Sonnenallergie: Bei Kind und Baby früh erkennen
Während die einen bereits wenige Minuten nach einem Sonnenbad braun gebrannt sind, haben andere bereits mit leichten Verbrennungen zu kämpfen.
Die verstärkte körpereigene Produktion von Melanin verleiht deiner Haut nicht nur Bräune, sondern schützt auch dein Erbgut vor gefährlicher UV-Strahlung. Ist dieser biologische Schutzmechanismus beeinträchtigt, steigt das Risiko, an einer Sonnenallergie zu erkranken. Da diese sogenannte polymorphe Lichtdermatose altersunabhängig vorkommt, können bereits Kleinkinder darunter leiden.
Woran du eine solche Sonnenallergie beim Kind erkennst, und welche Maßnahmen Linderung versprechen, erfährst du hier.
Was ist eine Sonnenallergie?
Wie empfindlich du persönlich auf Sonnenlicht reagierst, hängt hauptsächlich von deinem Hauttyp ab. Vor allem junge Frauen und Kinder mit heller Haut sind besonders anfällig für eine polymorphe Lichtdermatose.
Etwa 10 bis 20 % der Deutschen leiden an einer Lichtdermatose. Dabei handelt es sich nicht um eine klassische Allergie gegenüber der Sonne, sondern vielmehr um eine Unverträglichkeit deines Körpers auf Sonneneinstrahlung. Die Folgen sind diverse Beschwerden, welche nach Art und Umfang individuell verlaufen.
In den meisten Fällen sind die Folgen einer Sonnenallergie beim Kind auf die UVA-Strahlung des Sonnenlichts zurückzuführen. Eventuell reagiert dein Kind mit Sonnenallergie auch auf UVB-Strahlung oder sogar beide Typen.
Wie erkenne ich eine Sonnenallergie beim Kind?
Da Sonnenallergie Symptome erst nach mehreren Stunden, oder Tage, nach dem Sonnenbad auftreten, lassen sich diese zunächst nur schwer deuten. Wenn die Haut juckt und brennt, vereinzelt rote Flecken auftreten, sich Bläschen, Knötchen oder Quaddeln bilden, sind das typische Beschwerden. Vorrangig treten diese Beschwerden an Körperpartien auf, welche schutzlos der Sonnenstrahlung ausgesetzt sind. Am häufigsten kommt die Sonnenallergie beim Kind im Gesicht, Nacken und an den Schultern vor.
Die Intensität der Beschwerden, die Einnahme von Medikamenten sowie Vorerkrankungen fließen in die ärztliche Diagnose ein. Eine Sonnenallergie lässt sich mit einem Lichttest feststellen. Dabei werden betroffene Körperregionen mit ultraviolettem Licht bestrahlt. Nach wenigen Stunden kommt es dann zur Reaktion.
Bei Verdacht auf eine phototoxische Reaktion wird ein Photopatch-Test durchgeführt. Dafür sind zwei Messungen notwendig: Zunächst bestrahlt der Arzt die Haut mit UVA-Strahlung, bis eine leichte Rötung zu erkennen ist. Diese Dosis wird schriftlich festgehalten. Anschließend setzt der Patient das verdächtige Medikament für eine Woche ab. Dann wiederholt der Arzt die Messung. Rötet sich die Haut jetzt erst nach einer deutlich höheren Dosis UVA-Strahlung, ist das verantwortliche Medikament enttarnt.
Die verschiedenen Formen der Sonnenallergie
In 90 % der Fälle von Sonnenallergien bei Kindern, handelt es sich um eine polymorphe Lichtdermatose. Unter Berücksichtigung bestimmter Faktoren lässt sich diese Erkrankung in weitere Formen gliedern. Da sich die Symptome stark ähneln, ist zunächst eine strikte Abgrenzung nicht immer möglich. Folgende Arten der Lichtdermatose sind bekannt:
Phototoxische Reaktion:
Auslöser für diese Form der polymorphen Lichtdermatose sind chemische Stoffe, die sogenannten Photosensibilisatoren. Dabei kann es sich um zahlreiche Produkte handeln, wie beispielsweise Parfüm. Durch direkten Hautkontakt kommt es zur Reaktion, worauf die Haut mit Lichtempfindlichkeit reagiert.
Bei direkter Sonneneinstrahlung ist nach wenigen Minuten mit einem starken Sonnenbrand zu rechnen. Hauptverantwortlich dafür ist die UVA-Strahlung.
Die Aufnahme von Photosensibilisatoren ist zudem über die Nahrung mittels Tabletten oder Pflanzen möglich. Die Reaktion findet in der Blutbahn oder im Verdauungstrakt statt.
Photoallergische Reaktion
In Bezug auf die Sonnenallergie beim Kind ist eine photoallergische Reaktion äußerst selten. Bei dieser reinen Lichtallergie setzt die Bildung von Antikörpern gegen bestimmte Substanzen ein. Häufig sind dies Medikamente oder Parfüms.
