod zu einem bestimmten Alter des Kindes geballt auftritt. Kinder vor dem zweiten Lebensjahr sind genauso selten betroffen wie Kinder nach dem sechsten Monat. Am häufigsten ereignet er sich bei Babys im Alter von drei bis vier Monaten. Ist das Baby ein Jahr alt, sinkt die Gefahr von SIDS quasi auf 0.
Gibt es Warnzeichen oder Vorboten für SIDS?
Viele Eltern denken, wenn ihr Baby kalte Hände hat, könnte dies ein Vorbote für den plötzlichen Kindstod sein. Dem ist aber nicht so – fast alle Babys haben kalte Hände. Starkes Schwitzen im Schlaf hingegen ist eher ein Warnsignal. Denn Überwärmung ist ebenfalls ein Risikofaktor für den plötzlichen Säuglingstod.
Es gibt aber noch weitere Warnsignale, die du ernst nehmen solltest. Dazu gehört zum Beispiel häufiges Erbrechen, blasse Lippen, ein blaues Gesicht, häufiges Verschlucken und zu lange oder zu häufige Atempausen.
Die Atmung des Babys
Babys atmen naturgemäß sehr unregelmäßig und manchmal setzt die Atmung ganz unvermittelt einfach aus. Zu diesen Atempausen muss allerdings angemerkt sein, dass alle Babys sie im Schlaf haben. Auch wenn Eltern dabei schier das Herz stehen bleibt: Es ist ganz normal. Nach einer kurzen Pause setzt der Atem aber – normalerweise – auch wieder ein.
Solltest du diese Pausen allerdings sehr häufig bemerken und diese deutlich länger als 15 Sekunden andauern, kann dies ein Warnsignal sein und du solltest am besten schnellstmöglich mit dem Kinderarzt darüber sprechen.
Viele Eltern überlegen in diesem Zusammenhang, ein Atemkontrollgerät für Babys zu kaufen. Durch die Atemüberwachung gibt es Alarm, wenn Babys Atem einmal etwas länger aussetzt. In der Praxis erweisen sich solche Geräte aber nicht als wirklich hilfreich. Sie geben aufgrund des vorher erwähnten unregelmäßigen Atmens des Babys so oft Alarm, dass an ruhiges und unbesorgtes Schlafen der Eltern nicht mehr zu denken ist.
Die optimale Schlafumgebung: Dem plötzlichen Kindstod vorbeugen
Ein absolut wichtiger Aspekt ist die richtige Schlafumgebung des Babys. Wenn du diese Empfehlungen befolgst, hast du schon ziemlich viel getan, um SIDS vorzubeugen.
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- Wie soll das Baby liegen?
Noch vor wenigen Jahren wurde die Seitenlage favorisiert, heute jedoch weiß man es besser. Babys, die einer Seitenlage liegen, rollen nämlich immer mal wieder unbeabsichtigt auf den Bauch. Es wird daher bereits seit mehreren Jahren empfohlen, Babys weder auf den Bauch, noch auf die Seite zu legen, wenn sie schlafen sollen, sondern nur noch auf den Rücken. Nur die Rückenlage ist aus Sicht der Prävention vor SIDS empfehlenswert.
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- Die Ausstattung des Bettchens
Auch die Bettausstattung spielt eine große Rolle bei der Prävention. Seit empfohlen wird, Babys nicht mehr zuzudecken, sondern im Schlafsack schlafen zu legen, ist die Anzahl der Todesfälle deutlich zurückgegangen. Denn in einem gut sitzenden Schlafsack (in den das Baby nicht hineinrutschen kann) liegt es sicher und es besteht keine Gefahr, sich diesen über das Gesicht zu ziehen. Bei einer Decke kann das schnell mal passieren.
Außerdem darf, so hart es sich anhört, ansonsten nicht viel ins Bettchen. Da heißt konkret: keine Schmusetiere, kein Spielzug und auch kein Lammfell. Eine Matratze, ein Spannbettlaken sowie ein dünnes Moltontuch unter dem Kopf sind ausreichend. Das Baby braucht viel Luft zum Atmen und eine optimale Luftzufuhr ist nur dann gewährleistet, wenn nichts im Weg ist. Plüschige Kissen, Nestchen oder ähnliches sollten also draußen bleiben aus Babys Bett. Damit kannst du die Gefahr einer CO² Rückamtung am ehesten minimieren.
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- Schlafsack, Matratze und Co.
