Schwangerschaftswoche 4
In der vierten Schwangerschaftswoche (SSW) hat sich in deinem Körper bereits einiges getan. Manchmal kommt es zu einer Nidationsblutung (Einnistungsblutung), die viele Frauen mit ihrer Menstruation verwechseln. Die befruchtete Eizelle hat sich nun in der Gebärmutter eingenistet. Ab dem fünften Tag nach der Befruchtung nennt man sie Blastozyste. Es handelt sich dabei um das der Morula folgende Entwicklungsstadium.
Die Blastozyste teilt sich auf
Eigentlich besteht die Blastozyste aus zwei Teilen: der inneren Embryoblast und der äußeren Trophoblast. Du kannst vom Namen bereits ableiten, dass sich die Embryoblast in den Embryo verwandelt und in die Einheit, die sich mit Fruchtwasser füllt. Die Trophoblast ist die Vorstufe des Mutterkuchens, auch Plazenta genannt. Die Fruchtblase dient dem Baby bis zur Geburt als eine Art Airbag. Es wird vor Verletzungen beschützt. So kannst du beispielsweise seitlich liegen, ohne dass dem Baby etwas passiert.
Der Mutterkuchen entwickelt sich
Auch der Mutterkuchen bekommt in der vierten Woche einen neuen Namen. Dieser heißt jetzt Chorion und umschließt das kleine Baby, welches eigentlich noch ein flacher Keim ist. Ferner ist bereits die Nabelschnur vorhanden. Die Zotten der Planzenta sorgen dafür, dass das Kind Sauerstoff und Nährstoffe bekommt. Ferner produziert das Chorion selbst Hormone: das Schwangerschaftshormon hCG (humanes Choriongonadotropin), Progesteron sowie Östrogen. Damit der Embryo in Ruhe wachsen kann und nicht abgestoßen wird, sorgt ein hoher Progesteronspiegel dafür, dass sich die Gebärmuttermuskulatur beruhigt. Dieser wirkt sich leider nicht nur auf den Uterus aus, sondern auch auf den kompletten Organismus. Deswegen leiden Schwangere häufig an Müdigkeit, Harndrang sowie an Verstopfungen.
Der Keim fängt an zu wachsen
Aus einem kleinen Keim entwickelt sich nach und nach ein lebensfähiger Mensch. Wenn du dich mit den einzelnen Stadien beschäftigst, kannst du das Wunder nachvollziehen. Der kleine Keim teilt sich in unterschiedliche Schichten auf. Aus der äußeren Zellschicht, auch Ektoderm genannt, entstehen das Gehirn, die Haare, Nägel, Nerven, Haut, Augen, Ohren und die Schweißdrüsen. Aus dem Mesoderm, der mittleren Schicht wachsen das Kreislaufsystem (Gefäße und Blut), das Herz, Milz, Knochen, Muskeln, Nieren, tiefe Hautschichten und die Geschlechtsorgane. Aus dem Entoderm, der inneren Zellschicht, entstehen die Leber, Lungen, Schilddrüse, Bauchspeicheldrüse, Harnwege und der Verdauungstrakt. Zu Anfang sind all diese Organe nicht mal einen Millimeter groß.
Die ersten Schwangerschaftsanzeichen
Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein. Manche spüren bereits nach der Befruchtung, dass sie in neun Monaten ein Baby haben werden. Andere werden mit Bauchschmerzen ins Krankenhaus eingeliefert und erfahren dort, dass sie Nachwuchs bekommen. An solchen Beispielen erkennst du, dass es keine allgemeingültigen Anzeichen gibt. Manche Frauen leiden an Übelkeit, andere überhaupt nicht. Die Hormone spielen verrückt — das erlebt jede Frau anders. Es gibt einige unsichere Schwangerschaftsanzeichen, an denen du dich orientieren kannst. Ein Schwangerschaftsfrühtest mag erste Auskünfte geben.