Sobald die betroffenen Körperpartien erneut dem bloßen Sonnenlicht ausgesetzt werden, greifen die Antikörper die entsprechende Substanz an. Es kommt zur allergischen Reaktion, die mit starkem Juckreiz und brennenden Schmerzen den Sonnenallergie Symptomen einer phototoxischen Reaktion ähnelt
Mallorca Akne (Acne aestivalis)
Umgangssprachlich ist diese Sonderform der polymorphen Lichtdermatose auch als Sommer-Akne bekannt. Zur Reaktion kommt es durch das Zusammenspiel von UVA-Strahlung mit einer fetthaltigen Sonnencreme.
Charakteristisch für eine Mallorca Akne sind stecknadelkopfgroße Knoten sowie aknetypische Pusteln. Ebenfalls juckt auch hier die Haut und gelegentlich treten Hautflecken auf. Mallorca Akne beim Kind gilt als selten, da hauptsächlich Personen mit fettiger Haut davon betroffen sind
Lichturtikara (Urtikaria solaris)
Bei einer Lichturtikara ist höchste Vorsicht geboten, da diese schnell einen schwerwiegenden Verlauf nehmen kann. Es bilden sich juckende Quaddeln, welche mit dem Kontakt einer Brennnessel vergleichbar sind. Es können wenige Minuten bis hin zu Stunden vergehen, bis die Symptome abklingen.
In schweren Fällen sind größere Hautflächen betroffen. Übelkeit, Schwindelgefühl und akuter Blutdruckabfall sind nicht auszuschließen.
Was sind die Ursachen einer Lichtallergie?
Bis heute sind die Ursachen für das Auftreten der polymorphen Lichtdermatose nicht eindeutig geklärt. Die Bildung von Allergenen wird als möglicher Erklärungsansatz für Sonnenallergien beim Kind herangeführt. Sobald der Körper in Kontakt mit der bloßen Sonneneinstrahlung gerät, bildet er Stoffe, die wiederum das Immunsystem aktivieren. Daraufhin beginnt dieses mit der Schadstoffbekämpfung.
Die Bildung freier Radikale gilt außerdem als mögliche Ursache für die Lichtdermatose. Diese aggressiven Sauerstoffverbindungen sind darauf ausgelegt, Zellen zu schädigen, wodurch das Hautkrebsrisiko steigt.
Sonnenallergien bei Kindern und Erwachsenen treten vorrangig im Frühjahr auf, wenn sich die Haut noch nicht ausreichend an die Sonneneinstrahlung gewöhnt hat.
Wie kann ich für mein Kind vorbeugen?
Da die Haut von Babys extrem empfindlich ist, sollte das direkte Sonnenlicht während des gesamten ersten Lebensjahres vermieden werden. Das Risiko für Sonnenallergien bei Kindern ist besonders hoch, da sich die Haut erst an die starke Sonneneinstrahlung gewöhnen muss.
Um einer Sonnenallergie beim Kind aktiv vorzubeugen, empfiehlt sich das Spielen im Schatten. Im Freien sind Kleidungsstücke aus einem wenig lichtdurchlässigem Material zu empfehlen, zur Vorbeugung einer Sonnenallergie beim Kleinkind. Eine Kopfbedeckung wirkt nicht nur vorbeugend gegen eine Sonnenallergie beim Kind, sondern schützt auch vor Sonnenbrand und Sonnenstich.
Während der Mittagszeit ist vom Aufenthalt im Freien abzuraten. Reines Fensterglas bietet keinen Schutz vor der gefährlichen UVA-Strahlung. Wenn dein Kind gerne am Fenster verweilt, kann sich die Anschaffung einer speziellen Fensterschutzfolie auszahlen. Dasselbe gilt auch für Autofenster. Umfangreiches Eincremen mit Sonnencreme beugt Sonnenallergien beim Kind während langen Autofahrten vor.
Wenn dir der Aufbau einer natürlichen Schutzbarriere gegen eine Sonnenallergie beim Kind wichtig ist, gelten diese Sonnenallergie Hausmittel als hilfreich: Eine Vitamin E reiche Ernährung aus beispielsweise Nüssen, Tomaten oder Sonnenblumenkernen verspricht eine gesunde Prävention vor aggressiver Sonneneinwirkung.
Die Einnahme von zusätzlichem Kalzium- sowie Beta-Carotin-Präparaten ist außerdem empfehlenswert. Diese Nahrungsergänzungs-Mittel gegen Sonnenallergie sollten circa acht bis zwölf Wochen vor dem ersten Sonnenbad im Speiseplan integriert werden.
Was hilft meinem Kind mit Sonnenallergie?
