Baby Abstillen: wann und wie am besten?
Wie lange dauert das Abstillen? Was gibt es beim Abstillen für Hausmittel? Kann es zum Milchstau durch Abstillen kommen? Was bedeutet Abstillen nach Gordon? Ab wann ist ein Abstillen nachts sinnvoll und möglich?
Damit das Abstillen für beide problemlos funktionieren kann, haben wir zum natürlichen und sanften Abstillen ein paar Tipps für dich.
Der richtige Zeitpunkt zum Abstillen ist individuell
Baby sanft Abstillen: Muttermilch ist mehr als „nur“ Nahrung
Stillen ist weitaus mehr ist als nur pure Nahrungsaufnahme. Das ist zwar der Hauptgrund, wenn das Baby gestillt wird, dennoch darf man nicht vergessen, dass das Stillen fürs Baby auch einen Trost darstellt. Es wirkt immunfördernd, es fungiert als Einschlafhilfe und es stärkt die Mutter Kind Bindung ganz immens. Außerdem dient Stillen der Allergieprävention. Insofern ist ein langsames und sanftes Abstillen nach Plan besser ist für Mutter und Kind als ein schnelles Abstillen.
Wie lautet die Stillempfehlung der WHO?
Die WHO rät eindeutig davon ab, dem Baby bereits vor dem Alter von 6 Monaten Beikost zu geben. Dennoch tun dies in den Industrieländern 60% der Mütter. Zudem empfiehlt die WHO, genau wie auch andere Gesundheitsbehörden und Stillberaterinnen, das Baby mindestens 6 Monate lang ausschließlich mit Muttermilch zu ernähren und ihm darüber hinaus bis zu einem Alter von 2 Jahren auch weiterhin Muttermilch zu geben.
Babys genießen es, dass sie ihrer Mama beim Stillen so nahe sind, sie profitieren vom immunfördernden Effekt und von der Allergieprävention. Generell stillen nur wenige Mütter ihr Baby so lange, sondern haben es meistens mit etwa einem Jahr bereits abgestillt.
Verwunderlich ist das frühe Abstillen nicht. Noch immer herrscht die Meinung vor, Kleinkinder, die gestillt werden, seien seltsam und verwöhnt. Wenn ein Baby an die Brust geht, ist das normal, bei einem Kleinkind sehen das viele anders. Zudem macht die Berufstätigkeit der Mütter ein langes Stillen oft schwer. Generell kann man von einem gewissen sozialen Druck sprechen. Und natürlich schätzt man auch ein Stück seiner zurückgewonnenen Freiheit.
Dabei schätzen Anthropologen, dass das natürliche Abstillalter des Menschen sogar noch höher liegt als 2 Jahre. Viele Fakten sprechen dafür: die Entwicklung der Zähne, das Gewicht etc. Manche Forscher vertreten daher sogar die Meinung, dass Kinder zwei bis 4 Jahre gestillt werden sollten. Unnatürlich ist daran im Übrigen rein gar nichts, denn schließlich hat die Natur die Muttermilch als die optimale Nahrung für Säuglinge bereitgestellt. Schade also, wenn man die sich daraus ergebenden Vorteile nicht lange genug nutzen würde.
Wie lange kann man maximal stillen?
Eine Regel, wie lange du dein Kind stillen kannst oder darfst, gibt es nicht. Hier gilt ganz klar, dass der Zeitpunkt des Abstillens dann richtig ist, wenn er sich für die Mutter und das Baby am besten anfühlt. Beide sollten erst dann abstillen, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist und wenn ihr dafür bereit seid.
Warum ist trotz Beikost Stillen wichtig?
Leider denken viele Mütter fälschlicherweise, dass Muttermilch nicht mehr wichtig ist, wenn ihr Baby einmal angefangen hat, die erste Beikost zu beikommen. Das stimmt aber nicht. Es gibt nämlich keine bessre Milch für dein Baby als Muttermilch. Sie bleibt auch Monate nach Einführen des Beikostplans noch die Hauptnährstoffquelle für das Baby.
Was sind keine Gründe zum Abstillen?
Manchmal glauben Mütter fälschlicherweise, dass sie aus verschiedenen Gründen das Baby abstillen müssten. Weder die Rückkehr in der Beruf, noch die erste Beikost noch das Wiedereintreten der Periode sind ein Grund, das Baby abzustillen. Sogar bei einer Krankheit und einer damit verbunden Medikamenteneinnahme muss nicht zwingend abgestillt werden.
