Eisprungrechner — wie dir Mathematik beim Kinderwunsch helfen kann
Eltern werden ist nicht schwer, Eltern sein dagegen sehr. Diese – scherzhaft gemeinte – Weisheit findet bei manchen Paaren leider in genau umgekehrter Weise Anwendung. Wenn sich eine Schwangerschaft einfach nicht einstellen will, können die Ursachen vielfältig sein. Eine Fehlfunktion der Schilddrüse, Untergewicht, hormonelle Probleme, Stress, mangelnde Spermienqualität, falsche Ernährung, vorzeitige Wechseljahre oder sogar Rauchen sind möglicherweise verantwortlich für die ungewollte Kinderlosigkeit. Zudem nimmt die Fruchtbarkeit der Frau etwa ab dem 30. Lebensjahr zunehmend ab.
Gerade in der heutigen Zeit, in der sich viele Paare immer später dazu entschließen, ein Kind zu bekommen, ist das Alter beim Thema Schwangerschaft durchaus ein Faktor. Manche Paare haben aber auch einfach nur Pech und treffen nicht den richtigen Zeitpunkt. Denn jede Frau ist in jedem Monat beziehungsweise Zyklus nur für eine sehr kurze Zeit fruchtbar. Eine gute Methode, um schnell schwanger zu werden, ist deshalb schlicht und einfach regelmäßiger Sex. Wenn das, etwa aus beruflichen Gründen, nicht möglich ist, hilft zum Beispiel ein Eisprungrechner, den perfekten Tag zu erwischen.
Was ist ein Eisprungrechner?
Mit dem Eisprungrechner kannst du deinen Eisprung und damit die in jedem Monat knappen fruchtbaren Tage berechnen. Das ist theoretisch auch mit jedem handelsüblichen Kalender möglich, aber mit dem Eisprungrechner geht es sehr viel einfacher und vor allem genauer.
Der Weg zur Schwangerschaft
Einmal im Monat ist es soweit: 15 bis 20 Eier sind im Eierstock herangereift. Das größte Ei wandert durch die Beckenhöhle in den Eileiter. Dieser Vorgang wird auch als Eisprung bezeichnet. Im Eileiter wartet die Eizelle auf Befruchtung, allerdings für maximal 24 Stunden. Danach stirbt sie ab und bis zum nächsten Eisprung ist die Chance auf eine Schwangerschaft vertan. Spermien können dagegen bis zu fünf Tagen im Eileiter überleben. Entweder müssen also bereits Spermien im Eileiter vorhanden sein, wenn die Eizelle diesen erreicht. Oder die Spermien erreichen die Eizelle rechtzeitig, die im Eileiter sozusagen auf sie wartet. Schafft es eine Samenzelle, die Eizelle zu befruchten, wandert diese etwa zwei Tage danach durch den restlichen Eileiter und nistet sich in der Gebärmutter ein. Damit steht der Kinderwunsch kurz vor der Erfüllung. Tatsächlich dauert es aber natürlich noch neun Monate, bis die Eltern ihr Kind in die Arme schließen können.
Wie funktioniert ein Eisprungrechner?
Zwei Tage vor oder ein Tag nach dem Eisprung gilt als die günstigste Zeit, um tatsächlich schwanger zu werden. Etwas früher oder etwas später sinken die Chancen, dass eine Samenzelle die Eizelle erreicht, dagegen zunehmend. Mit dem Eisprungrechner kann dieser ideale Zeitpunkt errechnet werden. Dabei muss der erste Tag der jeweils letzten Periode oder Regelblutung sowie der letzte Tag des Zyklus eingegeben werden. Aus diesen Daten ermittelt der Eisprungrechner dann deine fruchtbare Phase.
Die meisten Frauen haben einen Zyklus zwischen 23 und 35 Tagen, der Durchschnitt liegt bei 28. Bei Frauen mit unregelmäßigen Zyklen kann sich der Eisprung von Mal zu Mal verschieben, das erschwert die Berechnung. Je regelmäßiger der Zyklus ist, desto einfacher ist es, mit dem Eisprungrechner die fruchtbare Zeit zu ermitteln.
Gibt es einen Eisprungrechner kostenlos?
Im Internet gibt es zahlreiche Ratgeberseiten rund um das Thema Schwangerschaft und schwanger werden, und auf ebenso vielen Seiten werden kostenlose Eisprungrechner angeboten. An einen Eisprungrechner heranzukommen, ist also überhaupt kein Problem, sofern man über Internet verfügt. Ein wenig googeln führt hier schnell zum Ziel. Wer nicht online ist, kann sich mit einem Kalender selbst einen Eisprungrechner basteln.
Eines ist bei jedem Eisprungrechner aus dem World Wide Web auf jeden Fall gleich – er ist unkompliziert zu bedienen. Und man muss dafür nicht einmal das Haus verlassen oder den Computer einschalten. In Zeiten von Smartphone und Tablet können Paare sozusagen direkt im Schlafzimmer mit dem Eisprungrechner die günstigste Zeit für eine schöne Stunde mit ebenso schönen Folgen ermitteln.
Der Eisprungrechner als Unterstützung
Neben dem Eisprungrechner gibt es noch andere Möglichkeiten, um die fruchtbaren Tage zu ermitteln. Mit dem sogenannten Ovulationstest, der in jeder Apotheke erhältlich ist, kann die fruchtbare Zeit etwa 24 bis 36 Stunden vor dem Eisprung ermittelt werden. Hierbei benutzt du Stäbchen, die ein bestimmtes Hormon im Körper anzeigen. Allerdings kann dieser Hormonspiegel durchaus auch ohne Eisprung ansteigen, der Test bietet also keine völlige Sicherheit.
