Warum Sonnenschutz für Baby und Kind so wichtig ist
Gerade jetzt im Sommer stellen sich viele Eltern die Frage, wie man das eigene Kind am besten vor der Sonne schützen kann. Doch wieso ist der Sonnenschutz bei Babys und Kindern denn überhaupt so wichtig?
Die Haut von Babys und Kleinkindern ist im Vergleich zu unserer Haut noch sehr dünn und demnach auch sehr empfindlich. Zu Beginn hat die Haut deines Babys noch keinen eigenen Schutzmechanismus, da dieser sich im Laufe der Jahre erst noch entwickeln muss.
Um sowohl einen Hitzschlag und Sonnenstich, aber auch einen gefährlichen Sonnenbrand zu vermeiden, solltest du dein Kind keinesfalls der direkten Sonne aussetzen. Das gilt aber nicht nur für Babys, sondern auch für ältere Kinder, denn die junge Haut kann sich erst mit 15 Jahren besser selbst schützen. Allerdings ist es für dein Kind dennoch wichtig, sich regelmäßig im Freien aufzuhalten, denn das fördert die gesunde Entwicklung und spielt außerdem auch bei der Eigenbildung von Vitamin D eine grundlegende Rolle.
Welche Arten von Sonnenschutz für Babys gibt es? Welche Sonnencreme ist am ehesten für dein Baby geeignet? Welcher Lichtschutzfaktor ist nötig? Wie erkennst du einen Sonnenbrand bei deinem Baby und was kannst du tun, um diesen zu lindern? All das sind Fragen, die wir dir in diesem Beitrag ausführlich erklären werden.
Wie lange dürfen Babys und Kinder in die Sonne?
Wenn du mit deinem Baby unterwegs bist, solltest du, wenn möglich, die Mittagshitze und auch die direkte Sonne vermeiden. Die Haut deines Babys kann nämlich ohne einen entsprechenden Sonnenschutz bereits nach 5-10 Minuten verbrennen. Zudem erhöht jeder Sonnenbrand im jungen Alter das Risiko, in Zukunft an Hautkrebs zu erkranken.
Kinder unter drei Jahren sollten, wenn möglich, immer im Schatten spielen, auch wenn sie einen Sonnenschutz tragen. Kinder ab drei Jahren sollten die Sonne zwischen 11 und 16 Uhr meiden, können aber in den Stunden vor- und nachher mit ausreichendem Schutz im Sonnenschein bleiben. Gerade die empfindliche Haut deines Babys hält es ohne Schutz nur 10 Minuten in der Sonne aus, ehe sie einen Sonnenbrand bekommt. Wenn du die Eigenschutzzeit der Haut kennt und diese mit dem Lichtschutzfaktor der Sonnencreme multiplizierst, kannst du dir errechnen, wie lange dein Kind sich in der Sonne aufhalten könnte.
Damit euer Ausflug in die Natur unbeschwert ablaufen kann, zählen wir dir im Folgenden ein paar Möglichkeiten von unterschiedlichem Sonnenschutz für dein Baby auf.
Sonnenschutz für Haut und Gesicht
Um die Haut und das Gesicht deines Babys vor direkter Sonne zu schützen, kannst du zum einen natürlich auf Sonnencremes mit einem hohen Lichtschutzfaktor zurückgreifen. Allerdings gilt es hier, wenn möglich im 1. Lebensjahr deines Kindes darauf zu verzichten, da die Babyhaut noch viel zu empfindlich ist.
Wesentlich besser als Sonnencremes ist ausreichende Bekleidung. Hierfür eignet sich besonders Kleidung aus luftigen, dunklen Stoffen, da dunkle Kleidung dein Baby besser vor den gefährlichen UV-Strahlen schützen kann als helle Kleidung. Leichte Baumwollkleidung ist synthetischer zu bevorzugen, da die Haut besser Atmen kann und der Schweiß aufgenommen wird.
Auf einen ausreichenden Sonnenschutz bei Babys und kleinen Kindern solltest du aber nicht nur in der Sonne achten. Denn auch im Schatten oder bei bewölktem Himmel erreicht uns noch 60% der schädlichen UV-Strahlung. Aus diesem Grund solltest du auch in diesen Situationen auf einen Sonnenschutz für dein Kind zurückgreifen.
Welche Sonnencreme für Baby und Kind nutzen?