Um einem Hitzestau im Babybettchen vorzubeugen, sollte die Matratze möglichst luftdurchlässig sein, eher fest und nicht zu dick. Auf wasserdichte Einlagen ist möglichst zu verzichten.
Das wichtigste Utensil im Zusammenhang mit dem Bettchen ist heute der Schlafsack, welcher mindestens während des ersten Lebensjahrs, meistens noch lange darüber hinaus, die Bettdecke vollständig ersetzt. Zugedeckt werden Babys heute also überhaupt nicht mehr!
Der Schlafsack sollte ein paar wichtige Kriterien erfüllen, damit er optimalen Schutz bietet.
- Der Halsausschnitt sollte so gewählt sein, dass er kleiner ist als Babys Köpfchen, denn sonst könnte dein Baby versehentlich hineinrutschen – das hätte dann den gleichen Effekt wie eine Decke.
- Er sollte nicht auf „Zuwachs“ gekauft werden, weil das Baby sich dann darin verheddern könnte. Im Idealfall liegt der obere Teil des Schlafsacks relativ nah am Oberkörper an und der untere Teil ist birnenförmig genäht.
- Die Materialien sollten möglichst atmungsaktiv sein. Je mehr Naturmaterialien wie Baumwolle oder Wolle verwendet werden, umso besser.
- Giftige Schadstoffe am Schlafsack sind ungünstig, am besten du achtest auf Bio-Qualität oder wäschst das neue Stück einige Male in der Maschine vor.
- Ideal sind Schlafsäcke, die ein herausnehmbares Innenfutter haben, welches sich je nach Jahreszeit einsetzen und herausnehmen lässt.
- Es sollten sich keine Knöpfe oder Schlaufen am Schlafsack befinden, die für das Baby irgendeine Gefahr darstellen könnten.
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- Wo soll das Bettchen stehen?
Auch das ist ein Aspekt, der nicht außer Acht gelassen werden sollte. Das Bett sollte keinesfalls zu nahe an der Heizung stehen, aber auch nicht direkt in der Sonne. Beides könnte ebenfalls in kurzer Zeit zu einer Überhitzung führen.
Natürlich sollten sich in der Nähe des Gitterbetts auch keine Stromkabel oder andere Dinge befinden, die das Baby ins Bett ziehen und sich damit strangulieren könnte.
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- Die ideale Raumtemperatur
Empfohlen werden offiziell nur 16 – 18 Grad. Das erscheint zwar etwas wenig, ist aber die optimale Temperatur zum Schafen. Denn Überhitzung, das haben wir bereits erfahren, ist ebenfalls ein Risikofaktor. Das Baby sollte keinesfalls zum Schlafen ein Mützchen tragen, sondern in einem warmen Schlafsack liegen, der idealerweise aus mehreren Lagen besteht und der Jahreszeit angepasst werden kann. Naturmaterialien sind hier immer Kunstfasern vorzuziehen, da es auch hier zum Hitzestau kommen kann.
Dass dein Baby überhitzt ist, erkennst du daran, dass es schnell atmet oder zwischen den Schulterblättern nass geschwitzt ist.
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- Schlafen im Elternzimmer oder im Kinderzimmer?
Heute geht man davon aus, dass es das Beste ist, wenn Babys im ersten Halbjahr im Schlafzimmer der Eltern schlafen, jedoch nicht im Elternbett. Auch hier spielt die Sache mit dem Atmen eine Rolle.
Interessanterweise fand man heraus, dass die Atempausen von Babys weniger häufig auftreten, wenn es von außen „Reize“ erhält. Das bedeutet: Babys, die im Schlafzimmer der Eltern schlafen, werden durch deren Atmen regelrecht dazu animiert, selber zu atmen. Der plötzliche Säuglingstod scheint also tatsächlich seltener aufzutreten, wenn das Baby in der Nähe seiner Eltern liegt.
Eher kontrovers diskutiert wird das Thema, ob das Baby direkt im Elternbett schlafen sollte oder nicht. Während es dafür viele Befürworter gibt, sprechen aus Sicht der SIDS Forscher gute Gründe dagegen. Schläft das Kind direkt im Elternbett, besteht die Gefahr, dass es erdrückt oder aber während des Schlafs versehentlich von seinen Eltern zugedeckt wird. Haben die Eltern Alkohol konsumiert, steigt diese Gefahr noch deutlich an.
