Schwangerschaftswoche 18
Nun befindest du dich bereits in der 18. Schwangerschaftswoche (SSW). Wie schnell die Zeit vergeht! In diesem Stadium haben sich die meisten Eltern daran gewöhnt, dass sie bald Nachwuchs bekommen. In vielen Fällen wird es dein erstes Baby sein. Falls du schon ein Kind oder mehrere hast, werden dir manche Informationen bereits vertraut sein. Die letzten Wochen waren ziemlich anstrengend. Einige Untersuchungen waren notwendig und die Verwandtschaft wurde ferner über die Schwangerschaft informiert. Jetzt sollte wieder Ruhe im Haus einkehren.
Dein Baby in der 18. Schwangerschaftswoche
Da es im Bauch relativ dunkel ist, kennt dein Baby so etwas wie einen Schlafrhythmus noch nicht. Wusstest du, dass Babys im Bauch etwa 20 Stunden schlafen? Das Lustige daran ist: Sie sind meist dann wach, wenn die Mutter sich ausruht. Bist du in Bewegung, schlummert dein Kind friedlich. Es könnte dir in den nächsten Wochen deshalb schwer fallen, abends ohne Störungen einzuschlafen.
Immer noch ist die Verknöcherung voll im Gang. Die Knochen werden bei der Geburt noch nicht ausgewachsen sein, sonst wäre eine natürliche Geburt nicht möglich. In der 18. SSW bilden sich die Brustdrüsen und es entstehen Brustwarzen auf der Babyhaut. Wie bereits vor einigen Wochen erklärt, entwickeln sich bei Mädchen bereits Eizellen. Auch bei Jungs tut sich in dieser Zeit eine Menge. Die Hoden wachsen, senken sich aber erst später. Darin befinden sich Spermienvorläufer, die später durch reife Spermien ersetzt werden.
Am Ende der 18. SSW ist dein Baby zirka 14 Zentimeter groß und der Kopfdurchmesser liegt bei 36 bis 44 Millimetern. Das Gewicht beläuft sich auf 180 bis 220 Gramm. Schwankungen sind aber generell möglich, weil Babys immer wieder Wachstumsschübe haben. Zwischen der 16. SSW und 20. SSW ist eine Fruchtwasseruntersuchung möglich. Darüber wurde bereits in den vorigen Wochen geschrieben. Falls du diese durchführen willst und noch keinen Termin hast, solltest du rasch deinen Arzt kontaktieren. Solltet ihr noch nicht über das Thema gesprochen haben, lass dich noch einmal über die Risiken aufklären und entscheide dich bald, ob du sie eingehen willst oder nicht.
Du in der 18. Schwangerschaftswoche
Dir geht es in der 18. SSW wahrscheinlich ziemlich gut. Dein Immunsystem arbeitet ab jetzt auch wieder besser. Der obere Teil der Gebärmutter stößt nun fast am Bauch an. Da dein Baby wächst und die Gebärmutter immer schwerer wird, solltest du jetzt mit Beckenbodengymnastik anfangen. Der Beckenboden ist dafür zuständig, den Bauchraum nach unten zu schließen. Er kontrolliert beispielsweise den Urin- und Stuhlabgang. Sicherlich ist es dir schon einmal passiert, dass du mit voller Blase einen Lachanfall bekamst und ein wenig Urin durchtropfte. Bei manchen ging im Notfall schon alles in die Hose. Das liegt auch daran, dass die Blase den Beckenboden nach unten drückt. So ähnlich wird es mit der Gebärmutter sein. Der Druck wird immer größer und irgendwann kannst du es kaum noch kontrollieren.
Am Ende der Schwangerschaft und nach der Geburt, kommt es häufig zu leichtem Harnverlust, wenn der Beckenboden nicht stark genug trainiert ist — vor allem beim Niesen, Husten und Lachen. Generell wird Schwangeren empfohlen, den Beckenboden zu trainieren. Aber auch nicht schwangere Frauen profitieren davon. Besonders im Alter, wo der Beckenboden schwächer wird. Am besten fragst du deine Hebamme nach Übungen oder nimmst an einem Kurs teil.
Die richtige Hebamme finden
Im besten Fall hast du schon eine Hebamme. Je früher man sich um solch eine kümmert, desto mehr Vorteile hat man in der Schwangerschaft. Hebammen helfen in vielen Bereichen weiter. Sie können beispielsweise Untersuchungen übernehmen, die normalerweise ein Arzt durchführt. Es sollte jedoch zwischen euch beiden harmonieren. Beim Erstgespräch darfst du deshalb alles ansprechen, was dir wichtig ist.
Natürlich werden auch alle Fragen zur Geburt beantwortet. Sie wird dir zeigen, welche Geburtsformen es gibt, wo du gebären kannst und was du alles beachten musst. Nach der Entbindung zeigt sie dir, wie man das Baby pflegt, stillt, wäscht und so weiter. Viele Hebammen bieten Geburtsvorbereitungskurse an. Diesen solltest du spätestens zwischen der 30. SSW und 32. SSW beginnen. Unabhängig von der Hebamme gibt es solche Kurse auch in Elternzentren oder direkt in Krankenhäusern. Informiere dich am besten bei deinem Arzt oder bei der Gemeinde. Auch andere Mütter sind eine große Hilfe und beraten dich gerne, wo du einen Kurs machen kannst.
Bei den sogenannten Geburtsvorbereitungskursen geht es nicht nur darum, das Atmen zu erlernen, sondern vielmehr, wie man die Geburt von A bis Z am besten übersteht. Es werden verschiedene Positionen vorgestellt, die Vor- und Nachteile erklärt sowie Fragen rund um das Wochenbett beantwortet. Dieser Kurs ist nicht verpflichtend, aber Erstgebärende sollten ihn besuchen, um gewisse Dinge zu erfahren, die bei der Geburt wichtig sind. Bist du darauf besser vorbereitet, hast du während der Entbindung generell weniger Angst. Außerdem lernst du bei diesem Kurs andere Eltern kennen, mit denen du dich zum Beispiel anfreunden kannst. Kontakte sind wichtig und sorgen später auch dafür, dass dein Kind Spielkameraden hat.
Die Hebamme besucht dich bis zum zehnten Tag nach der Geburt und hilft dir in allen Belangen rund um das Baby. Außerdem kontrolliert sie, ob der Nabel sich nicht entzündet und ob bei dir alles in Ordnung ist. Nach einer Woche haben sich die meisten Mütter daran gewöhnt und managen den Alltag mit ihrem Baby ohne Probleme. Gibt es Unklarheiten beim Stillen, kann die Hebamme ferner helfen und Ratschläge geben.
Falls du nach den zehn Tagen immer noch Hilfe brauchst, kannst du deine Hebamme bis zu acht Wochen nach der Entbindung kontaktieren. Die Kosten werden direkt von der Krankenkasse übernommen. Deswegen solltest du dir eine Hebamme suchen, die mit Krankenkassen zusammenarbeitet. Es gibt natürlich auch noch Zusatzleistungen, Workshops und andere Events, die du während der Schwangerschaft besuchen kannst. Diese werden aber nicht alle von der Krankenkasse bezahlt. Beispielsweise Yoga für Schwangere oder einen speziellen Erste-Hilfe-Kurs fürs Baby musst du aus eigener Tasche bezahlen.
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