Das Kuschelhormon beeinflusst die Entwicklung
Oxytocin ist eines der wichtigsten Hormone im Leben eines Kindes. Schon von der Zeugung an beeinflusst es unser Leben. Das Kuschelhormon ist wichtig für den Aufbau von Vertrauen und hat eine große Bedeutung beim Aufbau von Bindungen sozialer Natur. Was Oxytocin, das Kuschelhormon, genau ist, und welche Bedeutung es für dein Kind hat, erfährst du nachfolgend.
Oxytocin beeinflusst unser Leben von Anfang an
Chemische Verbindung von Oxytocin
In der Geburtshilfe bis heute wichtig
Früher war das Kuschelhormon vor allem bekannt als Frauenhormon und Wehenhormon. Inzwischen ist bekannt, dass Oxytocin weit wichtiger ist als nur bei der Geburt und zur Einleitung der Wehen. Das Glückshormon spielt eine große Rolle beim Zusammenleben und bewirkt ein soziales Miteinander, das positiv ist. Trotzdem spielt das Neurohormon nach wie vor eine große Rolle in der Geburtshilfe. Denn Oxytocin fördert nicht nur die Wehen, damit das Kind geboren werden kann. Es führt gleichzeitig zur Ausschüttung der körpereigenen Opiate, der Endorphine und Encephaline während der Geburt. Diese sorgen dafür, dass die Schwangere in der Lage ist, die Schmerzen während der Geburt auszuhalten. Anders wäre die Geburt nicht möglich. Wenn die Schwangere aus medizinischen Gründen kein eigenes Oxytocin produzieren kann, ist es möglich, die Produktion des Hormon durch den Hypothalamus durch wehenfördernde Infusionen eines chemisch hergestellten Oxytocins zu ersetzen. Aber dies sollte in Absprache mit dir als Mutter und deiner Hebamme geschehen, welche die Geburtshilfe vornimmt.
Das Neurohormon Oxytocin wirkt prosozial
Das oft als Kuschelhormon bezeichnete Hormon Oxytocin ist nicht nur bei der Geburt und für das Stillen wichtig, sondern hat auch eine prosoziale Wirkung. Das Hormon ist wichtig für die Paarbindung über das Liebesspiel hinaus und es ist dazu da, das Vertrauen in andere zu stärken. Doch das Neurohormon hat auch noch andere Wirkungen, weshalb es für das soziale Miteinander so wichtig ist: Es ist ein Dämpfer für Aggressionen und es reduziert Angst und Stress, weshalb es auch als eines der Glückshormone bekannt ist. Oxytocin ist zugleich wichtig, um Empathie empfinden zu können. Inzwischen wird das Hormon deshalb auch in Form von Nasenspray bei Menschen mit einer Sozialphobie und bei Autisten eingesetzt. Doch dies ist durchaus skeptisch zu betrachten. Dazu später noch mehr.
Das Kuschelhormon ist wichtig für die Bindung zum Kind
Das Stillen ist ein wichtiger Punkt, um eine innige Verbindung der Mutter zu ihrem Kind aufbauen zu können. Auch hier spielt das Oxytocin eine wesentliche Rolle. Es verhindert nicht nur, dass nach der Geburt verstärkte Nachblutungen auftreten und dass die Ablösung der Plazenta aus der Gebärmutter gefördert wird. Es sorgt während der Zeit des Stillens zugleich für ein Zusammenziehen der Milchdrüsen. Dadurch wird die Muttermilch in die Brustwarzen befördert und der Säugling kann gestillt werden. Dies wird auch als Milchejektionsreflex bezeichnet. Mit dem Stillen wird eine wichtige Verbindung zwischen dir als Mutter und deinem Kind aufgebaut. So wirkt das Neurohormon sowohl auf den Milcheinschuss, als auch auf den Aufbau der wichtigen sozialen Bindung. Sollte der Milchejektionsreflex aus irgendeinem Grund nicht funktionieren, dann sprich am besten mit deiner Hebamme darüber, was du tun kannst. Vielleicht kann dir dann Oxytocin verschrieben werden, damit das Stillen möglich ist. Das Hormon sollte aber nur dann durch Tabletten zugeführt werden, wenn tatsächlich keine Eigenproduktion des Körpers möglich ist oder zu wenig produziert wird durch den Hypothalamus.
Ein Neurohormon, das vertrauensfördernd wirkt
Oxytocin ist auch als das Bindungshormon bekannt. Es ist wichtig, damit das Vertrauen zwischen zwei Partnern aufgebaut wird. Und es ist ebenso wichtig, um die Verbindung und das Vertrauen zwischen deinem Kind und dir zu fördern. Das Kuschelhormon ist deshalb eines der wichtigsten Hormone, wenn es um die Mutter-Kind-Bindung geht. Je mehr Vertrauen dein Kind in dich erfahren kann, umso enger wird nicht nur die Bindung zu dir als Mutter. Das Kind wird später auch prosozialer sein als Kinder, die keine so tiefe Mutter-Kind-Bindung erleben durften. Durch die Ausschüttung des Oxytocins bei dieser starken und innigen Bindung verliert das Kind auch seine Angst bzw. baut erst gar keine Angst auf. Auch löst es bei Kindern den Stress auf, z.B. wenn dein Kind nachts schlecht schläft und du es dann in den Arm nimmst.