Auf dem Markt gibt es zwei verschiedene Arten von Sonnencremes, die mehr oder weniger für kleine Kinder geeignet sind: Die chemische und die mineralische Sonnencreme.
Bei der chemischen Sonnencreme dringen die Substanzen in die oberste Schicht der Haut ein und wandeln die schädlichen UV-Strahlen in Wärmeenergie um. Hierbei entstehen aber auch chemische Reaktionsprodukte, deren Wirkung noch nicht genau erforscht ist. Außerdem stehen sie im Verdacht eine hormonelle Wirkung auf den Körper zu haben. Aus diesem Grund sollten auch Schwangere oder stillende Mamas damit vorsichtig sein. Diese Sonnencremes können zudem Allergien bei deinem Kind auslösen und haben außerdem eine Einwirkzeit von einer halben Stunde.
In der mineralischen Sonnencreme sind winzige Partikel von Titanoxid oder Zinkoxidenthalten, die auf der Haut wie kleine Spiegel wirken, an denen die UV-Strahlung reflektiert wird und somit nicht in die Haut gelangen kann. Diese Cremes hinterlassen einen leichten weißen Film auf der Haut, sind aber harmloser als die chemischen Cremes und somit auch besser für dein Kind geeignet.
Worauf du bei Sonnencremes für dein Baby auf jeden Fall achten solltest ist, dass sie sowohl vor UVA-, als auch UVB-Strahlen schützt und außerdem einen hohen Lichtschutzfaktor hat. Der Sonnenschutz sollte dermatologisch geprüft sein, da er dann verträglicher und besser für kleine Kinder geeignet ist. Ideal ist außerdem ein Produkt, das die Haut zur selben Zeit pflegt und frei von Parfum, Farb- und Konservierungsstoffen ist.
Bei Neurodermitis fehlen der Haut Fette und Eiweiße und sie ist sehr sonnenempfindlich, weswegen bei Neurodermitis besonders vor Sonne geschützt werden muss. Es eignen sich hierfür Sonnencremes ohne Duft- und Konservierungsstoffe.
Welcher Lichtschutzfaktor ist nötig?
Worauf man bei der idealen Sonnencreme für Baby und Kleinkind achten sollte, ist der Lichtschutzfaktor. Dieser gibt an, wie viel länger man die Sonne genießen kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Kann beispielsweise ein heller Hauttyp mit Eigenschutz 5-10 Minuten in der Sonne bleiben, so verlängert sich diese Zeit mit Lichtschutzfaktor 20 auf 1,5-3 Stunden – also um das 20-fache.
Für kleine Kinder sollte der Lichtschutzfaktor bei mindestens 30 LSF, am besten aber bei 50+ LSF liegen. Babys und Kinder benötigen diesen Schutz nicht nur in der prallen Sonne, sondern auch im Schatten, wenn sie keine ausreichende Bekleidung tragen.
Lichtschutzfaktor | Schutz | Für Babys und Kinder geeignet |
6, 10 | Niedrig | nein |
15, 20, 25 | Mittel | nein |
30, 50 | Hoch | ja |
50+ | sehr hoch | ja |
Wie lange ist Sonnencreme wirksam?
Bei Kleinkindern sollte der Sonnenschutz etwa alle zwei Stunden erneuert werden. Nach dem Baden oder Plantschen im Wasser, solltest du ebenfalls nachcremen, um einen Sonnenbrand zu verhindern. Achte hierbei darauf, die Stellen hinter den Ohren, die Hände, Füße und Knie nicht zu vergessen und außerdem auch ausreichend Sonnenschutz für dein Kind zu verwenden.
Sonnenschutz für den Kopf
Um den Kopf deines Babys zu schützen, kannst du auf einen Sonnenhut für Kinder zurückgreifen. Hier gibt es spezielle Kopfbedeckungen mit einem Nackenschutz oder Kappen, die auch die Augen mitschützen.
Sommermützen für dein Baby sind eine optimale Lösung, denn die vereinen meistens Nacken- und Augenschutz und können noch dazu unter dem Kinn festgebunden werden. Auch hier gilt: Der Sonnenschutz ist auch im Schatten nötig
Die Augen vor der Sonne schützen
Besonders wichtig ist es, die Augen deines Lieblings vor der Sonne zu schützen. Hierfür eignet sich entweder ein Hut mit breiter Krempe oder besser noch: eine Sonnenbrille.
