Babys Schlafumgebung – Wie sollen Babys schlafen
Die wohl größte Last der ersten Jahre mit dem Nachwuchs: der Schlafentzug. Auch deshalb warten Eltern oft sehnlichst auf die ersten Nächte, in denen ihr Baby endlich durchschläft. Nicht zuletzt deshalb ist der Babyschlaf ein heiß diskutiertes Elternthema.
Auf welche Dinge du achten kannst, um deinem Baby (und dir) eine gute Nachtruhe zu ermöglichen, liest du im folgenden Ratgeber. Hier erfährst du nicht nur, welche Schlaftemperatur für dein Baby optimal ist, sondern auch wo Baby am besten seine Nachtruhe absolviert und welche Tricks für schnelle Entspannung am Abend sorgen.

Raumklima und Schlaftemperatur für Babys
Für ein optimales Schlafklima sollte für ausreichend Luftzirkulation in Babys Schlafumgebung geachtet werden. Das heißt auch, dass auf überflüssige Polster und Accessoires weitestgehend verzichtet werden sollte. Auch Nestchen um den Rand des Gitterbettes werden von manchen Forschern von dieser Empfehlung eingeschlossen. Andere empfehlen zur Polsterung der Gitterstäbe ein möglichst flaches Polster zu verwenden.
Auch beim Risiko für den Plötzlichen Kindstod spielt die richtige Schlaftemperatur für dein Baby eine Rolle: Wenn es im Schlafzimmer zu warm ist, schlafen Babys tendenziell noch tiefer. Das kann unter Umständen dazu führen, dass sie auch bei Atemnot nicht aufwachen. Vor dem Schlafengehen kann das Zimmer ruhig noch einmal kurz gelüftet werden. Optimal ist eine Schlaftemperatur für dein Baby zwischen 16 und 18°.
Ist die Luft im Schlafzimmer eher trocken, kannst du mit einem Luftbefeuchter nachbessern. Vor allem in der Schnupfenzeit hilft das Babys Atemwegen. Sollte eure Wohnsituation durch Feinstaub, Pollen oder erhöhte Luftverschmutzung belastet sein, kann ein Luftreiniger Abhilfe schaffen. Das empfiehlt sich besonders für Babys mit Allergien, Asthma oder generell schlechtem Immunsystem. Solch ein Luftwäscher kann auch als Raumbefeuchtung dienen. Ist es hingegen zu Feucht und du hast gar Probleme mit Schimmel, sieh dir die Möglichkeit eines Entfeuchters an.
Wenn dein Baby in der Nähe seiner Eltern schlafen soll, muss unbedingt auf eine rauchfreie Schlafumgebung geachtet werden. Unter keinen Umständen sollte in den Räumen, in denen das Baby lebt und schläft geraucht werden. Wenn das Baby im Elternbett schläft, sollten die Eltern grundsätzlich auf das Rauchen verzichten. Das ist deshalb so wichtig, weil Nikotin eine viel stärkere Wirkung auf den jungen Körper deines Babys hat. Das Gift kann ihren Schlaf noch tiefer machen und sogar leicht betäubend auf sie wirken, wodurch die Gefahr des plötzlichen Kindstods steigt. Genauso wie das Risiko für Erkrankungen.
Welche Schlafposition für das Baby ist am besten
Wenn es um die richtige Schlafposition für Babys geht, dauert es nicht lange, bis vom Plötzlichen Kindstod (auch SIDS = Sudden Infant Death Syndrom) die Rede ist. Für Eltern ist er ein richtiges Horrorszenario: Das Kind verstirbt trotz guter Gesundheit, während es schläft. Bis heute ist trotz intensiver Forschung unklar, warum der Plötzliche Kindstod auftritt. Es wird vermutet, dass ein Atemstillstand für den Tod der Babys sorgt. Dabei ist allerdings unklar, aus welchen Gründen dieser auftritt. Dank intensiver Forschung wurden aber Risikofaktoren bestimmt, die das Auftreten des Plötzlichen Kindstodes wahrscheinlicher machen.
Für die Vermeidung des Plötzlichen Kindstods ist besonders Babys Schlafposition von Bedeutung. Eltern stellen sich daher immer wieder die Frage: Wie sollen Babys schlafen? Die Rückenlage verhindert, dass Baby sein Gesicht in der Matratze vergräbt und dadurch schlechter Luft bekommt. Untersuchungen konnten nachweisen, dass das Schlafen in Bauchlage das Risiko für den Plötzlichen Kindstod erhöht. Die Rückenlage gilt daher als die beste Schlafposition für Babys. Ebenfalls wichtig ist die bereits eingangs erwähnte rauchfreie Schlafumgebung. Da das Nikotin Babys Schlaf noch intensiviert, verhindert er das Aufwachen im entscheidenden Moment des Atemstillstands.
