Durchfall bei Baby und Kleinkind – Ursachen und Tipps
Es kann immer wieder passieren, dass das Baby an Durchfall leidet. Es ist sogar eine der am häufigsten auftretenden Magen-Darm-Beschwerden im Säuglingsalter. Handelt es sich um eine Infektion, ist diese meistens nach ein paar Tagen vorüber. Durchfall beim Säugling kann aber auch ganz andere Ursachen haben.
Grundsätzlich ist Durchfall harmlos. Dennoch kann er, wenn man zu lange wartet, auch bedrohlich werden. Durchfall ist nämlich immer damit verbunden, dass der Körper Salz und Flüssigkeit verliert, was gerade bei Säuglingen und kleinen Kindern schnell zur Austrocknung führen kann.
In diesem Artikel behandeln wir die Fragen: Wann zum Arzt, wenn das Baby Durchfall hat? Was hilft bei Durchfall? Wie lange dauert Durchfall beim Baby? Ab wann wird es kritisch?
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Was ist Durchfall bei Babys und Kleinkindern?
Unter Durchfall (medizinisch Diarrhoe) versteht man wässrigen Stuhlgang, der von der Konsistenz her anders ist als sonst. Hinzu kommt meistens ein unangenehmer Geruch, das Kind hat deutlich öfter Stuhlgang als normal.
Man spricht von Durchfall, wenn das (nicht mehr gestillte) Baby mehr als fünfmal am Tag dünnen Stuhlgang hat und beim Kleinkind, wenn dieses mehr als dreimal am Tag dünnen Stuhlgang hat.
Wie sieht Durchfall bei einem Baby aus?
Ein Anzeichen für Durchfall kann es sein, wenn der Stuhlgang schleimig, sehr wässrig oder übelriechend ist. Auch grüner Stuhl kann beim Baby ein Anzeichen für Durchfall sein.
Veranschaulichung von Durchfall bei kranken Kindern
Die Ursachen für Durchfall bei Babys und Kleinkindern
Durchfall ist nur ein Symptom, aber keine Krankheit. Das bedeutet, dass jeder Durchfall auch eine bestimmte Ursache hat. In den meisten Fällen liegt Durchfall bei Kindern an einer Magen-Darm-Infektion.
Es kann aber auch etwas anderes dahinter stecken: eine bestimmte Medizin zum Beispiel, die das Kind einnimmt. Allen voran sind hier Antibiotika zu nennen. Diese verursachen nämlich relativ häufig Durchfall. Auch kann Durchfall als Begleiterscheinung einer anderen Krankheit auftreten wie zum Beispiel einer Harnwegsinfektion, einer Mittelohr- oder Blinddarmentzündung oder bei einer Atemwegserkrankung. Relativ häufig haben auch Babys, die zahnen, Durchfall.
Manchmal liegt es aber an der Ernährung: bekommt das Kind zu viel Saft, wird der Stuhlgang flüssig. Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Allergien oder Lebensmittelvergiftungen können in Ausnahmefällen ebenfalls der Grund für Durchfall sein.
Durchfall bei einem Stillkind
Der Stuhl von Stillkindern ist generell etwas dünner
Generell sind gestillte Kinder deutlich seltener von Durchfall betroffen, weil sich in der Muttermilch bestimmte Elemente befinden, die das Wachstum der Mikroorganismen, die Durchfall verursachen, hemmen. In jedem Fall sollte das Baby auch bei bestehendem Durchfall weiter gestillt werden. Durch die Muttermilch erhält das Baby wichtige Immunstoffe, die gegen den Durchfall helfen.
Durchfall bei einem Flaschenkind
Wenn ein Baby Durchfall hat, welches Säuglingsersatzmilch trinkt, kann es weiterhin seine gewohnte Flaschennahrung zu sich nehmen. Will es nur wenig trinken, soll es entsprechend oft gefüttert werden. Man vermutet, dass die Nährstoffe und Eiweiße die Darmschleimhaut schneller wieder aufbauen (was auch bei gestillten Kindern zutrifft).
Kommt auch Erbrechen hinzu, sollte anstelle der Säuglingsmilch für längere Zeit auf dünnen Fenchel- oder Kamillentee ausgewichen werden. Dann verweigert ein Kind in der Regel auch die Aufnahme festerer Nahrung.