Diese sollte unbedingt einen UVA und UVB Schutz haben, um dein Kind bestmöglich zu schützen. Damit das Farbspektrum deines Kindes nicht verfälscht wird, eignen sich braune Gläser am besten. Um dein Kind nicht zu gefährden, sollte die Brille gut sitzen und stabil sein. Eine zerkratze Sonnenbrille bietet keinen zuverlässigen Schutz mehr, da die Strahlen in die geweitete Pupille eindringen können.
Eine Sonnenbrille sollte zudem unbedingt ein CE-Zeichen tragen, denn nur so kann man sichergehen, dass die Bestimmungen der europäischen Norm eingehalten wurden.
UV-Kleidung für Baby und Kind
Es gibt spezielle UV Schutzkleidung für Babys und Kinder, die die empfindliche Haut besonders schützt. Normale Baumwollbekleidung hat einen Lichtschutzfaktor von 10, was sehr niedrig ist. UV Schutzkleidung hat allerdings einen Schutzfaktor von bis zu 80, womit nicht einmal eine Sonnencreme mithalten kann. Das Material ist dennoch sehr dünn und flexibel, sodass sich dein Kind immer noch perfekt bewegen kann. So kann sich dein Kind in der Sonne und im Schatten aufhalten, ohne zu verbrennen.
Diese UV Kleidung für Baby und Kind gibt es auch noch speziell für den Strand, wie du weiter unten nachlesen kannst.
Wo darf ein Sonnenschutz nicht fehlen?
Gerade unterwegs bei Ausflügen, im Kindergarten oder der Schule darf ein Sonnenschutz nicht fehlen, denn hier sind die Kleinen oftmals für längere Zeit der Sonne ausgesetzt. Wie du dein Kind auch im Kinderwagen, im Auto oder ganz besonders im Urlaub am Meer vor der Sonne schützen kannst, verraten wir dir im Folgenden.
Sonnenschutz unterwegs, in Kindergarten oder Schule
Speziell, wenn man mit dem Laufrad fährt oder auch zu Fuß unterwegs ist, oder das Kind im Kindergarten draußen spielt, ist ein Sonnenschutz sehr wichtig, da man auch nicht immer ein Auge auf das Kind haben kann. Am besten ist es natürlich, die Mittagshitze gekonnt zu vermeiden oder sich vermehrt im Schatten aufzuhalten. Doch auch hierbei muss man natürlich vor der Sonne schützen.
Das geht am besten durch ausreichende Bekleidung, wie beispielsweise der UV Kleidung. Denn die ist so dünn, dass dein Kind sich trotzdem uneingeschränkt bewegen und spielen kann. In Kombination hierzu ist ein Sonnenhut für Kinder perfekt. Im Kindergarten gehört Sonnencreme im Sommer meist zur Grundausstattung.
Sonnenschutz für Kinderwagen und Buggy
Für den Kinderwagen gibt es Sonnensegel oder Sonnenschirme, die man ganz leicht anbringen kann. Sie spenden deinem Baby Schatten und du brauchst dir keine Sorgen um Überhitzung im Buggy zu machen. Am besten suchst du auch schattige Stellplätze.
Mulltücher oder Decken solltest du im Sommer niemals über den Kinderwagen hängen, da sich die Luft darunter staut und die Temperatur ansteigt. Im Inneren kann es dadurch sehr heiß werden und die Gefahr eines Hitzschlags steigt.
Sonnenschutz für das Auto
Um dein Kind im Auto vor der Sonne und Hitze zu schützen, empfehlen wir dir eine Sonnenblende oder Sonnenschutzfolie für das Fenster. So wird die Temperatur im Autoinnern reduziert und dein Kind kann in der Babyschale nicht von der Sonne geblendet werden.
Eine Sonnenschutzfolie schützt zudem vor direkter Sonneneinstrahlung und kann schädliche UVA- und UVB-Strahlen absorbieren, sodass dein Kind selbst im Autositz vor Sonne geschützt ist.
Es ist außerdem wichtig, dein Kind nie allein im Auto zu lassen, da sich das Auto nur in wenigen Minuten lebensgefährlich aufheizt. Den rasanten Temperaturanstieg findest du in dieser Tabelle als Übersicht.