Empfindliche Brüste während der Schwangerschaft
Ein häufiges Zeichen einer Schwangerschaft sind empfindliche Brüste. Da sich die Brust auf die zukünftige Milchproduktion vorbereitet, kommt es zu Schmerzen und Spannungsgefühlen. Ferner sind die Brustwarzen in dieser Zeit sehr berührungsempfindlich. Das typische Brust-Symptom tritt häufig eine Woche nach der ausgebliebenen Periode auf. Doch Frauen haben auch oft während der Periode mit empfindlichen Brüsten zu kämpfen. Hormone können hier ebenfalls eine Rolle spielen, obwohl keine Schwangerschaft vorliegt.
Schmierblutungen nach der Einnistung
Fünf bis zehn Tage nach der Befruchtung kommt es häufig zu Schmierblutungen. Die Nidationsblutung kommt einige Tage früher als die normale Regelblutung und macht sich nur durch ein paar Tropfen bemerkbar. Die Farbe der Schmierblutung ist heller als die Monatsblutung und verändert sich kaum.
Brustwarzenvorhöfe vergrößern sich
Eine weitere Veränderung an der Brust macht sich bemerkbar. Meist in den ersten Wochen werden die Brustwarzen größer und rundherum auch dunkler. So kann das Baby später besser an der weiblichen Brust trinken. Ebenso scheinen die blauen Blutgefäße durch die Haut durch und vergrößern sich. Ein weiteres Zeichen für eine eventuelle Schwangerschaft.
Bauchkrämpfe machen sich bemerkbar
Während der Frühschwangerschaft kommt es häufig zu Bauchkrämpfen. Frauen, die mit Menstruationskrämpfen zu kämpfen haben, wissen ungefähr, was gemeint ist. Die Gebärmutter vergrößert sich und verursacht deshalb Schmerzen. Erst im zweiten Drittel der Schwangerschaft wird die Gebärmutter von den Beckenknochen gestützt. Bis dahin liegt sie in der Schwebe und sorgt für ein ungutes Gefühl. Desweiteren steigert sich die Durchblutung des Uterus, was zu einem unangenehmen Schmerz führen kann. Bei körperlichen Anstrengungen können sich die Schmerzen verstärken.
Müdigkeit
In der Frühschwangerschaft kommt es häufig zu extremen Müdigkeitsanfällen. Diese gehen meistens bis in die 12. SSW. Im Körper ändert sich in dieser Zeit der komplette Stoffwechsel. Die Energiereserven werden fast gänzlich für dein Baby benötigt. Viel Schlaf und jede Menge Entspannungsmomente sollten jetzt an der Tagesordnung stehen.
Morgenübelkeit — das berühmte Anzeichen
Kurz nachdem die Regelblutung ausbleibt, kommt es bei vielen Frauen zu Morgenübelkeit. In der Früh ist der Brechreiz am höchsten, dieser taucht jedoch auch nachts oder tagsüber auf.
Übermäßiger Harndrang
Etwa zwei Wochen nach Ausbleiben der Menstruation müssen schwangere Frauen häufiger die Toilette aufsuchen. In den ersten Wochen sind es die Hormone und später ist es die Gebärmutter, die auf die Blase drückt.
Verstopfungen durch Hormonumstellung
Leider kommt es auch zu Verstopfungen. Hier sind ebenso die Hormone verantwortlich, die den Stoffwechsel durcheinanderbringen. Es wird deshalb gesunde, nährstoffreiche Kost empfohlen, um Verstopfungen entgegenzuwirken.
Was solltest du in der vierten Schwangerschaftswoche tun?
Falls die Schwangerschaft ungeplant war, solltest du in aller Ruhe überlegen, was du nun tun möchtest. Lass dich von niemand beeinflussen. Falls du dir unsicher bist, solltest du dich beraten lassen. In fast jeder Stadt gibt es Informationszentren für werdende Mütter, wo es fachgerechte Beratungen gibt. Diese werden vor allem von jungen Müttern und Alleinerziehenden aufgesucht, die nicht weiter wissen. Denk immer daran, dass es eine Lösung geben wird. Falls du befürchtest, nicht alleine für dein Baby sorgen zu können, sprich mit jemandem darüber. Du musst mit deinen Sorgen nicht alleine sein.