Viele Frauen spüren den Eisprung zudem körperlich, etwa durch ein Stechen oder Ziehen im Unterleib oder durch Spannungen in den Brüsten. Ein Indikator ist der Gebärmutterschleim. Ist er nahezu transparent, etwa wie rohes Eiweiß, deutet das auf eine fruchtbare Phase hin. Der Schleim ist es, der das Spermium später auf seinem Weg zum Eileiter und damit – hoffentlich – zur Eizelle geleitet.
Zudem steigt die Körpertemperatur um den Eisprung heran etwas an, was nicht spürbar, aber mit einem guten Basalthermometer messbar ist. Bei allem Messen, Rechnen und Spüren sollte Frau jedoch immer entspannt bleiben und sich keinesfalls selbst unter Druck setzen. Denn auch das Gefühlsleben ist ein Faktor auf dem Weg zur Schwangerschaft. Du solltest gelassen bleiben und den Eisprungrechner als das nehmen, was er ist: eine Hilfe, eine kleine Stütze. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Der Eisprungrechner als Verhütungsmittel?
Wenn mit dem Eisprungrechner die fruchtbaren Tage ermittelt werden können, dann müsste sich mit seiner Hilfe doch auch die nicht-fruchtbare Phase errechnen lassen — also die Zeit, in der man ohne Verhütungsmittel Sex haben kann, ohne schwanger zu werden. Von diesem Gedanken sollten Paare ohne Kinderwunsch ganz schnell Abstand nehmen! Denn durch die möglichen Schwankungen im weiblichen Zyklus ist diese Methode viel zu ungenau. Das gilt selbst dann, wenn normalerweise auf ihn „Verlass“ ist. Ursachen hierfür können völlig alltägliche Situationen wie etwa Stress auf der Arbeit oder Krankheiten sein. Dann gerät der Zyklus terminlich – und unerwartet – aus den Fugen, der Eisprungrechner funktioniert nicht mehr richtig. Wer den Eisprungrechner in dieser Situation als Verhütungsmaßnahme genutzt hat, steht dann möglicherweise vor einem ernsthaften Problem.
Frauen, die mithilfe des Eisprungrechners schwanger werden wollen, probieren es dagegen einfach im nächsten Monat noch einmal, wenn sich der Stress wieder gelegt hat oder die Krankheit auskuriert ist. Beim Thema Verhütung sollte der Eisprungrechner also auf jeden Fall außen vor bleiben. Hier greifen Paare besser auf die bewährten Methoden wie Pille oder Kondome zurück.
Junge oder Mädchen – hilft der Eisprungrechner?
Den meisten Paaren, und gerade denen, die schon lange versuchen ein Kind zu bekommen und den Eisprungrechner hier als Unterstützung nutzen, dürfte die Frage nach dem Geschlecht des Nachwuchses vollkommen egal sein. Wenn sich Paare aber ein bestimmtes Geschlecht wünschen — zum Beispiel, weil das erste Kind ein Junge ist und das zweite soll am liebsten ein Mädchen sein — dann kann es den Eisprungrechner natürlich auch hier einsetzen. Denn so unterschiedlich Mann und Frau sind, so verschieden sind bereits die männlichen und die weiblichen Spermien. Die männlichen sind der Theorie zufolge schneller unterwegs, dafür sterben sie allerdings früher ab. Die weiblichen sind langsamer, bleiben aber länger am Leben.
Hat ein Paar also wenige Tage vor dem Eisprung Geschlechtsverkehr, stehen die Chancen nicht schlecht, dass ein weibliches Spermium das Ei befruchtet, da es im Eileiter auf die Eizelle warten kann. Hat das Paar dagegen Sex direkt am Tag des Eisprungs, werden die männlichen Spermien die weiblichen auf ihrem Weg zur Eizelle überholen. Allerdings: Wissenschaftliche Nachweise gibt es hierfür nicht. Es ist lediglich eine interessante, wenn auch plausible, Annahme.
Auch mit dem Eisprungrechner klappt es nicht?
Der Eisprungrechner ist ein Hilfsmittel auf dem Weg zur Schwangerschaft. Er unterstützt die Planung und erhöht die Chance, dass ihr im richtigen Moment Geschlechtsverkehr habt. Der Eisprungrechner bietet aber keine Garantie auf eine baldige Schwangerschaft. Wenn es auch trotz permanenten Einsatzes nicht klappen will, solltet ihr zunächst das eigene Leben unter die Lupe nehmen. Ein ausgeglichenes Dasein und eine harmonische Partnerschaft, ausreichender und gesunder Schlaf sowie eine vernünftige Ernährung sind Faktoren, die eine Schwangerschaft begünstigen.
Ist bei der persönlichen Lebensführung alles einwandfrei, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dieser Rat gilt umso mehr, je älter die Paare sind. Frauen finden beim Frauenarzt den richtigen Ansprechpartner, Männer vereinbaren einen Termin beim Urologen oder bei einem Facharzt für Männerheilkunde. Bei ausbleibendem Kinderwunsch macht irgendwann auch der Eisprungrechner keinen Sinn mehr, hier muss gegebenenfalls auf medizinischem Weg nachgeholfen werden — zum Beispiel durch eine künstliche Befruchtung.
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