Stillen mit Flachwarzen, Schlupfwarzen und Hohlwarzen
Es kann vorkommen, dass bestimmte Brustwarzenarten und -formen das Stillen erschweren. Auch wenn es möglicherweise für dich und dein Baby zur Herausforderung wird: Mit ein wenig Unterstützung kannst du dein Kind auch dann stillen, wenn du Hohlwarzen, Schlupfwarzen oder Flachwarzen hast.
Die „normale“ Brustwarzenform
Während des Saugens zieht das Baby die Brustwarze dann so in seinen Mund, dass diese an seinem hinteren Gaumen einen Saugstimulus erzeugt. Dabei ist die Brustwarze so groß, dass sie Babys gesamten Mund ausfüllt, wodurch ein Vakuum erzeugt wird.
Typische Brustwarzenform: sie ragt leicht nach vorne und wird beim Stillen fester
Verschiedene Brustwarzenformen: Flachwarzen, Hohlwarzen oder Schlupfwarzen?
Jeder Mensch ist anders. Das zeigt sich auch an der Brustform und an der Art der Brustwarze. Bei der einen Frau sind die Brustwarzen groß, bei der anderen klein, bei der nächsten lang und hervorstehend und bei wieder anderen nach innen gezogen. Das ist kein Grund zur Sorge, denn auch bei besonderen Brustwarzenformen ist das Stillen generell möglich.
Hohlwarzen, Fachwarzen oder Schlupfwarzen sind absolut kein Grund, von vornherein das Handtuch zu werfen und auf das Stillen zu verzichten. Du musst nur ein paar Dinge beachten. Vermutlich stellst du dir aber vor allem die Frage: Was sind eigentlich Schlupfwarzen? Und was versteht man konkret unter einer Flach- oder Hohlwarze?
Welche Schwierigkeiten gibt es beim Stillen mit Flachwarzen, Schlupfwarzen und Hohlwarzen?
Ist die Brustwarze nicht elastisch genug, versuchen manche Babys, dies mit einem erhöhten Vakuum wieder auszugleichen, was ziemlich schmerzhaft sein kann.
Im Gegensatz zu einer normalen Brustwarze hat die Flachwarze einen kurzen Schaft. Sie bleibt auch bei Stimulation unverändert. Das macht es für das Baby schwieriger, sie zu fassen.
Flachbrustwarzen: der Schaft ist kurz und verändert sich nicht
Bei der Hohlwarze ist eigentlich gar keine richtige Brustwarze vorhanden. Es handelt sich hierbei vielmehr um eine Vertiefung in der Mitte des Warzenhofs, die sich bei Stimulation noch mehr zurückzieht. Auch diese Brustwarzenform ist für das Baby schwierig zu erfassen und kann Probleme bereiten, wenn du dein Kind stillen willst Hohlbrustwarzen: sie haben eine Vertiefung in der Mitte und ziehen sich noch mehr zurück Umgangssprachlich spricht man übrigens häufig einfach nur von Schlupf- und Hohlwarzen und meint damit dasselbe, was aber nicht korrekt ist. Manchmal spricht man auch von Schlupfnippeln oder invertierten Nippeln. Allerdings werden selbst in der Fachsprache unterschiedliche Bezeichnungen dafür verwendet. Fest steht, dass die Übergänge zwischen den genannten Brustwarzenformen oftmals fließend sind. Es gibt viele verschiedene Formen von Hohlwarzen, Flachwarzen oder Schlupfwarzen. Alleine anhand der Optik lässt sich noch nicht mit Sicherheit sagen, ob Schlupfwarzen oder Hohlwarzen vorliegen. Entscheidend ist nämlich, wie sich deine Brustwarzen im Mund des Babys verhalten. Dazu führt man den so genannten Pinch Test, auf Deutsch Kneif Test durch. Du muss dafür die Basis der Brustwarze zwischen Zeigefinger und Daumen erfassen und das Gewebe mehrfach zusammendrücken. Ist die Brustwarze nach diesem Test eingezogen, hast du vermutlich Schlupfwarzen, Flachwarzen oder Hohlwarzen. Bereits während der Schwangerschaft ändert sich die Form der Brustwarze. Du brauchst also nicht frustriert zu sein, wenn du keine „normale“ Brustwarzenform hast. Am besten suchst du dir bereits während der Schwangerschaft eine gute Hebamme bzw. eine Stillberaterin, die sich mit dem Anlegen und Stillen bei Flachwarzen oder Schlupfwarzen gut auskennt. Außerdem ist es sinnvoll, in einem Krankenhaus zu entbinden, welches babyfreundlich bzw. stillfreundlich ist, weil man hier genau weiß, wie man mit Stillproblemen