Ab wann laufen Babys?
Es gibt ein paar Meilensteine im Leben deines Kindes, die du nicht vergessen wirst. Die ersten eigenständigen Schritte gehören ohne Frage dazu. Aber gerade für Ersteltern ranken sich viele Fragen um das Thema Laufenlernen. Wann beginnen die Kleinen zu laufen? Welche Entwicklungsstadien liegen davor? Und ab wann könnte eine Entwicklungsstörung vorliegen?
Die Zeitspanne, in der du die ersten Schritte deines Nachwuchses erwarten kannst, ist recht groß. Rund 75 % aller Babys fangen im Alter zwischen 12 und 14 Monaten an, die Welt auf eigenen Beinen zu erkunden. Die restlichen 25 % fallen in den Bereich 8 bis 12 bzw. 14 bis 20 Monate. Die Frage „Ab wann laufen Babys?“ lässt sich also nicht pauschal beantworten. Jedes Kind findet hier seinen ganz eigenen Rhythmus.
Erst wenn dein Baby bis zum Alter von rund 20 Monaten noch gar keine Anstalten gemacht hat, sich auf zwei Beinen fortzubewegen, besteht die Möglichkeit einer motorischen Einschränkung. Häufig wurden mögliche körperliche Behinderungen jedoch bis dahin bereits erkannt.
Erste Schritte von deinem Baby
Entsprechend passiert das Laufenlernen nicht ohne ausreichende Vorbereitung deines Kindes. Die meisten Kinder beginnen im Alter von 6 bis 10 Monaten mit dem Krabbeln. Und auch wenn einige Babys diese Phase komplett überspringen, robben sie zumindest für einige Zeit über den Boden, bevor es an die ersten Schritte geht.
Die Übergänge zwischen dem Robben, Krabbeln und Laufen können recht fließend sein. Macht ein Baby die ersten Schritte, ist es in der Regel bereits in der Lage, sich an Gegenständen hochzuziehen und für ein paar Sekunden ohne Unterstützung zu stehen. Dies passiert zumeist zwischen dem 12. und 14. Lebensmonat.
Wenn Babys sehr früh anfangen zu laufen, kann das in einigen Fällen auch zu Problemen führen. Dies betrifft Kinder, die vor dem achten Monat bereits erste Gehversuche machen. In diesem Alter sind weder Knochen noch Muskeln ausreichend ausgebildet, um der neuen Belastung standzuhalten. In diesem Fall am besten mit dem Kinderarzt in Kontakt treten.
Selbstständiges Gehen und Laufen
Das Laufenlernen beim Baby teilt sich in mehrere Phasen auf. Sind die ersten Schritte gemacht, muss sich dein Baby erst einmal daran gewöhnen, diese neue Art der Fortbewegung zu meistern. Die ersten Gehversuche enden zumeist in sehr kurzen Laufwegen. Dein Baby geht dann zum Beispiel zielstrebig auf deine Beine zu oder sucht an einem Stuhl halt. Ist kein Halt in der Nähe, landet der Nachwuchs einfach auf dem Hintern.
Möchte das Baby laufen, kannst du Unterstützung leisten, indem du es an die Hand nimmst. Auch Lauflernwagen sind in dieser Zeit hilfreich. Wichtig ist, dass du dein Baby nicht unnötig strapazierst, indem du es zum Beispiel unentwegt dazu aufforderst zu laufen. Eine Mischung aus dem Krabbeln und Laufen ist ganz normal.
Sind die ersten Schritte gemacht, dauert es rund acht Wochen, bis ein sicherer Gang zu sehen ist. Zumeist flitzen die Kleinen dann schneller als du denkst durch die Wohnung.
Die Vorstufen zum Laufen – es wird viel trainiert
Ab dem ersten Atemzug durchlaufen Babys kontinuierlich verschiedene Entwicklungsphasen. Innerhalb dieser erlernen die Kleine neue mentale sowie körperliche Fähigkeiten, die unter anderem auch auf das Laufen vorbereiten.
Es dauert rund zwei Monate, bis dein Baby den Kopf für einige Sekunden selber aufrichten kann. Im dritten Monat ist es oft schon in der Lage, sich aus der Bauchlage abzustützen. Nach rund sechs Monaten beginnen die Kinder damit, sich eigenständig umzudrehen und die ersten Versuche des Robbens zu unternehmen.