Es kann gut sein, dass deine eigenen Eltern oder Großeltern irritiert auf diese Empfehlung reagieren, denn lange Zeit wurde jungen Eltern der exakt gegenteilige Rat erteilt. Damals vermutete man noch, dass das Schlafen in Rückenlage die Atemwege verstopft werden, wenn das Baby sich übergeben muss. Diese Annahme wurde in Studien jedoch widerlegt. Daher ist zu empfehlen, dein Baby zum Schlafen besonders in den ersten Monaten in Rückenlage schlafen zu lassen.
Die Bauchlage ist damit in jedem Fall Tabu, aber dürfen Babys auf der Seite schlafen? Inzwischen wird auch davor gewarnt, dein Baby in Seitenlage schlafen zu lassen. Diese Empfehlung wird ausgesprochen, weil sich Babys schon sehr früh von der Seitenlage in die Bauchlage drehen können.
Schon die Kleinsten haben in dieser Hinsicht allerdings ihren eigenen Kopf: Viele Babys haben von Anfang an eine klare Präferenz was ihre Schlafposition angeht. Viele Eltern kennen das Problem: Das Baby schläft seitlich oder auf dem Bauch am liebsten ein. Dein Baby schläft nicht auf dem Rücken? Falls dein Baby ein absoluter Verfechter seiner Schlafposition ist, kannst du es in dieser Position einschlafen lassen. Dann drehst du es erst um, wenn es tief und fest eingeschlafen ist.
Ab wann dürfen Babys auf dem Bauch schlafen? Sobald dein Baby sich selbstständig drehen kann, wird es mit der ständigen Rückenlage nachts schwieriger. Dein Baby dreht sich nachts auf den Bauch? Dann hast du die Zeit mit den häufigsten Fällen von SIDS bereits hinter dir: In vier von fünf Fällen versterben Kinder an SIDS allerdings zwischen dem ersten und fünften Lebensmonat. Das bedeutet, dass nach der Vollendung des 5. Monats die Gefahr durch Plötzlichen Kindstod drastisch sinkt. Daher ist es auch nicht dramatisch, wenn dein Baby dann ein Schläfchen auf dem Bauch hält.
Wo schlafen Babys sicher
Wo Babys am liebsten Schlafen, hängt auch oft von ihrem Temperament ab. Manche sind zufrieden, wenn sie allein in ihrem Bettchen schlafen. Andere können ohne die Nähe von Mama und Papa nicht ruhig schlafen und lieben den Körperkontakt. Vor allem zu Beginn brauchen Neugeborene viel Nähe und Zuneigung, um den Übergang in die neue Welt besser zu bewerkstelligen. Hier schlafen sie oft am besten im Elternbett oder Beistellbett.
Wenn die Babys wachsen, brauchen sie auch mehr Platz. Wird das Beistellbettchen zu klein und ist das Familienbett keine Option, so wird es Zeit für ein Gitterbettchen oder eine andere Form des Babybettchens.
Je nach Bedürfnissen in den Familien, gestaltet sich also die Schlafumgebung deines Babys individuell. Das wichtigste dabei ist, dass damit sicherer Babyschlaf garantiert ist. Bettchen müssen den gängigen Sicherheitsstandards entsprechen, sollen praktisch im Alltag sein und frei von Schadstoffen. Achte hierfür auf eine stabile Bauweise, glatte Flächen, eine verträgliche Lackierungen sowie verlässliche Sicherheitssiegel beim Kauf.
Folgend findest du Details zu den gängigsten Schlafumgebungen für Babys, wie sie in Familien häufig vorkommen.
Schlafen im Familienbett
Besonders in den ersten Lebensmonaten schläft dein Baby am liebsten in deiner Nähe. Die Schlafgeräusche der Eltern beruhigen es und sorgen für einen tieferen Schlaf. Schon deshalb kann es vorteilhaft sein, das Baby im Bett dabeizuhaben. Es ist außerdem bekannt, dass die ausgiebige Nähe im Schlaf die Bindung zu den Eltern intensiviert. So kann zum Beispiel auch ein Vater, der tagsüber unterwegs ist, seine Bindung durch das nächtliche Kuscheln verstärken.
Zudem ist bekannt, dass das Bonding zwischen Eltern und Kind durch das Hormon Oxytocin auch langfristige Auswirkungen hat: Je mehr Vertrauen das Baby in seinen ersten Lebenserfahrungen fassen kann, desto leichter tut es sich auch im weiteren Leben mit sozialen Beziehungen.
Für stillende Mütter ist es außerdem praktisch, wenn sie nachts nicht jedes Mal aufstehen müssen, wenn Baby nach der nächsten Milchportion verlangt. Wenn das Stillen mit der Zeit immer routinierter wird, muss nachts niemand mehr richtig wach werden und die ganze Familie bekommt mehr Schlaf.