In vielen Fällen ist es möglich, die Muttermilch abzupumpen und einzufrieren oder, wie im Fall der Medikamenteneinnahme, abzupumpen und wegzuschütten und danach wieder weiterzustillen. Hierfür solltest du dich aber in jedem Fall an den Arzt wenden.
Prüfe vor dem Abstillen, ob es wirklich die einzige Möglichkeit ist
Babys können auch in den Stillstreik treten. Dies ist auf keinen Fall mit dem Wunsch des Babys nach dem Stillende gleichzusetzten. Hier lehnt das Baby die Brust ab, obwohl es sie noch braucht und will. Gründe dafür können eine verstopfte Nase, Zahnen, Mundsoor, Stress, neue Gerüche an der Mutter, u.v.m. sein. Nach dieser Zeit kann noch eine innige Stillbeziehung entstehen. Nur nicht aufgeben.
Auch eine Mastitis ist kein Grund für ein schnelles Abstillen. Diese Angelegenheit ist zwar schmerzhaft, dennoch ist es in den allermeisten Fällen problemlos möglich, weiterzustillen. Das Stillen hilft sogar bei der Behandlung. Richtig Stillen kann man übrigens auch mit Flachwarzen, Schlupfwarzen und Hohlwarzen.
Wenn du wieder schwanger bist und dein älteres Kind noch stillen willst, ist auch das kein Grund zum Abstillen, denn Stillen während der Schwangerschaft ist ebenfalls möglich.
Wichtig ist aber vor allem: Lass dir von niemandem reinereden, wann du abstillen sollst und was für dein Baby das Beste ist – das wissen du und dein Baby am besten! Verlasse dich also auf dein Bauchgefühl und wenn du das Stillen und die Nähe zu deinem Baby genießt, wird sich vermutlich immer auch ein Weg finden, weiterzustillen.
Sanft Abstillen: Wann ist es Zeit zum Abstillen?
Nicht immer ist der richtige Zeitpunkt zum Abstillen offensichtlich. Es gibt aber ein paar Anzeichen dafür, dass dein Baby für ein sanftes Abstillen bereit ist.
In jedem Fall sollte der Beginn des Abstillens ganz entspannt vor sich gehen. Darum ist ein Beginn, wenn das Kind zahnt, krank ist oder geimpft wurde, eher unpraktisch.
Wenn dein Baby etwa zwei Jahre alt ist, beginnt das natürliche Abstillalter. Nun nimmt dein Kind reichlich Nahrung auf und zeigt zugleich immer weniger das Interesse an der Brust. Das ist ein eindeutiges Anzeichen dafür, dass der richtige Zeitpunkt zum Abzustillen da ist.
Wie stillt sich das Baby selbst ab?
Irgendwann ist es dann so weit: Dein Baby vergisst vielleicht, dass es eigentlich an die Brust wollte, vielleicht besteht eine neue Schwangerschaft und die Milch schmeckt anders oder dein Kind nuckelt nur noch und es kommt keine Milch mehr, woraufhin es sich vielleicht auch mit einem Schnuller begnügt. Dein Kind hat sich dann von ganz alleine abgestillt..
Ein Abstillen durch das Baby dauert oft etwas länger
Übrigens sind Hebammen fast einstimmig der Meinung, dass sich ein Baby unter einem Jahr im Normalfall nicht alleine abstillt. Wenn also kleinere Kinder oder Babys die Brust verweigern, steckt womöglich etwas anderes dahinter. In dem Fall solltest du deine Hebamme oder Stillberaterin um Rat bitten
Entwöhnt sich das Kind von ganz alleine, vergehen bestimmt mehrere Jahre von der ersten Breimahlzeit bis zum kompletten Abstillen. Der genaue Zeitraum ist hier von Kind zu Kind unterschiedlich.
Wie stillt man das Baby ab?
Wenn das Baby mit etwa einem halben Jahr Beikost erhält, wirst du feststellen, dass es nach und nach immer weniger an der Brust trinkt. Vermutlich möchte es irgendwann nur noch wenige Stillmahlzeiten pro Tag, da die Hauptmahlzeiten an der Brust nach und nach ersetzt werden. Das Abstillen ist also im Idealfall ein langsamer Prozess, bei dem dein Baby Schritt für Schritt sanft von der Brust entwöhnt wird.
Natürliches Abstillen
Wenn das Baby nach und nach immer weniger an der Brust trinkt und sich irgendwann von selbst abstillt, spricht man von natürlichem Abstillen. Dein Körper hat dabei ausreichend Zeit, sich auf die neue Situation einzustellen, und zwar sowohl emotional als auch physisch.