Nach dem Rollen, Robben und Krabbeln erlernt dein Baby dann, die Balance zu halten. Dies geschieht in der Regel im Alter von zehn Monaten. Zu diesem Zeitpunkt sind die Knochen und Muskeln ausreichend kraftvoll, um die ersten Gehversuche zu ermöglichen.
Im nächsten Entwicklungsschritt möchte sich dein Baby hochziehen und sucht Halt an Tischen oder Stühlen. Kurz darauf traut es sich dann, die Hände freizuhalten und ohne Unterstützung zu stehen. Dein Baby steht auf Zehenspitzen oder begibt sich im Bärengang auf Erkundungstour. Der Bärengang beim Baby beschreibt die Fortbewegung auf Händen und Füßen gleichzeitig. Diese Art des Laufens bietet die nötige Balance.
Erst wenn diese Vorstufen abgeschlossen sind, können Kindern das Laufen lernen. Fehlen wichtige motorische Fähigkeiten aus diesen Lernphasen, ist die Koordination für das Laufen schwierig.
Bewegungsfreiheit fördert das Laufenlernen
Versuche dein Baby regelmäßig ohne Einschränkungen abzulegen. Liegt es auf dem Rücken und kann wild strampeln, unterstützt dies den Muskelaufbau. Wird es zum Beispiel den ganzen Tag nur in einer Wippe oder ähnlichem fixiert, kann dies die Entwicklung verlangsamen.
Dies gilt auch für die Nacht. Unbedingt darauf achten, dass zum Beispiel Schlafsäcke genügend Raum zum Bewegen bieten. Bist du mit einem Kinderwagen draußen unterwegs, immer die Krabbeldecke im Gepäck haben. Selbst zehn Minuten auf der Wiese, während zum Beispiel das Geschwisterkind auf dem Kletterturm tobt, sind ein gutes Training für dein kleines Baby.
Was brauchen Babys zum Laufen?
Laufen lernen ist für jedes Baby eine sehr individuelle Angelegenheit. Nicht ohne Grund beginnen wenige Kinder bereits mit rund acht Monaten, die erste Schritte zu machen, und einige lassen sich ausgiebig Zeit und machen sich erst mit 20 Monaten auf den Weg.
Wann auch immer dein Baby mit dem Laufen beginnt, es gib ein paar körperliche Voraussetzungen, ohne die selbst das Laufenlernen an der Hand zu einer Herausforderung werden kann. Es lohnt sich daher, auf ein paar Dinge ein Auge zu haben, bevor du von deinem Nachwuchs die ersten Schritte erwartest.
Eine gute Balance
Besonders wichtig für das Laufen ist die Balance. Kann dein Baby sich nicht gerade auf den Beinen halten, ob mit oder ohne Festhalten, wird es schwer werden, geradeaus zu laufen.
Es gibt viele Wege, die Balance zu trainieren. Hilfreich sind zum Beispiel Lauflernwagen, an denen sich das Baby festhalten und den es schieben kann. Gib deinem Baby auch ausreichende Möglichkeiten, sich sicher hochzuziehen, um den Stand zu üben.
Kräftige Muskeln
Die Muskeln müssen ausreichend stark sein, um das eigene Körpergewicht beim Laufen zu tragen. Dabei kommt es nicht nur auf eine gesunde Beinmuskulatur an. Für einen aufrechten Gang sind auch die Rückenmuskeln und die Nackenmuskulatur relevant. Um aufrecht stehen zu können, muss darüber hinaus der Bauchbereich einen ordentlichen Halt bieten.
Die Muskeln trainiert dein Baby am besten, wenn es sich frei bewegen, gut strampeln und sich ausprobieren kann. Es gibt auch einige Übungen, die du mit deinem Kind zur Kräftigung durchführen kannst. Aber überfordere es nicht. Meist reichen seine eigenen Versuche.
Ein fester Griff
Soll dein Baby richtig gehen, sind der Bewegungsablauf, die Koordinationsfähigkeit und die körperlichen Voraussetzungen gleichermaßen wichtig. Dazu gehört auch ein fester Griff. So kann sich dein Baby an Stühlen, Tischen und Kanten festhalten und daran entlang laufen.