Sobald die Diagnose einer Sonnenallergie beim Kind zweifellos feststeht, stellst du dir zunächst folgende Fragen: Was ist bei einer Sonnenallergie zu tun? Was hilft bei einer Sonnenallergie? Was ist bei Kindern mit einer Sonnenallergie zu tun? Hier findest du alle Antworten, um eine Sonnenallergie bei Kindern erfolgreich zu therapieren:
Wichtig für eine erfolgreiche Sonnenallergie Behandlung ist, dass dein betroffenes Kind die direkte Sonne meidet. Eine großzügige Kopfbedeckung ist nur eine von zahlreichen Möglichkeiten eines aktiven Sonnenschutzes, auch um Hitzschlag und Sonnenstich wirksam vorzubeugen. Für die Haut gibt es spezielle Sonnencremen, die Allergiegequälte Haut schützen.
Die Linderung der Sonnenallergie bei Kindern kann in einfachen Fällen mittels Milchprodukten erfolgen. Kühlende Umschläge aus Buttermilch, Quark oder Joghurt führen der Haut Feuchtigkeit zu.
Bei schweren Verläufen, oder besonders starken Beschwerden, sind Medikamente ein wirksames Mittel gegen Sonnenallergie. Keinesfalls solltest du in Eigenregie eine Sonnenallergie medikamentös behandeln.
Gemäß ärztlicher Verordnung können die Beschwerden deines Kindes mit Hilfe von milden Antihistaminika in Salben- oder Tablettenform gelindert werden. Solche Mittel gegen Sonnenallergie sollten bei Kleinkindern jedoch ausschließlich in geringen Mengen verabreicht werden. Bei starken Entzündungen der Haut kann der Arzt mit kortisonhaltigen Präparaten die Sonnenallergie behandeln.
Welche Sonnencreme bei Lichtdernatose?
Die richtige Sonnencreme ist vor allem bei einer Sonnenallergie unverzichtbar. Der Lichtschutzfaktor sollte mindestens einem Wert von LSF 30 entsprechen. Für Kinder ist LSF 50 am besten. Außerdem ist es wichtig, dass die Sonnencreme deiner Wahl einen umfassenden Schutz vor UVA-Strahlen bietet.
Trage die Sonnenallergie Creme circa 45 Minuten vor dem Sonnenbad auf. Somit ist ein vollständiger Schutz vor der Sonne und einer auftretenden Sonnenallergie bei deinem Kind gewährleistet. Nach Wasserspielen oder mehreren Stunden nach der Anwendung, ist der Schutz der Sonnenallergie Creme durch Nachcremen zu erneuern.
In Apotheken sind spezielle Sonnencremes bei Sonnenallergie erhältlich. Diese enthalten keine Fette oder Emulgatoren. Bei Fragen bezüglich Sonnencremes bei Sonnenallergie beraten dich Apotheker gerne.
Ab wann ist ein Arztbesuch nötig?
Normalerweise ist bei Kindern mit Sonnenallergie nicht zwangsläufig ein Arztbesuch notwendig. Die Beschwerden klingen bei Vermeidung des Sonnenlichts innerhalb weniger Tage von selbst ab. Spezielle ärztliche Maßnahmen zur Sonnenallergie Behandlung sind daher nicht erforderlich.
Fühlt sich dein Kind schlapp und klagt über starke Schmerzen, solltest du einen Kinder- oder Hautarzt aufsuchen. Ebenso ist bei anhaltendem Schwindelgefühl, plötzlichem Blutdruckabfall oder zunehmender Blasen- bzw. Knotenbildung ärztlicher Rat gefragt. Gegebenenfalls steckt eine andere Erkrankung hinter diesen Symptomen.
Wie kann sich Lichtdernatose entwickeln?
Wenn bei dir oder deinem Kind schon einmal eine Lichtdermatose diagnostiziert wurde, besteht jederzeit das Risiko einer erneuten Erkrankung. Dies ist dadurch bedingt, dass es kein Heilmittel gegen die körpereigene Lichtempfindlichkeit gibt.
Tritt eine Sonnenallergie beim Kleinkind auf, besteht lediglich die Hoffnung, dass sich die Haut mit der Zeit an die Sonneneinstrahlung gewöhnt und sich das Ausmaß der Beschwerden dadurch reduziert.
Fazit
Die Gewissheit, dass jederzeit das Risiko einer Sonnenallergie beim Kind besteht, ist zwar beunruhigend, jedoch nicht dramatisch. Besonders bei Kindern besteht die Chance, dass die Lichtempfindlichkeit mit zunehmendem Alter abnimmt. Ein ausreichender Sonnenschutz ist sowieso selbstverständlich und minimiert das Risiko.
Auch wenn es kein nachhaltiges Mittel gegen Sonnenallergie gibt, helfen zahlreiche Methoden dabei, einer Sonnenallergie beim Kind vorausschauend vorzubeugen.
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