Durchfall durch Beikost oder Familienkost
Es kann aber auch sein, dass das Kind auf eins der Lebensmittel allergisch reagiert. Besonders allergene Lebensmittel sind Kuhmilch, Getreide (Gluten), Meeresfrüchte, Erdbeeren und Nüsse. Der Beikostplan ist eine gute Orientierung für die Einführung von Lebensmittel, damit sich die kindliche Verdauung langsam an neues Essen gewöhnen kann.
Beikost kann zu Durchfall führen – durch Bakterien, Viren oder Unverträglichkeiten
Jede Ernährungsumstellung kann sich prinzipiell auf die Verdauung auswirken. Kurzzeitige Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall können als Folge auftreten. Halten die Beschwerden länger an, sollte man diese ärztlich abklären lassen. Grünlicher Durchfall deutet beispielsweise eher auf eine Magen-Darm-Erkrankung hin.
Durchfall durch eine Magen Darm Grippe bei Kindern
Eine Magen Darm Grippe ist tatsächlich die häufiges Ursache für Durchfall bei Kindern. Durchfall Erkrankungen werden meistens durch Viren oder Bakterien ausgelöst. Rotaviren, Noroviren, Adenoviren oder Salmonellen – alle diese Viren sind für Durchfall verantwortlich. Meistens kommt es in diesem Zusammenhang dann auch zu Erbrechen und leichtem Fieber. Deswegen wird diese Art von Durchfall umgangssprachlich auch als Brechdurchfall bezeichnet.
Die Magen Darm Grippe ist ansteckend, egal, ob sie durch Bakterien oder Viren ausgelöst wurde. Hygiene ist daher besonders wichtig.
Durchfall durch EHEC
Durchfall kann auch durch enterohämorrhagische Escherichia-coli-Bakterien (kurz EHEC) ausgelöst werden. Seit einigen Jahren nehmen die Infektionen mit EHEC zu. Die produzierten Toxine der Bakterien kommen bei ca. 5% der Kinder vor. Hauptansteckungs-Quellen sind Rohmilch und Produkte aus Rohmilch sowie unzureichend gegartes Fleisch. Auch beim Streicheln von Bauernhoftieren oder im Streichelzoo kann es über die Hände der Kinder übertragen werden. Warnzeichen für die Infektion sind blutige Durchfälle, meist mit krampfenden Bauchschmerzen.
Durchfall nach dem Impfen bei Babys und Kleinkindern
Nach manchen Impfungen kann als Nebenwirkung Durchfall auftreten. Gerade bei der Rotaviren Impfung kommt es immer mal wieder zu leichten Magen Darm Beschwerden. Bei einem Verdacht auf Krankheitsanzeichen, die vom Impfen kommen könnten, solltest du den Arzt kontaktieren.
Durchfall beim Säugling durch Zahnen
Durchfall beim Zahnen entsteht meist durch eine Infektion
Eine Begründung dafür könnte sein, dass zahnende Kinder schlechtere Abwehrkräfte haben und möglicherweise deswegen schneller Infektionserkrankungen bekommen, die sich wiederum in Form von Durchfall äußern.
Eine weitere, recht einfache Erklärung für Durchfall während des Zahnens ist die, dass sich zahnende Babys alles Mögliche in den Mund stecken, um darauf herum zu kauen. Dabei können sie sich, vor allem bei verunreinigten Gegenständen, schnell eine Infektion einfangen.
Durchfall aufgrund von Medikamenten
Muss das Kind Antibiotika einnehmen, liegt der Verdacht nahe, dass diese der Auslöser für den Durchfall sind. Durch die Einnahme von Antibiotika kommt es oft zu Durchfällen. Außerdem wird die Darmflora gestört. Hier kann es sinnvoll sein, mit Präbiotika, die es zum Beispiel in der Apotheke gibt, entgegenzuwirken.
Durchfall beim Baby – was tun?
Gestillte Babys werden am besten weiter gestillt. Flaschenkinder auch. Bei zusätzlichem Erbrechen erhalten sie ein paar Stunden lang keine Milch, sondern stattdessen Tee. Kamillen- oder Fencheltee beruhigen zischen den Milchmahlzeiten die Darmschleimhaut und wirken wohltuend. Um den Mineralstoffhaushalt wieder auszugleichen, kann zudem aus der Apotheke eine Elektrolytlösung gegeben werden.