Diese Variante ist für ein Abstillen ohne Milchstau am besten geeignet. Eine Brustschwellung tritt hier deutlich seltener auf als bei schnellem Abstillen. Das Speichervolumen reduziert sich langsam und die Milchdrüsen haben genug Zeit, sich zurückzubilden.
Die Mutter hat beim natürlichen und sanften Abstillen nicht das Gefühl, dass sie ihr Baby abweisen muss, sondern lässt es so lange immer mal wieder trinken, bis es von allein kein Bedürfnis mehr hat.
Langsames Abstillen
Zwar ist langsames Abstillen ganz ähnlich wie natürliches Abstillen, es gibt dabei aber einen entscheidenden Unterschied: Die Mutter entscheidet, wann mit dem Abstellen begonnen wird und nicht das Baby. Der Vorteil ist hierbei, genau wie auch beim natürlichen Abstillen, dass sich die Milchmenge langsam reduzieren kann.
Sanftes Abstillen nach Plan ist für Mutter und Kind ein Vorteil
Wird vor dem ersten Geburtstag abgestillt, ist eine Muttermilchersatznahrung notwendig. Damit kann das Kind langsam an die Babyflasche gewöhnt werden, sollte es diese noch nicht annehmen. Die Stillmahlzeiten können so nach und nach durch das Fläschchen ersetzt werden. Manchmal kann die Milch auch mit Wasser verdünnt werden, um die Gewöhnung zu beschleunigen.
So kann die Stillmenge langsam abnehmen und die Ersatznahrung zunehmend gefüttert werden. Wichtig ist, dass dein Baby immer noch genug Nähe von dir bekommt und sein Saugbedürfnis befriedigen kann. Hier kann ein Schnuller helfen. Kuscheln, Vorlesen oder Vorsingen kann die Nähe beim Stillen auch gut ersetzen, genauso wie Streicheleinheiten.
Schnelles oder vorzeitiges Abstillen
Ein häufiger Grund für ein abruptes Abstillen ist eine schwere Erkrankung der Mutter, bei der die Behandlung nicht mehr mit dem Stillen vereinbar ist. Auch eine längere Trennung kann Grund für ein schnelles Abstillen sein.
Am besten ist es, wenn auch beim schnellen Abstillen etwas langsamer reduziert wird. Wenn du weiter stillen darfst, so ersetzte vorerst jede 3. Stillmahlzeit durch Ersatzmilch. Und ein paar Tage später weitere.
Plötzliches Abstillen kann zu Milchfieber, Milchstau, Mastitis oder gar einem Abszess in der Brust führen. Um eine Brustschwellung zu vermeiden, wirst du wahrscheinlich in der ersten Zeit Milch abpumpen müssen. Eine Alternative dafür ist das Ausstreichen der Milch mit der Hand. Zu Beginn dieses schnellen Abstillens werden sich deine Brüste vermutlich geschwollen anfühlen und empfindlich sein. Kühlkompressen oder Quarkwickel sorgen dabei für Linderung. Nach und nach aber passen sie sich der neuen Situation an.
Ein schnelles Abstillen mit Unterstützung von Medikamenten war weit verbreitet. Durch schwerwiegende Nebenwirkungen wird heute jedoch davon abgeraten und ein Schrittweises Entleeren bevorzugt – ohne Nebenwirkungen.
Viele Mütter halten ihr Baby in der ersten Zeit des Abstillens im Arm, um es zu trösten. Dabei geben sie ihm das Fläschchen mit Mutterersatznahrung. Für ein Baby kann ein schnelles Abstillen traumatisch sein und ebenso auch die Mütter emotional belasten. Nach Möglichkeit sollte nie zu abrupt abgestillt werden.
Wie Nachts sanft abstillen
Um nachts irgendwann dauerhaft abzustillen, solltest du deinem Baby zuerst beibringen, dass es auf andere Art und Weise einschläft als an der Brust. Denn wenn es abends so gewöhnt ist, an der Brust nuckelnd einzuschlafen, wird es das nachts, wenn es aufwacht, erneut einfordern.
Nachts benötigen Babys oft besonders viel Nähe
Eine wichtige Voraussetzung m nachts dauerhaft abzustillen ist, dass du wirklich davon überzeugt bist. Wenn du daran zweifelst oder der Meinung bist, dass es dein Kind überfordert, wird es dies möglicherweise spüren und das Vorhaben wird scheitern. Willst du dein Baby nachts abstillen, rede mit ihm darüber, egal, wie jung es ist. Sage ihm auch, dass du es dabei nie alleine lasen wirst.