War das Baby geplant, freust du dich wahrscheinlich über den positiven Schwangerschaftstest. Trotz aller Euphorie ist Geduld angesagt. Die Gefahr einer Fehlgeburt ist bis zum dritten Monat am höchsten. Der Wunsch mag groß sein — vielleicht kaufst du bereits den ersten Strampler. Dennoch solltest du erst einmal abwarten. Die meisten Frauen erzählen bis nach dem dritten Schwangerschaftsmonat auch niemandem von ihrem Glück. Der Partner darf sich natürlich direkt mitfreuen.
Der Besuch beim Arzt
Sobald du eine Schwangerschaft vermutest, solltest du zum Arzt gehen. Wie schon in den ersten drei Wochen beschrieben, kann dadurch eine Eileiterschwangerschaft verhindert werden. Außerdem stellt der Arzt fest, ob sonst alles ok ist. Dieser ist auch die erste Anlaufstelle, wenn es um bestimmte Fragen geht. Wie steht es um deine Gesundheit? Darfst du Sport machen? Solltest du dich schonen? Ein Arzt kann dies am besten beurteilen und dir dabei helfen, die Schwangerschaft gelassen zu überstehen. Such dir einen Arzt, dem du verstraust und bei dem du dich geborgen fühlst. Außerdem ist es sinnvoll, dir bald eine Hebamme zu suchen. Sie kann dich vor, während und nach der Geburt liebevoll begleiten. Je länger du mit ihr zusammenarbeitest, desto harmonischer wird die Geburt.
Starte deine Schwangerschaft sportlich
Generell sei gesagt: Es gibt keine Garantie, dass Frauen trotz Sport nicht zunehmen. Da sich der Stoffwechsel komplett verändert, kann eine zarte Frau plötzlich 30 Kilogramm mehr wiegen — ohne veränderte Nahrungsaufnahme. Ungewöhnliche Schwangerschaftsgelüste kommen zwar hin und wieder vor, müssen aber nicht sein. Starte am besten ein Fitnessprogramm und bleibe aktiv, so lange es geht. Sport in der Schwangerschaft mindert Beschwerden, hilft dir beim Muskelaufbau und bei der Ausdauer. Leidest du extrem unter Müdigkeit, bringt zum Beispiel Ausdauertraining deinen Kreislauf in Schwung. Sanfter Sport sorgt ferner dafür, dass du nicht zu viel zunimmst und nach der Geburt schon bald wieder deinen normalen Körper zurückerlangst.
Regelmäßige Bewegung bereitet dich auf die Geburt vor
Eine Geburt ist anstrengend. Je nachdem, wie lange sich das Baby Zeit lässt, kann sie Stunden dauern. Wer die komplette Schwangerschaft hindurch keinen Sport treibt, hat es während der Geburt schwerer. Sportarten wie Schwimmen oder Nordic Walking sind ideal und sorgen dafür, dass du richtig in Schwung kommst. Ebenso wird ein Beckenbodentraining empfohlen. Dabei werden die Bereiche trainiert, die für die Geburt wichtig sind.
Neben Ausdauersport und Fitnesstraining darf es ruhig ein wenig Entspannung sein. Yoga für Schwangere eignet sich hervorragend. Spezielle Kurse für werdende Mamis bereiten dich wunderbar auf die Geburt vor. Gleichzeitig werden der Körper und der Geist trainiert. Yoga ist zu empfehlen, weil es den ganzen Körper entspannt. Schwangere, die im Vorfeld Yoga machen, schalten bei der Entbindung leichter ab und überstehen sie meist besser. Nicht nur richtiges Atmen ist wichtig, sondern die auch die Einstellung zu sich selbst.
Sport ist gesund und wertvoll. Dennoch solltest du vorab mit deinem Arzt besprechen, ob und welche Sportart du ausüben darfst. Obwohl das Baby schon bald im Mittelpunkt deines Lebens steht, konzentrierst du dich in der nächsten Zeit am besten auf dich. Dein Körper ist das Zuhause des Babys und je mehr du jetzt dafür tust, desto gesünder wird es in dir wachsen.
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