Schwangerschaftswoche 19
In der 19. Schwangerschaftswoche (SSW) tut sich erneut einiges. Spätestens jetzt spürst du die Bewegungen deines Kindes und außerdem findet die nächste große Ultraschalluntersuchung statt.
Der zweite Ultraschall ist angesagt
Zwischen der 19. SSW und 22. SSW ist es Zeit für den zweiten Ultraschalltermin. Bei diesem Termin solltest du unbedingt eine Begleitperson mitbringen: Im besten Fall natürlich den Vater oder deine eigene Mutter. Diesmal werdet ihr das Baby nämlich als ganzen Menschen wahrnehmen — ein Moment, der für die meisten Eltern unvergesslich bleibt. Wahrscheinlich ist es auch der Termin, wo du das Geschlecht deines Kindes erfährst. Möchtest du es nicht wissen, solltest du es vorab deinem Arzt sagen. Die meisten sind so freundlich und fragen vorher nach, bevor sie sich verplappern. Manchmal ist es so, dass Babys ihr Geschlecht nicht verraten. Liegt es so im Bauch, dass das Ultraschallgerät nichts erkennt, wirst du es erst beim nächsten Termin oder bei der Geburt erfahren.
Wichtiger als das Geschlecht ist die Gesundheit deines Babys. Der Arzt kann sehen, ob sich der Fötus richtig entwickelt hat. Zum Beispiel: Kann das Kind schlucken, sitzen die Organe dort, wo sie sein sollten und arbeiten sie bereits? Ebenso werden die Plazenta und das Fruchtwasser untersucht. Bei einer tiefsitzenden Plazenta ist meistens nur ein Kaiserschnitt möglich. Da sich diese in den nächsten Monaten noch nach oben verlagern kann, wird die Entscheidung erst kurz vor der Geburt getroffen. Sollte das bei dir der Fall sein, wird man mit dir auf jeden Fall darüber sprechen und genaueres über den Kaiserschnitt erzählen. Generell solltest du dich im Vorfeld über einen Kaiserschnitt informieren. Egal ob notwendig oder nicht, je mehr du darüber weißt, desto weniger Angst wirst du bei der Entbindung haben.
Dein Baby in der 19. Schwangerschaftswoche
In dieser Woche bilden sich weitere Hautschichten. Noch vor einigen Wochen war diese sehr dünn und schienen durchsichtig. Die dickere Haut schützt dein Baby vor dem Fruchtwasser. Desweiteren bilden sich die Zahnleisten. Wie schon in den Vorwochen schluckt dein Baby Fruchtwasser, welches ab der 19. SSW im Magen-Darm-Trakt verdaut wird. Dort sammeln sich Zellen und verschluckte Hautrückstände, die nach der Geburt mit dem ersten Stuhlgang, dem sogenannten Kindspech, ausgeschieden werden. In der 19. SSW ist dein Baby etwa 15 Zentimeter groß und wiegt zwischen 200 und 300 Gramm. Ebenso weist es einen Kopfdurchmesser von etwa 39 bis 47 Millimetern auf. Auch in dieser Woche gilt: Jedes Baby entwickelt sich anders.
Du in der 19. Schwangerschaftswoche
Manche schwangeren Frauen haben in diesen Wochen Gleichgewichtsstörungen. Das liegt meistens am Blutzuckerspiegel, der schnell fällt und wiederum ansteigt. Außerdem verschiebt sich der Gewichtsmittelpunkt, weil dein Bauch jetzt schwerer ist. Deswegen solltest du beim Treppensteigen vorsichtig sein und nicht zu schnell aufstehen. Natürlich kannst du bereits jetzt in den öffentlichen Verkehrsmitteln darum bitten, dass jemand für dich aufsteht. Zwar sieht man deinen Bauch noch nicht so deutlich, aber falls es dir schlecht geht, musst du dich nicht quälen. Vermeide es generell, in zu engen Räumen zu stehen. Dein Kreislauf und dein Baby werden es dir danken.
Da der Unterleib jetzt stärker durchblutet wird, kommt es häufig zu vaginalem Ausfluss. Ist dieser weißlich und geruchslos, bedeutet das nichts Besonderes. Kauf dir am besten Slipeinlagen und wechsle diese regelmäßig. Falls du dir unsicher bist oder der Ausfluss ungewöhnlich aussieht, solltest du einen Termin beim Arzt wahrnehmen. Tritt Fruchtwasser aus, kann das ein Anzeichen für eine Frühgeburt sein. Wird der Ausfluss von Juckreiz und Schmerzen begleitet, handelt es sich meistens um eine vaginale Infektion. In beiden Fällen ist ein Check beim Arzt nötig. Dieser kann schlimmere Komplikationen verhindern.
Viele Frauen haben das Gefühl, dass sie in der Schwangerschaft ziemlich viel vergessen. Die Konzentration ist im Keller und die Merkfähigkeit sowieso. Das ist besonders im Job ein Nachteil, wenn du dir dort einiges merken musst. Mach dir bitte keinen Stress, wenn es im Beruf nicht so klappt, wie bisher. Die „Vergesslichkeit“ kommt nicht von den Hormonen, sondern ist eher eine „Abgelenktheit“. Werdende Mütter konzentrieren sich nur noch auf ihr Baby. Das hat die Natur so eingerichtet. Andere Dinge verlieren einfach an Bedeutung.
Dein Bauch braucht jetzt auch außen Pflege
Im besten Fall hast du bereits damit angefangen, deinen Bauch einzucremen. Falls nicht, solltest du jetzt in die Drogerie fahren und passende Cremes erwerben. Eine Hebamme kann dir in dem Punkt auch weiterhelfen und spezielle Produkte empfehlen. Neben einer guten Körperlotion, solltest du es mit einer Zupfmassage versuchen. Du nimmst ein Stück Haut zwischen Daumen wie auch Mittelfinger und ziehst diese hoch. Das kann ein wenig zwicken und die Haut wird ein wenig rot. Die Durchblutung wird auf diese Weise angeregt.
Bei vielen Schwangeren verändert sich die Hautpigmentierung. Manchmal entstehen Leberflecken oder auch Sommersprossen, die in der Sonne noch stärker werden. Das liegt am erhöhten Östrogenspiegel, der mehr Melanin bildet. Deswegen erscheint bei vielen eine dunkle Linie zwischen dem Schambein und dem Bauchnabel (Linea nigra). Außerdem werden deine Brustwarzen wahrscheinlich dunkler. Keine Sorge, all diese Anzeichen verschwinden nach der Entbindung wieder.
Schön oder gesund durch die Schwangerschaft?
Gesundheit kommt vor Schönheit — das sollte jeder Schwangeren bewusst sein. Was nicht bedeutet, dass du auf Schönheit komplett verzichten musst. Schminken darfst du dich zum Beispiel ganz normal. Trage Lidschatten auf oder auch Lippenstift. Äußere Bemalungen stören dein Baby ganz und gar nicht. Nur beim Haare- und Wimpernfärben solltest du ein wenig aufpassen. Wenn es unbedingt eine neue Farbe sein muss, setzte am besten auf Tönungen und lass sie von einem Friseur auftragen.
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