Bereits nach rund zwei Monaten können Babys ihre Hände über dem Bauch zusammenführen und damit spielen. Zu diesem Zeitpunkt beginnt die Ausbildung der Griffstärke.
Laufen lernen ist Übungssache
Dein Baby lernt laufen und du möchtest es so gut wie es geht dabei unterstützen? Dann solltest du aufpassen, eine gute Balance zwischen einer aktiven Hilfestellung und den eigenen Lernerfahrungen zu finden. Die Kleinen sind bemüht, einen eigenen Weg zu finden, um fest auf zwei Beinen zu stehen.
Die ersten Schritte enden dabei zumeist auf dem Hintern. Erfreue dich mit deinem Baby auch an den kleinen Fortschritten. So wird es seine Frustrationstoleranz steigern und auch nach vielen kleinen Rückschlägen nicht aufgeben.
Die Tatsache, dass die neue Fähigkeit aktiv trainiert und erlernt werden muss, ist eine wichtige Erfahrung für dein Baby, die auf kommende Situationen des Heranwachsens vorbereitet.
Das Laufenlernen an der Hand
Verzichte darauf, dein Kind, das noch krabbelt, aufzustellen und laufen zu lassen, während du es quasi hochhältst. Dies kann die natürliche Entwicklung der Knochenstruktur und der Muskulatur beeinflussen. Es kann auch zur Folge haben, dass die Kinder die Beine nicht richtig aufsetzen. Das Kind dreht den Fuß nach innen beim Laufen, weil das Gewicht durch die Eltern und nicht durch den eigenen Körper getragen wird. Solche Bewegungsabläufe prägen sich ein und können in Zukunft zu Problemen führen.
Wie kann ich mein Baby beim Laufenlernen unterstützen?
Um die besten Voraussetzungen für das Laufenlernen zu haben, kannst du dein Baby bereits frühzeitig darauf vorbereiten. Eine gute Ausbildung der Muskulatur in den Händen kann zum Beispiel durch das Spielen mit geeigneten Spielzeugen gefördert werden. Dafür eignen sich große und leichte Gegenstände besonders gut. Hat dein Baby von Anfang an ausreichend Freiraum zum Bewegen, kann sich die gesamte Körperhaltung natürlich entwickeln.
Für die ersten Gehversuche am besten ganz auf Schuhe oder Socken verzichten. Wenn Socken nötig sind, dann rutschfeste ABS-Socken verwenden, um ein Ausrutschen zu vermeiden. Ein positives Feedback, auch für kleine Erfolge, bestärkt den Willen deines Kindes, das Laufen schnell zu lernen.
Sind genügend Gegenstände zum Festhalten in der Umgebung, kann sich das Baby über größere Strecken durch den Raum manövrieren. Stühle, Tische oder Sofakanten sind dafür absolut ausreichend.
Verzichtbar: Lauflernhilfen und Lauftrainer
Das Angebot für Lauflernhilfen hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Damit kann das Baby in rollende Hängesitze geschnallt werden, mit denen es durch die Wohnung gehen kann. Grundsätzlich ist es nicht notwendig, spezielle Geräte zum Laufenlernen zu kaufen. Denn in der natürlichen Kindesentwicklung ist das Laufenlernen vorgesehen.
Vorsicht ist bei jenen Kinderlaufsitzen geboten, in die das Kind sozusagen reingehängt wird. Dies können im schlimmsten Fall Fehlstellungen von Beinen und Rücken verursachen. Zudem sind die rollenden Sitze oft eine Gefahr, sollten sich Stufen oder andere Unebenheiten in der Wohnung befinden. Das Gefährt könnte kippen und dein sich Kind verletzten.
Dennoch gibt es ein paar Angebote, die nicht nur hilfreich sind, sondern den Kleinen auch jede Menge Unterhaltung bieten. Ein Lauflernwagen ist dafür ein gutes Beispiel. Er bietet eine bewegliche Gehhilfe, die in erster Linie dabei hilft, die Balance zu trainieren. Diese Wagen sind oft mit tollen Spieloptionen wie Schiebespielen, Drehscheiben oder Formensortierern kombiniert. Wichtig ist, dass sie nicht zu schnell wegrollen, sollte dein Kind einmal stolpern.
