Richtig inhalieren mit Baby und Kleinkind
Die Inhalation ist eine erprobte Methode für die Behandlung von diversen Erkrankungen. Auch Babys und Kleinkinder können die Vorteile dieser milden wie effektiven Behandlungsart nutzen. Das Inhalieren bei Husten oder Schnupfen hilft dabei, die Schleimhäute zu befeuchten, Bakterien und Keime zu reduzieren sowie festsitzenden Schleim zu lösen.
Eine frühzeitige Inhalation beugt der Ausbildung von schweren Krankheitsverläufen oder chronischen Erkrankungen vor. Da oft eine Kochsalzlösung zum Inhalieren ausreichend ist, ist die Methode zusätzlich besonders gut für Babys und Kleinkinder geeignet. Natürlich profitieren auch Erwachsene von einer Inhalation bei Erkrankungen der Atemwege.
Ab wann können Babys inhalieren?
Richtig umgesetzt, ist eine Inhalation bereits bei Neugeborenen möglich. Schon auf Frühchenstationen kommen Inhalationsgeräte zum Einsatz. Hier ist wichtig, dass die passenden Geräte Verwendung finden. Das Inhalieren bei Erkältung und Co. sollte für die Behandlung von Babys und Kleinkindern immer mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden. Insbesondere dann, wenn es häufig zu Atemwegsinfektionen kommt.
Womit können Babys und Kleinkinder inhalieren?
Anders als für die Inhalation bei Erwachsenen sollte für Kinder und Babys auf die klassische Kochtopfmethode verzichtet werden. Hier besteht eine erhöhte Verbrennungsgefahr. Darüber hinaus eignet sich die Methode nicht für Babys. Die Inhalation beim Baby muss mit einem Ultraschall- oder Düsen-Vernebler umgesetzt werden. Dieser produziert feinste Wassertropfen, die leicht in die Bronchien gelangen. Im Kinderzimmer können aber auch Luftbefeuchter ausreichen, um die Schleimhäute des Babys ausreichend zu befeuchten. Sie sind eine gute Alternative zu den Verneblern.
Info: Die Vernebler können durch den Hausarzt verschrieben werden und die Kosten werden dann von der Krankenkasse gedeckt. Einige Krankenkassen arbeiten dabei mit eigenen Leihgeräten.
Die Modelle für Babys nutzen Atemmasken, die zum Beispiel im Schlaf getragen werden. Für ältere Kinder ab drei Jahren ist ein Inhalator mit einem Atemschlauch die bessere Wahl. Sie sind effektiver.
Richtig inhalieren mit Babys
Soll ein Baby inhalieren, kommt also am besten ein Vernebler zum Einsatz. Dieser nutzt eine Maske, die über den Mund-Nasen-Bereich gestülpt wird. Für viele Babys funktioniert dies im Schlaf am besten. Ein möglichst langer Schlauch und eine Maske mit Kippfunktion sind die richtige Wahl. Das Mundstück muss optimal sitzen. Ist eine kleine Lücke vorhanden, hat die Inhalation keinen Effekt.
Der Vernebler produziert feinste Wassertropfen, die sich nicht im Mund oder den Atemwegen festsetzen. Normaler Wasserdampf könnte die Ausbildung von Pilzen und Infektionen begünstigen.
Babys inhalieren mit einer Kochsalzlösung. Diese reinigt, beruhigt und pflegt die Schleimhäute. Eine physiologische Kochsalzlösung aus der Apotheke eignet sich besonders gut. Sie ist dem Salzgehalt des Körpers angepasst. Einzelne Ampullen erlauben eine sterile Handhabung. Flaschen mit physiologischer Kochsalzlösung sollten nur mit einem speziellen Hygiene-Aufsatz genutzt werden. Soll das Baby die Kochsalzlösung bei einer Erkältung inhalieren, muss dies über den Vernebler geschehen. Ansonsten ist der Wasserdampf nicht fein genug, um die Salzpartikel bis in die Bronchien zu tragen.
Richtig inhalieren mit Kleinkindern
Ab einem Alter von drei Jahren können Kinder auf einen Inhalator mit Inhalierschlauch umsteigen. Am einfachsten ist es, dass Kind auf den Schoß zu setzen. Eine kleine Geschichte während des Inhalierens lenkt ab und lässt die Zeit wie im Flug vergehen.
Eine Alternative zu Schlauchinhalatoren sind Aerosole-Dosierer mit einer Vorsatzkammer. Diese werden vor allem dann verwendet, wenn bestimmte Wirkstoffe aufgenommen werden – zum Beispiel für die Behandlung von Asthma.
Das Inhalieren mit Salz ist oft ausreichend, um einfache Atemprobleme zu behandeln. Aber auch Kamille oder Thymian eignen sich für Kleinkinder. Kamille wirkt entzündungshemmend und bietet eine Linderung bei Schnupfen. Für das Inhalieren mit Kamille einfach drei bis vier Teebeutel in die Lösung geben. Thymian ist vor allem bei Husten die richtige Wahl, das es schleimlösend wirkt. Das Inhalieren mit Salbei eignet sich gut für die Behandlung von entzündeten Mandeln.