jeglicher Art umgeht. Was viele werdende Mütter nicht wissen, ist die Tatsache, dass sich auch im Laufe der Stillzeit die Brustwarze verändert. Sie wir nicht nur widerstandsfähiger, sondern auch elastischer und oftmals treten sie schon nach wenigen Wochen Stillen deutlich mehr hervor als sonst. Meistens können Babys auch bei Flachwarzen oder Hohlwarzen gut trinken, auch wenn das Anlegen sich ein bisschen schwieriger gestaltet. Vor allem Babys, die am Termin geboren wurden, sind meisten kräftig genug, so dass es ihnen auch gelingt, an einer eingezogenen Brustwarze zu trinken. Etwas anders sieht es aus bei frühgeborenen Babys oder nach einer schwierigen Geburt. Dann braucht es unter Umständen einfach ein bisschen mehr Zeit, bis dein Baby fit genug ist, um an deiner Brust zu saugen und zu trinken. Milch abpumpen kann bei Stillproblemen helfen Um deine Brustwarzen auf das Stillen einzustellen, kannst du Brustwarzenformer anwenden, die entweder eingelegt werden, oder die Nippel mittels Vakuum nach außen Ziehen. Für das Anlegen kannst du auch Stillhütchen als erprobtes Hilfmittel nutzen, damit dein Baby die Brustwarze besser fassen kann. Einige Hebammen und Stillberaterinnen empfehlen auch, in den BH ein kleines Loch zu schneiden, durch welches die Brustwarze durchgedrückt wird. Auch mit einer so genannte Niplette kann auf die Brustwarze ein Vakuum ausübt werden, was dafür sorgt, dass diese sich aufrichtet und hervortritt. So Bereitest du die Brust gut auf das Stillen vor. Brustwarzenformer helfen beim Vorbereiten der Nippel Was davon am besten wirkt, das probierst du am besten selbst aus. Brustwarzenformer kannst du schon ab der 32. Schwangerschaftswoche anwenden. Zu Beginn nur selten und dann mit Steigender Zeitspanne. Beachte aber, dass die Stimulation der Brustwarze bei Risikoschwangerschaften auch zu früh Wehen auslösen kann. Nach der Geburt kannst du den Brustwarzenformer weiterhin verwenden, ca. 30 bis 60 Minuten vor einer Stillmahlzeit. Das Anlegen und Stillen des Babys bedarf in diesem Fall ein wenig Übung. Am besten bittest du deine Hebamme oder eine erfahren Stillberaterin um Hilfe. Generell ist bei eingezogenen Brustwarzen eine zurückgelehnte Stillposition am besten geeignet. Um die Brustwarze optimal zu positionieren, wird häufig auch das asymmetrische Anlegen des Babys empfohlen. Das Baby hat hierbei vom unteren Brustwarzenhof mehr im Mund als vom oberen. Durch dieses Anlegen kann das Baby die Brustwarze riechen und nähert sich dann zuerst mit dem Kinn der Brustwarze, bevor es die Brustwarze mit dem Mund aufnimmt. Solltest du Schlupfwarzen, Flachwarzen oder Hohlwarzen haben, ist es wichtig, dass du sie besonders gut pflegst. Sie werden oft schneller Wund, da das Baby stärker saugen muss. Zieht sich die Brustwarze nah dem Stillen wieder nach innen, dann wird Feuchtigkeit in die Hautfalte mit eingeschlossen, was zu Wunden und Infektionen führen kann. Reinige deswegen die Brustwarze nach dem Stillen und trockne sie gut ab, bevor sie sich wieder einzieht. Wichtig ist bei Flachwarzen, Hohlwarzen und Schlupfwarzen vor allem, dass du am besten schon in der Schwangerschaft von einer guten Hebamme oder Stillberaterin begleitet wirst. Lass dich also nicht verunsichern, wenn deine Brustwarzen nicht der „Norm“ entsprechen. Das ist häufiger der Fall, als du denkst. Nahezu alle Mütter können ihr Baby stillen, völlig unabhängig von der Form der Brustwarzen. Hast du Flach-, Schlupf- oder Hohlwarzen?
Flachbrustwarzen, Schlupfwarzen und Hohlwarzen auf das Stillen vorbereiten
Die Brustwarze ist nach innen gerichtet? Keine Panik!
Was kann man tun? Hilfsmittel für Flach-, Schlupf- und Hohlwarzen
Einen Brustwarzenformer anwenden
Das Baby richtig anlegen bei Schlupfwarzen, Flachwarzen und Hohlwarzen
Die Pflege der Brustwarzen nach dem Stillen
Fazit
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