Ein jedoch nicht zu vernachlässigendes Argument gegen den Schlaf im Elternbett: Die Gefahr des Plötzlichen Kindstods erhöht sich statistisch gesehen leicht, wenn das Baby direkt bei Mama und Papa liegt. Und: So gemütlich der Schlaf im Elternbett auch ist, nach vielen kuschligen Nächten wächst bei den Eltern auch wieder das Bedürfnis nach mehr Zweisamkeit. Viele Eltern diskutieren dann intensiv über die Frage: Wie lange sollte ein Baby im Elternschlafzimmer schlafen?
Grundsätzlich lässt sich diese Frage nicht genau beantworten. Jede Familie sollte sich an den eigenen Bedürfnissen der Beteiligten orientieren. Egal, wann man sich für Babys Umzug ins eigene Bett entscheidet: Du solltest in jedem Fall genug Zeit für eine schrittweise Umgewöhnung einplanen. Mit Geduld und Zeit kannst du dein Baby an sein eigenes Bett gewöhnen: Denn bei vielen Kindern stößt so eine Umgewöhnung erst einmal auf Widerstand: Manches Baby will nicht im eigenen Bett schlafen – bei den Eltern ist es ja auch viel geborgener.
Schlafen im Beistellbett
Das Beistellbett wird von vielen Eltern als perfekte Symbiose von eigenem Babybett und Elternbett beschrieben. Das Baby ist in der Nähe und das Stillen ganz leicht und ohne viel nächtliche Unruhe zu bewältigen: Mama muss das Baby nur zu sich heranziehen. Gleichzeitig hat das Baby seine eigene Matratze und kann nicht so leicht unter den großen Decken und Kissen verschwinden. Darüber hinaus hast du die Schlafposition von deinem Baby immer im Blick. Dein Baby dreht sich nachts auf den Bauch? Kein Problem, denn du hast es mit einem Handgriff wieder umgedreht.
Schlafen im Babybett
Das Babybett kann voll und ganz auf Babys Bedürfnisse eingerichtet werden. Besonders vorteilhaft ist, dass das Bett bei entsprechender Platzmöglichkeit zuerst im Elternschlafzimmer aufgestellt werden kann. Wenn Baby dann im eigenen Zimmer schlafen soll, wird das Bett nur umgestellt. Dann muss sich Baby nicht auf eine völlig neue Schlafsituation einlassen. Für stillende Mamas ist ein Gitterbett freilich unbequemer: Sie müssen jedes Mal aufstehen und das Baby aus dem Bettchen holen und wieder ablegen. Dadurch wird auch ihr Kreislauf in Schwung gebracht, was das Einschlafen unter Umständen erschweren kann.
Schlafen im Stubenwagen
Der Stubenwagen ist in Babys ersten Monaten der perfekte Ort. Der begrenzte Platz ist genau richtig, weil sich dein Baby an die neue Weite um sich herum erst noch gewöhnen muss. Stubenwägen haben oft Rollen und sind damit besonders flexibel. Manche Wägen bieten auch eine Schaukelvorrichtung und beruhigen dein Baby dadurch zusätzlich.
Schlafen in der Hängematte
Seinen Platz in der Babyhängematte wird dein Baby vor allem in den ersten Lebensmonaten lieben! In ihr ist es nicht nur geborgen und anschmiegsam, die sanften Schwingungen sorgen für Babys absolute Entspannung. Du solltest unbedingt darauf achten, dass deine Hängematte speziell für Babys gemacht ist. Ein Nachteil der Hängematte kann sein, dass sie aufgrund ihrer Befestigung nicht flexibel umgehängt werden kann. Außerdem sollte dein Baby in der Hängematte lediglich kürzere Schläfchen halten.
Wo sollen Babys nicht schlafen
Dein Baby sollte möglichst nicht an Orten schlafen, wo die Luftzirkulation langfristig behindert ist. Das gilt zum Beispiel auch für langes Schlafen im Kinderwagenschlafsack oder in engen Tragetaschen. Auch der lange Schlaf im Kindersitz sollte – wenn möglich – verhindert werden, weil die langfristige Krümmung der Wirbelsäule ungünstig ist. Solche alternativen Schlaforte sollten nach Möglichkeit nur die Ausnahme von der Regel sein. Auch die Wippe ist nur für kurze Schläfchen geeignet.
Die passende Matratze für Babys Schlaf
Babys Matratze sollte nicht zu weich sein. Denn wenn Baby sich auf einer weichen Matratze doch einmal auf den Bauch dreht, sinkt es mit dem Kopf schnell ein und bekommt dann nur noch schwer Luft. Bei einer harten Matratze ist die Wahrscheinlichkeit dafür viel geringer. Außerdem sollten sowohl die Matratze selbst als auch ihr Bezug aus Naturfasern bestehen. Es ist außerdem besonders wichtig, auf schadstofffreie Produkte mit entsprechenden Siegeln zu achten. Spezielle Babymatratzen bieten extra Luftdurchlässigkeit und eventuell auch Trittkannten, damit deins Kind später auch sicher darauf stehen kann.