Der Zeitpunkt für das Abstillen in der Nacht ist ebenfalls wichtig. Dein Kind sollte nicht zahnen, es sollte gesund sein und nicht gleichzeitig andere belastende Veränderungen wie einen Umzug oder eine Kitaeingewöhnung durchmachen.
In diesem Zusammenhang ist auch das Abstillen nach Gordon interessant. Der amerikanische Kinderarzt Dr. Jay Gordon hat nämlich extra für das Abstillen nachts einen 10 Nächte Plan entwickelt, mit dem Mütter sanft abstillen können. Dabei wird die Nahrungsaufnahme sanft reduziert, aber nicht die körperliche Nähe. Das ist vor allem für Kinder ab etwa einem Jahr gut möglich, da sie ab diesem Alter in der Lage sind, nachts ohne Nahrung auszukommen.
Probleme beim Abstillen
Das Abstillen funktioniert nicht immer so, wie es geplant ist. Wichtig ist aber immer vor allem eins: viel Zeit. Auch wenn man immer mal wieder von einem Geheimtipp hört, wie das Abstillen ganz einfach und schmerzlos in nur wenigen Tragen „klappt“. Das ist meistens pure Theorie!
Fest steht, dass es vor allem beim schnellen Abstillen nicht nur zu seelischen, sondern auch zu körperlichen Problemen bei der Mutter kommen kann.
Das Baby möchte nicht abgestillt werden
Möglicherweise ist dein Baby noch nicht dazu bereit, abgestillt zu werden. Du merkst das daran, dass es immer wieder an die Brust will und es ihm schwer fällt, auf Milchmahlzeiten zu verzichten. Du kannst dann entweder den Zeitpunkt des Abstillens noch einmal nach hinten verschieben oder deinem Kind das Abstillen erleichtern, indem du es mit zusätzlichen Zärtlichkeiten und viel Körperkontakt verwöhnst. Außerdem wird es manchmal einfacher, wenn das Saugbedürfnis deines Babys alternativ mit einem Schnuller oder einer Babyflasche gestillt werden kann.
Geschwollene Brüste beim Abstillen, Brustschmerzen
Wenn deine Brustdrüsen weiterhin Milch produzieren, die Nachfrage aber immer geringer wird, kann sich daraus ein Milchstau ergeben. Dieser zeigt sich durch eine harte und geschwollene Brust und durch schmerzende Stellen. Manchmal fühlst du dich regelrecht krank und vielleicht bekommst du auch Fieber. Es ist dann besser, die Milch nur auszustreichen und nicht mit einer Milchpumpe abzupumpen, da ansonsten die Milchbildung nur wieder weiter angekurbelt werden würde.
Im Falle eines Milchstaus helfen kühle Wickel beispielsweise aus Quark. Wenn sich das Problem nicht nach wenigen Tagen erledigt, solltest du einen Arzt aufsuchen, denn aus einem Milchstau kann sich eine schmerzhafte Brustentzündung (Mastitis) entwickeln.
Hilfsmittel und Tipps zum Abstillen
Tipps und Hausmittel zum Abstillen sind gerade für die erste Zeit wichtig und wertvoll. Lasse deinem Baby genügend Zeit für diesen wichtigen und einschneidenden Abnabelungsprozess.
Damit die Milchmenge reduziert wird, ist es besser, die Brust bei Bedarf auszustreichen, als abzupumpen, da bei zu viel Abpumpen die Milchmenge neuerlich angeregt wird. Die Milchpumpe hilft bei Verhärtungen und Schwellungen. Es hilft auch, wenn du nach dem Stillen kühlende Kompressen auf die Brust legst. Auch Kohlwickel sind ein beliebtes Hausmittel.
Eine Milchpumpe hilft bei Verhärtungen oder Schwellung
Auch das Abstillen mit Tee wird immer wieder empfohlen. Dabei ist es hilfreich, täglich mehrere Tassen Salbeitee oder Pfefferminztee zu trinken, um die Milchmenge auf ganz natürliche Weise zu reduzieren. Zu viel davon sollte allerdings nicht getrunken werden, eine bis zwei Tassen pro Tag ist erst mal ausreichend.
Wenn ein schnelles Abstillen angesagt ist, verschreiben manche Ärzte Medikamente wie Bromocriptin, damit die Milch quasi von heute auf morgen versiegt. Dabei wird die Milchbildung verhindert, indem das Stillhormon Prolaktin unterdrückt wird.
Solche Medikamente zum Abstillen sind allerdings nicht unumstritten und sollten nur im Notfall und niemals leichtfertig eingenommen erden. Es wird nun nicht mehr routinemäßig zum Abstillen verschrieben, sondern nur bei berechtigen medizinischen Gründen, wie du hier nachlesen kannst. Bei der Einnahme kam es zu schweren bis tödlichen Nebenwirkungen.