Fazit: Im Schlafzimmer der Eltern gerne, direkt im Elternbett lieber nicht
Ein guter Kompromiss könnte hier ein Beistellbett sein, ein Babybett, welches direkt am Bett der Eltern befestigt wird und somit das Elternbett „erweitert“. Hier schläft aber dennoch jeder in seinem eigenen Bett. Der Vorteil: Wenn das Baby weint, können Mama oder Papa unmittelbar reagieren, ohne aufzustehen.
Dem plötzlichen Kindstod vorbeugen – welches sind die Risikofaktoren?
Stillen
Schnuller
Sehr interessant ist die These, nach der Kinder – vor allem jene Babys, die nicht gestillt werden können – seltener am Säuglingstod versterben, wenn sie einen Schnuller haben. Diese These dürfte den Schnulli-Gegnern ein wenig Wind aus den Segeln nehmen. Zumindest stellten Forscher fest, dass ein Schnuller tatsächlich ebenfalls einen gewissen Schutz vor SIDS bietet.
Schlafen
Die Schlafumgebung spielt eine ganz maßgebliche Rolle beim plötzlichen Kindstod, weswegen wir hier in einem separaten Abschnitt darauf eingehen, wie und wo du dein Baby am besten schlafen legst. Durch die richtige Bettausstattung und Positionierung des Babybettchens kann nämlich schon viel Prophylaxe betrieben werden.
Nicht rauchen
Nicht vergessen solltest du die Tatsache, dass auch die Kleidung nach Rauch stinkt, wenn eines der Elternteile beispielsweise im Freien raucht.
Eine Statistik zum plötzlichen Kindstod besagt, dass sich das Risiko verdreifacht, wenn die Mutter bis zu zehn Zigaretten pro Tag raucht. Bei 20 Zigaretten verneunfacht es sich sogar.
Rauch hat also in keinster Weise etwas in der Nähe des Babys verloren. Babys haben ein Recht darauf, zu 100% rauchfrei aufzuwachsen.
Risikofaktor Bauchlage
Vorsorgeuntersuchungen
Mütter, die bereits in der Schwangerschaft alle vorgesehenen Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt haben durchführen lassen, haben seltener Babys, die am plötzlichen Säuglingstod sterben. Also: Lass am besten keine der Vorsorgeuntersuchungen aus.
Alkohol, Drogen
Gemäß dem so genannten „Triple Risk Modell“ kommt es dann am ehesten zu SIDS, wenn drei Bedingungen gleichzeitig auftreten: Das Nerven- und Immunsystem des Babys ist noch nicht ganz ausgereift, es liegen genetische Faktoren vor und es kommt einer der oben genannten Faktoren von außen noch hinzu.
Welche Risikofaktoren sind nicht beeinflussbar?
Es gibt also eine ganze Menge an Dingen, die du tun kannst, um eine optimale Prävention für den Säuglingstod zu gewährleisten. Dennoch lassen sich nicht alle Faktoren beeinflussen.
Statistisch gesehen sind mehr Jungs vom Säuglingstod betroffen als Mädchen. Außerdem trifft es öfter Frühgeborene und Zwillinge.
Stillen schützt vor dem plötzlichen Säugingstod – dennoch gibt es immer wieder Mütter, bei denen es einfach nicht funktionieren will. Zwar ist eine gute und stillfreundliche Hebamme genauso wie ein stillfreundliches Krankenhaus eine gute Voraussetzung dafür, dass die Mutter stillen kann, erzwingen lässt sich dies jedoch nicht.
Im Winter ist die Gefahr größer als im Sommer, aber auch darauf hast du mal abgesehen von den oben genannten Präventions-Tipps leider keinen Einfluss.
Auch ein Kind, welches ein Geschwisterchen hat, was bereits an SIDS verstorben ist, hat ein erhöhtes Risiko, ebenfalls davon betroffen zu sein. Leider kein tröstlicher Fakt.
Anzahl der SIDS-Fälle der letzten Jahre
Quelle: www.gbe-bund.de
Wenn Babys während des Schlafs immer wieder starke Schweißausbrüche haben oder ohne erkennbaren Grund längere Atempausen zeigen, ist dies ein Risikofaktor, den du als Elternteil aber leider nicht wirklich beeinflussen kannst.