Die Baby Bettausstattung
Auch wenn es verlockend ist, das Bettchen für dein Baby weich und kuschelig einzurichten: Auf Kuscheltiere, Kissen oder Decken solltest du erst einmal verzichten. Solche zusätzlichen Accessoires behindern die Luftzirkulation. Außerdem kann dein Baby sie sich vor das Gesicht ziehen und dadurch schlechter Luft bekommen. Sie haben daher nichts im Babybett zu suchen.
Wenn sich dein Baby nachts viel bewegt und du es vor Stößen am Gitterbett schützen willst, kannst du ein Nestchen am Kinderbett anbringen. Manche Experten raten aber auch davon grundsätzlich ab, um die Luftzirkulation nicht zu stören. Andere empfehlen lediglich, nicht zu dicke Polster am Bettrand anzubringen.
Kleidung für Babys Schlaf
Babys Kleidung reguliert die Schlaftemperatur beim Baby und ist daher ebenfalls zentral für einen guten Schlaf. Viele Eltern fragen sich im Laufe des Jahres immer wieder: Was ziehe ich meinem Baby nachts an? Für das erste Lebensjahr eignen sich Schlafsäcke am besten, um dein Baby über Nacht schön warm zu halten. Decken könnten nicht nur über das Gesicht rutschen, sondern werden häufig ohnehin weggestrampelt. So musst du zudem nicht ständig aufstehen und dein Baby zudecken.
Es gibt verschiedene Schlafsackmodelle für Sommer, Übergangszeit und Winter. Außerdem musst du deinem Baby mit Schlafsack nur wenig zusätzliche Kleidung nachts anziehen. Dieser sollte – genau wie die Kleidung darunter – aus Naturfasern bestehen. Stoffe wie Baumwolle unterstützen den Wärmeaustausch und beugen einem Hitzestau vor.
Vielleicht fragst du dich, ab wann kann dein Kind mit Decke schlafen kann? Eine Decke empfiehlt sich für dein Baby frühestens ab 12 Monaten.
Gerade in den ersten Lebenswochen und -monaten schlafen viele Babys auch gerne im Pucksack. Beim Pucken wird dein Baby bis zum Hals in eine weiche Decke eingewickelt. So wird ihm eine behagliche Enge suggeriert, die es noch aus deinem Bauch kennt. Zudem verhindert das Zucken mit den Armen im Schlaf, wodurch sich dein Baby aufwecken könnte.
Die Helfer im Babyzimmer
Wie schlafen Babys am besten ein? Die beste Einschlafhilfe ist vor allem das feste Einschlafritual, das deinem Baby dabei hilft, sich auf die Bettruhe einzustellen. Damit das Einschlafen schnell gelingt, kannst du schon vorher mit einer ruhigen Atmosphäre für Babys Entspannung sorgen.
Solche Rituale kannst du mit einem Nachtlicht, einer Spieluhr oder einer Einschlafhilfe unterstützen. Das immer gleiche Ritual kann dann besonders wertvoll sein, wenn du dein Baby ans eigene Bett gewöhnen willst oder der Baby Schlafplatz zum Beispiel bei einer Reise anders ist als sonst. Auch, wenn dein Baby nicht schlafen will oder nachts viel weint, können dir diese Helfer eine große Erleichterung sein.
Wenn dein Baby eingeschlafen ist, kannst du dir mit dem Babyphone ganz sicher sein, dass du es nicht verpasst, wenn dein Baby dich wieder braucht.
Fazit
Abends sind auch Mama und Papa ausgelaugt. Der Wunsch nach schneller Ruhe ist da nur verständlich. Doch auch wenn du alle Sicherheitsvorkehrungen für sicheren Babyschlaf beachtest und du auch sonst alles richtigmachst: Besonders Veränderungen in der Umwelt oder die kindliche Entwicklung sorgen manchmal trotz aller Bemühungen für schlaflose Nächte.
Die Basis für guten Schlaf ist jedenfalls eine optimale Schlafumgebung für dein Baby. Dabei sind das Raumklima, die Schlaftemperatur sowie die Bettausstattung perfekt abgestimmt. Je nach Familiensituation gestaltet sich auch der Schlafort des Babys. Egal ob Elternbett, Beistellbett, Gitterbett oder Stubenwagen, die Sicherheit muss gewährleistet sein. Jetzt sollte das Baby nur noch einschlafen.
Weitere Ratgeber zum Thema Babyschlaf
Mehr von babysicherheit24