Auf ätherische Öle muss bei Babys und Kleinkinder unbedingt verzichtet werden. Vor allem starke Öle wie Pfefferminz können Probleme verursachen. Die Dämpfe lösen unter anderem Atemnot aus.
Beschwerden lindern durch Inhalation
Eine verstopfte Nase beim Baby oder der Winterhusten beim Kleinkind: die meisten scheuen sich davor, hier mit Medikamenten zu arbeiten. Daher ist die Kochsalzlösung zum Inhalieren eine beliebte Alternative. Sie eignet sich, um Schleimhäute zu befeuchten und so Schmerzen in der Nase und im Rachen zu lindern. Auch bei trockenem oder feuchtem Husten können die Kinder Salzwasser inhalieren.
Aber nicht nur das Inhalieren bei Reizhusten und Co. ist für Babys und Kleinkinder beliebt. Auch chronische Erkrankungen wie Asthma können gezielt behandelt werden.
Achtung: Das Inhalieren bei Bronchitis und andere Atemwegserkrankungen kann nicht alle Symptome behandeln. Hat ein Kind etwa starkes Fieber, muss unbedingt ein Arzt konsultiert werden.
Inhalieren bei Erkältung
Sobald eine verstopfte Nase beim Baby oder Kleinkind auftritt, kann mit der Inhalation begonnen werden. Wenn die Kleinen frühzeitig inhalieren, kann dies unter anderem einem schwereren Verlauf vorbeugen. Die laufende Nase ist oft ein erstes Anzeichen für eine anstehende Erkältung, die auch mit Husten enden kann. Das richtige Inhalieren mit einer Kochsalzlösung löst den Schleim in der Nase und tötet Bakterien sowie Keime ab.
Behalte während der Behandlung sämtliche Symptome im Auge. Miss regelmäßig mit einem Fieberthermometer die Temperatur und achte auch auf die Farbe von Auswurf und Nasenschleim. Ist der Schleim gelb oder grünlich, kann es sich zum Beispiel um eine bakterielle Infektion handeln.
Inhalieren bei Atemwegsinfektionen
Atemwegsinfektionen werden durch Bakterien, Viren oder Pilzsporen herbeigerufen. In der Regel handelt es sich um akute Erkrankungen, die mit der passenden Behandlung schnell wieder abklingen. Das richtige Inhalieren kann Kindern in jedem Alter helfen, eine Atemwegsinfektion schneller und mit milderen Symptomen zu überstehen.
Bei einer Bronchitis sind nicht nur die oberen Atemwege, sondern auch die Schleimhäute der Lunge betroffen. Eine akute Bronchitis klingt in der Regel innerhalb von etwa 3 Wochen komplett ab. Das Inhalieren mit Salz ist auch hier wirkungsvoll, da die Schleimhäute direkt behandelt werden.
Die Inhalationsdauer sollte generell zwischen 5 und 10 Minuten liegen. Es ist nicht notwendig, die Behandlung länger vorzunehmen. Werden etwa trockene Schleimhäute behandelt, können diese nicht unbegrenzt Feuchtigkeit aufnehmen. Nach etwa 10 Minuten hat die Behandlung also keine zusätzlich Wirkung mehr. Bei milden Krankheitsverläufen reicht es aus, ein- bis zweimal täglich zu inhalieren. Eine schwere Infektion kann aber auch mehrfach am Tag behandelt werden.
Eine durch Covid-19 verursachte Atemwegserkrankung kann auch bei Babys und Kleinkindern auftreten. Obwohl die Infektionsrate extrem gering ist, sollte man auf die spezifischen Symptome achten. Fieber und Kurzatmigkeit müssen sofort mit dem behandelnden Kinderarzt besprochen werden. Rund 10 % der Babys im Alter bis 12 Monate, die mit Covid-19 infiziert sind, erleben einen schweren Verlauf der Krankheit.
Inhalieren bei Asthma
Für die Inhalation bei Asthma-Patienten muss man in zwei Bereiche unterteilen. Zum einen ist es möglich, diese chronische Erkrankung mit regelmäßiger Inhalation zu lindern. Dafür können Babys und Kleinkinder Vernebler oder Schlauchinhalatoren nutzen. Für die Verabreichung von Medikamenten, zum Beispiel bei einem Asthma-Anfall, kommen die Aerosole-Dosierer zum Einsatz. Achte bei Babys darauf, dass der Aufsatz richtig auf dem Gesicht platziert ist.
Fazit
Inhalieren die Kleinkinder bei einer Erkältung oder bei einem bronchialen Infekt eine Kochsalzlösung, dient dies aktiv der Behandlung. Das richtige Inhalieren ist auf das Alter des Kindes zugeschnitten. Am einfachsten funktioniert es mit Verneblern für Babys und mit Schlauch-Inhalatoren für Kinder ab drei Jahren.
Die Inhalation für Kinder ist eine wunderbare Alternative oder Ergänzung zur Behandlung mit Medikamenten. Konsultiere für eine Behandlung am besten immer einen Arzt. Stelle sicher, dass die Inhalation ausreichend ist, um das Problem zeitnah zu beheben.
Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links
[1] https://www.lungenaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/einfaches-inhalieren-kann-troepfcheninfektion-effektiv-eindaemmern/ [2] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7165248/