Erste-Hilfe-Maßnahmen für den Notfall
Solltest du bemerken, dass dein Baby regungslos im Bettchen liegt, musst du umgehend den Notarzt rufen. In der Zwischenzeit kannst du auch selber tätig werden, indem du eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durchführst. Außerdem kannst du versuchen, dein Kind zu beatmen. All das kann bis zum Eintreffen des Notarztes hilfreich sein.
Allerdings kann man dabei auch einiges falsch machen. Es empfiehlt sich deswegen ganz dringend, an einem Erste-Hilfe-Kurs speziell für Babys und Kinder teilzunehmen. Dort werden solche wichtigen Erste-Hilfe-Maßnahmen umfangreich erklärt und an einer Puppe ausprobiert.
Online Videokurs „Erste Hilfe am Kind & Säugling“ mit Dr. Olaf Conrad
Was Wissenschaftler vermuten
Theorien zum Thema SIDS gibt es mehr als genug. Fest steht: Es handelt sich bei SIDS um eine Störung der kindlichen Atmungskontrolle. Heute geht man davon aus, dass betroffene Babys an einer Art neurologischen Unreife leiden – wobei man sich auch hierin noch nicht sicher ist, denn es gibt mehr als 200 unterschiedliche Theorien in Bezug auf die wahre Ursache. Fakt ist jedoch, dass sich der Herzschlag verlangsamt und sich dabei der Sauerstoffgehalt verringert. Der Kohlendioxidspiegel hingegen steigt. In der Übergangsphase zwischen Tiefschlaf und Traumphase arbeitet das Gehirn instabil, was zu häufigeren Atemaussetzern führt. Zudem führen diese Anpassungsprobleme des Gehirns leider auch dazu, dass der Herzschlag aussetzt.
Eine australische Studie legte offen, dass Babys, die an SIDS verstorben sind, einen niedrigen Level an Orexin haben – einem proteinähnlichen Botenstoff. Er ist bei uns Menschen dafür zuständig, den Schlaf-Wach-Rhythmus zu regulieren. Er sorgt dafür, dass wir aufwachen, wenn der Schlaf gestört wird.
Im Übrigen sprechen Mediziner in diesem Zusammenhang auch von der so genannten „Arousal-Schwelle“ – das ist die Grenze, bei der ein Baby aufgrund des Sauerstoffmangels erwacht. Diese Schwelle wird durch die oben genannten Faktoren, nämlich durch Rauchen, Überwärmung und Rückatmung der Ausatemluft, angehoben. Gesenkt wird diese Schwelle durch das Schlafen im Elternschlafzimmer. Im Klartext bedeutet das, dass das Baby umso schneller aufwacht, je niedriger die Schwelle ist. Ist die Schwelle zu hoch, kann das hingegen fatale Folgen haben.
Fakt ist: Je älter das Kind ist, desto reifer ist sein Gehirn und desto stabiler arbeitet es. Genau das bedeutet, dass das SIDS Risiko mit jedem Monat mehr und mehr abnimmt.
Die Elterninitiative plötzlicher Säuglingstod (GEPS)
Hierbei handelt es sich um einen gemeinnützigen Verein, der zu dem brisanten Thema einige allgemeine Informationen, aber auch Begleitung und Hilfsangebote für Betroffene bereithält.
Auf der Homepage können Interessierte Informationen zu wissenschaftlichen Themen downloaden und verschiedene Broschüren bestellen. Ein Forum gibt darüber hinaus die Möglichkeit, sich mit anderen Eltern und Hebammen rund um das Thema plötzlicher Säuglingstod auszutauschen.
Die Elternselbsthilfeorganisation GEPS Deutschland hat es sich zum Ziel gesetzt, sowohl Betroffene zu begleiten als auch die Öffentlichkeit über das Thema zu informieren. Die Arbeit der Mitarbeiter ist ehrenamtlich und die anfallenden Kosten werden ausschließlich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge gedeckt.
Fazit
Trotz aller Vorsorgemaßnahmen kann also nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft niemals 100% ausgeschlossen werden, dass ein Baby am plötzlichen Säuglingstod stirbt. Deswegen ist es sinnlos, wenn Eltern sich geradezu „verrückt“ machen. Halte dich am besten an alle Empfehlungen, so gut es geht. Auf die anderen Faktoren hast du ohnehin keinen Einfluss. Mehr kannst du also nicht tun für dein Baby.
Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Tragödie sich ereignet, ist tatsächlich außerordentlich gering. Deswegen solltest du die erste Zeit mit deinem Baby lieber unbeschwert genießen und nicht etwa in Panik verfallen.
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