Eine babyfreundliche Umgebung schaffen
Ob dein Baby gerade die ersten Schritte macht oder bereits sicher auf zwei Beinen unterwegs ist – in dieser neue Lebensphase kommen neue Gefahren auf den Nachwuchs zu. Tischkanten, Schubladen und der Toilettendeckel sind nicht mehr unerreichbar für dein Kind. Dekorationen und heikle Gegenstände solltest du nun lieber außer Reichweite bringen.
Es gibt viele praktische Hilfsmittel, die Verletzungen vorbeugen können. Unbedingt sind spitze Kanten zu sichern, denn hier stoßen die Babys sich den Kopf besonders oft. Kleine Gegenstände werden gerne mit dem Mund untersucht, womit die Erstickungsgefahr steigt. Am besten betrachtest du dafür den Wohnbereich mit Augen eines Babys, um mögliche Gefahren aufzuspüren. Um die Kindersicherung zu Hause gut umzusetzen, lohnt es sich, einen Blick auf das breite Angebot zu werfen.
Die richtigen Schuhe zum Laufenlernen
Kinderschuh-Größenrechner
Fußlänge in cm:
cmSchuhgröße EU 26.0 EU
Schuhgröße UK 9.0 UK
Schuhgröße US 9.0 US
Hinweis: Damit der Schuh ca. 8 Monate passt, haben wir ein Wachstum von 12 mm berücksichtigt. Bitte nur die tatsächliche Länge des Fußes eingeben.
Gute Lauflernschuhe haben eine weiche, flexible Sohle. Die Füße dürfen nicht beengt sein. Dafür unbedingt auf die richtige Schuhgrößen achten. Kinderfüße sind sehr flexibel und wachsen schnell.
Zum Messen sollte das Kind stehen und es muss ein gewisser Spielraum bei den Zehen bleiben. Auch die Fußbreite sollte beachtet werden. Die Beratung in einem Fachgeschäft hilft vielen Eltern, die passenden Kinderschuhe zu finden.
Mögliche Haltungsfehler erkennen oder vermeiden
Der Grund für einen Haltungsfehler beim Kind kann sehr unterschiedlicher Natur sein. So können kleine Schuhe oder die falsche Verwendung von Lauflernhilfen dafür verantwortlich sein. Aber auch eine natürlich gewachsene Fehlstellung der Knochen oder eine unzureichende Ausbildung der Muskulatur sind denkbar.
Grobe Haltungsfehler sind in der Regel sofort sichtbar. Häufig behindern sie das Kind daran, überhaupt eine sicheren Gang zu entwickeln. Leichte Fehlstellungen von Füßen, dem Becken oder dem Rücken sind jedoch nicht immer sofort auffällig. Daher ist es wichtig, das Kind regelmäßig beim Arzt untersuchen zu lassen. Dieser kann frühzeitig feststellen, ob eine fehlerhafte Körperhaltung vorliegt und beraten, was dagegen zu tun ist.
Fazit – Wann lernen Kindern das Laufen?
Ab wann laufen Babys frühestens? Worauf ist bei der Laufentwicklung zu achten? Sind Lauflernhilfen wirklich sinnvoll? Es gibt viele Fragen rund um das Thema Laufenlernen. Wichtig ist, dass du dein Kind nicht drängst und es auf keinen Fall mit der Entwicklung anderer vergleichst. Denn jedes Baby nimmt seinen ganz eigenen Weg.
Die Spannweite für eine unbedenkliche Laufentwicklung ist enorm groß. Gleichzeitig ist der Anteil von Kindern mit drastischen Entwicklungsverzögerungen extrem gering. Genieße also die Zeit mit deinem Baby und entdeckt gemeinsam die Welt.
Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links
[1] https://www.baby-und-familie.de/Entwicklung/Laufen-lernen-Die-ersten-freien-Schritte-113389.html [2] https://www.netdoktor.de/baby-kleinkind/babys-erstes-jahr/laufen-lernen/ [3] https://www.schwangerundkind.de/baby-12-monate.html
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