Die natürliche Produktion von Oxytocin
Oxytocin ist eines der Hormone, die als Glückshormone bekannt sind. Inzwischen ist es möglich, Oxytocin möglich in Form von Nasenspray und Tabletten zu kaufen. Doch die Chemie kann die natürliche Produktion des Oxytocin nicht ersetzen. Schließlich geht es dabei nicht nur um ein Hormon, sondern auch darum, sich wohl zu fühlen. Und da das Kuschelhormon auch durch Umarmen eines anderen Menschen, Lachen, Gebete, Tiere und noch einiges mehr vom Körper selbst produziert werden kann, muss es nicht künstlich zugeführt werden, wenn der Hypothalamus es ausschütten kann. Nur dann, wenn dein Körper das Glückshormon nicht selbst oder nicht in ausreichender Menge herstellen kann, sollte über eine Zufuhr durch Tabletten nachgedacht werden.
Welche Lebensmittel enthalten Oxytocin?
Dein Lieblingsessen kommt auf den Tisch und es werden ohne Ende Glückshormone ausgeschüttet? Weit gefehlt! Lebensmittel enthalten selbst nicht das Neurohormon Oxytocin, können aber den Hypothalamus zur Ausschüttung des Bindungshormons veranlassen. Bei einem Testessen wurde festgestellt, dass das Essen, das zugleich am meisten Eiweiß und Kalorien enthielt, zur größten Oxytocin-Ausschüttung führte. Es handelte sich um einen Cheeseburger mit Soße und Tomaten. Der Salat hingegen, an sich gesund, führte zur niedrigsten Ausschüttung des Glückshormons. Ein Schokoladen-Dessert brachte ebenfalls den Hypothalamus dazu, Oxytocin auszuschütten.
Babytragetuch für die innigere Mutter-Kind-Bindung
Die meisten Mütter wünschen sich, eine tiefe Beziehung zu ihrem Säugling aufbauen zu können. Hier hilft nicht nur das Oxytocin, das vom Hypothalamus produzierte Bindungshormon. Auch ein Babytragetuch kann zu einer innigeren Mutter-Kind-Bindung führen. Das Kind wird dann nicht immer in den Kinderwagen und Buggy oder das Babybett gelegt, sondern wird ganz nah am Körper der Mutter getragen. Du spürst dabei schnell, wie tief die Bindung zwischen deinem Säugling und dir werden kann. Wichtig ist, dass das Babytragetuch passend zu deinen Körpermaßen und den Maßen des Kindes ausgewählt und gekauft wird. Es sollte nicht zu klein sein, damit das Kind bequem und sicher darin liegt und es auch für dich nicht unbequem ist. Aber das Tragetuch sollte auch nicht zu groß gewählt werden, damit es nicht herum schlackert und das Kind beim Tragen herauszufallen droht.
Einsatzmöglichkeit von Oxytocin zum Auslöschen traumatischer Erfahrungen?
Der Traumaforscher Martin Sack hat mit einem Team von Ärzten der TU München und des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie die Wirkung von Oxytocin bei Trauma-Patienten untersucht. Menschen, die unter PTSD leiden, könnten durch die Gabe von Oxytocin eine Linderung ihrer Symptome erleben. Dies könne keine Psychotherapie ersetzen, so die Traumaforscher, sondern die therapeutische Behandlung ergänzen. Auch bei Autisten ist Einnahme von Oxytocin mit Hilfe von Nasenspray möglich, um deren Behandlung zu unterstützen.
Doch nicht jeder sieht diese Behandlungsmöglichkeit ebenso positiv wie das Forscherteam um Martin Sack. Bedenklich könnte sein, dass nicht klar ist, welche Wirkstoffe neben dem Neurohormon in den jeweiligen Oxytocin-Nasensprays enthalten sind. Wenn du als Mutter die Bindung zu deinem Kind stärken willst, solltest du vielleicht lieber auf solche Medikamente verzichten und besser mit anderen Möglichkeiten, wie z.B. einem Babytragetuch, die Bindung inniger werden lassen. Deshalb wird in der Geburtshilfe bei einer zu geringen Ausschüttung des Neurohormons lieber auf eine Infusion gesetzt als auf Nasenspray, da hier genau nachvollzogen werden kann, welche chemische Zusammensetzung vorhanden ist.
Fazit: Das Kuschelhormon spielt eine große Rolle
Das Oxytocin ist bei vielen nicht bekannt, ist aber bereits von der Zeugung an wichtig für die Bindung. Das Bindungshormon, das vom Hypothalamus produziert wird, ist für die Geburtshilfe wichtig, ermöglicht den Milcheinschuss für das Stillen und fördert zugleich die Mutter-Kind-Bindung. Hast du nicht genug körpereigenes Oxytocin, kann dies bei der Geburt mit Hilfe von Infusionen mit einem chemisch hergestellten Hormon zugeführt werden. Das Stillen kann unterstützt werden durch die Einnahme von Oxytocin-Tabletten. Diese sollten aber auf keinen Fall auf eigene Faust genommen werden. Von Nasensprays mit dem Neurohormon ist hingegen eher abzuraten, wenn die Zusammensetzung nicht bekannt ist. Die innigere Bindung von dir und deinem Kind in den ersten Lebensmonaten kann verstärkt werden durch das Tragen des Säuglings und Kleinkindes in einem Babytragetuch. So hat das Kuschelhormon bzw. Glückshormon von Anfang an eine große Bedeutung im Leben deines Kindes, fördert seine sozialen Fähigkeiten, hilft ihm bei der Stressvermeidung und nimmt ihm die Angst.
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