Wie lange dauert das Abstillen?
Das Abstillen, vor allem das sanfte und natürliche Abstillen, braucht seine Zeit. Doch wie lange braucht es eigentlich, bis keine Milch mehr kommt?
Das ist eine Frage, die so pauschal nicht beantwortet werden kann. Fest steht, dass die Milchbildung nicht sofort zum Erliegen kommt. Es ist ganz normal, wenn noch Wochen, teilweise sogar Monate danach noch ein wenig Milch gebildet wird. Manchmal ist noch Jahre nach dem Abstillen Milch in der Brust.
Du solltest aber nicht zu sehr an der Brust herumdrücken, um zu schauen, wieviel Milch noch da ist, sondern sie am besten in Ruhe lassen. Sollte es nach dem Abstillen noch zu einer prallen oder schmerzhaften Brust kommen, besteht Handlungsbedarf. Frage dann am besten deinen Arzt oder die Hebamme um Rat.
Wie lange dauert die Rückbildung der Brust?
Als Folge des Abstillens bildet sich die Brust samt Drüsengewebe zurück. Das wiederum bedeutet, dass die Brust in den Wochen danach sowohl weicher, als auch schlaffer und kleiner wird. Das muss aber kein Dauerzustand bleiben.
Das Fettgewebe, welches den Milchdrüsen gewichen war, baut sich nun nach und nach wieder auf. Das heißt, dass die Brust irgendwann auch wieder runderund weicher aussieht. Wie lange genau dieser Prozess dauert, ist unterschiedlich – von ein paar Wochen bis hin zu ein paar Monaten ist alles realistisch.
Viel Nähe und Zuwendung während und nach dem Abstillen
Weil Stillen für Mutter und Babys vor allem auch Nähe und Zärtlichkeit darstellt, ist es wichtig, dass du gerade in der Zeit des Abstillens und danach dafür sorgst, dass dein Baby auch ganz ohne Stillen genügend Zuwendung und Zärtlichkeit erfährt.
Babymassage, zusammen singen, es viel tragen oder zusammen kuscheln sind eine gute Möglichkeit, um den fehlenden Körperkontakt wieder auszugleichen. Vor allem Nachts beruhigen Streicheleinheiten dein Baby und lassen es sanft wieder einschlafen.
Der Abschied vom Stillritual
Das liegt auch dran, dass die Zeitspanne, in der gestillt wird, oft viel zu kurz ausfällt. Viele Hebammen sind der Ansicht, dass das Abstillen ohne Schmerz klappt, wenn Frauen ihren Kindern mindestens ein Jahr lang die Brust geben – auch wenn Langzeitstillen derzeit noch verpönt ist. Langes Stillen ist Balsam für die Seele von Mutter und Baby.
Neue Kuschelrituale machen den Abschied leichter
Neue Rituale, welche die Nähe beim Stillen ersetzten, können beim Abschied helfen. Zum Beispiel eine Kuschelrunde nach dem Essen, gemeinsame Lesezeit oder exklusive Spielrunden nur mit Mama.
Fazit
Auch die schönste Stillzeit geht einmal vorbei. Viele Mütter sehen dem Abstillen mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen. Einerseits ist da die vermeintliche Trennung vom Baby, welches sich beim Abstillen ganz eindeutig von der Mutter abnabelt. Andererseits bedeutet nicht mehr Stillen auch mehr Freiheit.
Wichtig ist, dass du hierbei auf dich selber hörst und dir von anderen nichts vorschreiben und kein schlechtes Gewissen einreden lässt. Auch wenn die angebliche gesellschaftliche Norm eine gewissen Druck ausübt: Stille, solange es für euch beide möglich ist. Es gibt für dein Baby nichts Besseres als Muttermilch, auch noch weit über den Zeitpunkt der Beikostreife hinaus.
Solltest du Probleme beim Abstillen bekommen, suche dir Rat bei einer erfahrenen Hebamme, einer Stillberaterin oder beim Arzt deines Vertrauens.
So oder so wird das Abstillen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine emotionale Angelegenheit, sowohl für dich als auch für dein Baby. Sei also nachsichtig mit dir und mit deinem Baby. Auch die hormonelle Umstellung dabei ist groß. Dennoch kannst du, sobald die Stillzeit vorüber und dein Baby abgestillt ist, andere Möglichkeiten finden, um Nähe aufzubauen. Nähe ist weiterhin essenziell für dein Kind.
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