Sonnenschutz am und im Wasser
Beim Meerwasser bündeln die Salzkristalle die Strahlen sogar und lassen die Haut deines Babys somit schneller verbrennen. Am Sandstrand reflektiert aber nicht nur das Wasser die gefährliche UV-Strahlung, sondern auch der helle Sand.
Es gibt auch für den Strand spezielle Badebekleidung mit UV-Schutz, die die Haut deines Babys schützen. Die Sonnencreme muss nach jedem Baden im Wasser erneuert werden. Im Salzwasser geht selbst der Schutz einer wasserfesten Creme schneller verloren, da das Salzwasser doch ziemlich aggressiv ist. Hier ist UV-Kleidung fast Pflicht für Babys und Kleinkinder.
Sonnenbrand bei Baby und Kind
Einen Sonnenbrand erkennt man daran, dass die Haut etwa drei Stunden nach dem Spielen in der Sonne meist rot und heiß wird, schmerzt und möglicherweise anschwillt. Die Haut ist gespannt und reagiert sehr empfindlich auf Berührungen, wobei später noch Juckreiz dazu kommen kann.
Bei schwereren Verbrennungen der Haut können sogar kleine Blasen entstehen, die man aufgrund von Infektionsgefahr niemals öffnen sollte.
Sollten dir an deinem Kind kleine Quaddeln, juckende Hautflecken oder Bläschen auffallen, besteht die Möglichkeit einer Sonnenallergie. In dem Fall solltest du definitiv einen Arzt aufsuchen.
Was tun bei einem Sonnenbrand?
Einen Sonnenbrand solltest du ausreichend kühlen. Hierfür kannst du beispielsweise Umschläge aus Kamillentee, Grüntee, Joghurt oder kühlem Quark machen und auf die betroffenen Stellen legen. Du kannst auch ein weiches Baumwolltuch mit kühlem Wasser tränken und auf den Sonnenbrand legen. Sowohl die Umschläge als auch das nasse Tuch am besten mehrmals täglich wiederholen.
Eine weitere Möglichkeit ist es, das Kind kühl zu baden. Verzichte hierbei aber auf jegliche Badezusätze. Du kannst außerdem reines Aloe-Vera-Gel auf die Verbrennungen auftupfen. Das wirkt kühlend, beruhigend und außerdem wird so die Heilung beschleunigt.
Verwende auf keinen Fall Eiswürfel zum Kühlen, da es so zu Erfrierungen kommen kann. Öle oder fetthaltige Cremes solltest du auch vermeiden, denn die verhindern das Entweichen von Hitze aus dem Körper und der Sonnenbrand kann sich sogar verschlimmern. Brandblasen solltest du nicht öffnen, denn dadurch entsteht eine hohe Infektionsgefahr. Lasse lieber den Arzt einen Blick darauf werfen.
Schäden und Langzeitfolgen durch einen Sonnenbrand
Nach einem Sonnenbrand erholt sich die obere Hautschicht zwar schnell wieder, aber in die untere Haut brennt sich zu viel Sonne ein und auf Dauer kann man so an Hautkrebs erkranken.
Außerdem altert unsere Haut durch einen Sonnenbrand schneller und vor allem bei Babys und Kindern trocknet die Haut schneller aus.
Fazit
Speziell bei unseren Kindern aber auch bei uns selbst müssen wir im Sommer unbedingt auf einen ausreichenden Sonnenschutz achten, um einen Sonnenbrand und sogar Hautkrebs zu verhindern. Es empfiehlt sich, die Mittagshitze zu meiden und auch im Schatten oder bei bewölktem Himmel daran zu denken.
Ausreichende Kleidung oder sogar spezielle UV-Kleidung ist optimal für dein Kind geeignet, aber auch Sonnencreme ist sehr zuverlässig, solange immer wieder nachgecremt wird. Die Haut deines Babys wird es dir danken.
Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links
[1] https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/sonnenbrand-sonnenallergie/ [2] https://www.welt.de/wissenschaft/article108370049/So-funktioniert-die-Chemie-der-Sonnencreme.html [3] https://diepresse.com/home/schaufenster/beauty/5639167/Sonnencreme-schon-nach-einem-Tag-im-Blutkreislauf [4] https://www.test.de/Test-Sonnencreme-und-Sonnenspray-fuer-Erwachsene-4868984-0/
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