Hilfe bei Bauchschmerzen: Die Knie zum Bauch und sanft schaukeln
Gegen die Bauchschmerzen selbst hilft Ruhe und Entspannung. Ein warmes Kirschkernkissen kann die Schmerzen lindern. Halte dein Baby auch im Fliegergriff, um die Verdauung zu fördern und die Bauchschmerzen erträglicher zu machen. Beingymnastik (die Knie zum Bauch und das Baby leicht hin und her schaukeln) und sanfte Bauchmassagen sind ebenso förderlich.
Durchfall beim Kleinkind – was tun?
Durchfall bei Kleinkindern: viel trinken und leichte, fettarme Kost
Hat das Kleinkind Durchfall, sollte einige Zeit lang keine feste Nahrung zu sich nehmen, stattdessen jedoch viel trinken. Am ehesten empfiehlt sich hier Fencheltee (auch mit Anis gemischt) oder Kamillentee, der leicht gezuckert sein darf. Heidelbeertee aus getrockneten Beeren hilft als Hausmittel ebenso bei Durchfall. Von koffeinhaltigen „Hausmitteln“ ist abzuraten (z.B. Cola oder Schwarztee), da sie einen Flüssigkeitsverlust eher fördern.
Auch eine dünne, nur leicht gesalzene Gemüse- oder Fleischbrühe kann dabei helfen, den Verlust an Nährstoffen und Elektrolyten wieder auszugleichen. Kaliumreicher Saft wie Bananen- oder Aprikosensaft ist ebenfalls erlaubt, jedoch mit Wasser verdünnt. Reiner Fruchtsaft ist wegen des hohen Zucker- und Säuregehalts ungünstig.
Nach 6 Stunden darf das Kind wieder leicht verdauliche, fettarme Kost erhalten – zum Beispiel Hafer, Reis oder gerieben Apfel, zerdrückte Bananen, Zwieback.
An Nahrungsmitteln bietet sich bei Durchfall Apfelmus, Reis, zerdrückte Banane oder Kartoffelpüree an. Bessert sich die Stuhlfrequenz, kann ziemlich schnell wieder die normale Ernährung aufgenommen werden. Verschlechtert sich hingegen die Situation, solltest du zum Arzt gehen.
Rehydrationslösung zum Selbermachen:
- Einen halben Teelöffel Salz
- 5 Teelöffel Traubenzucker
- Ein halber Liter abgekochtes Wasser zum Auflösen
- Die Lösung mit etwas Orangensaft abschmecken
Bei Durchfall auf die Flüssigkeit achten!
Durchfall entzieht dem Körper eine ganze Menge Flüssigkeit. Das kann im schlimmsten Fall so weit gehen, dass das Kind dehydriert. Deswegen sollten Kinder, die an Durchfall leiden, unbedingt dazu angehalten werden, viel zu trinken. Das gilt auch dann, wenn sie keinen Appetit haben und nichts essen wollen.
Baby und Kleinkind: Ab wann sollte man bei Durchfall zum Arzt?
Es ist nicht immer ganz einfach abzuschätzen, wann genau der Arzt aufgesucht werden sollte. Auf eigene Faust Durchfallmittel zu verabreichen, kann allerdings unvorhersehbare Konsequenzen haben. Wichtig ist es, die Dauer des Durchfalls und die Häufigkeit des Entleerens zu beobachten. Du kannst den Kinderarzt am nächsten Tag aufsuchen, wenn der Durchfall länger als drei Tage dauert.
Den Kinderarzt sollte man immer dann am gleichen Tag aufsuchen, wenn
- das betroffene Baby jünger als 6 Monate ist
- das Kind über 39 Grad Fieber hat
- die Haut gelb oder sehr blass ist
- bei grünem oder schwarzem Durchfall
- das Kind einen Hautausschlag hat
- du eine Lebensmittelvergiftung vermutest (beobachte dabei auch andere Familienmitglieder)
- der Durchfall nach einer Reise auftritt
Die Faustregel lautet also: je jünger das Kind, desto schneller sollte man zum Arzt gehen. Das heißt aber natürlich nicht, dass du dich sofort auf den Weg machen musst, wenn der Stuhlgang in der Windel einmal etwas dünnflüssiger ist als sonst. Wichtig ist vor allem der Allgemeinzustand deines Kindes.
Wenn sich verhält wie immer und außerdem kein Fieber hat, kannst du erst mal abwarten. Änderst sich sein Verhalten, solltest du jedoch lieber gleich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Bei folgenden Anzeichen sofort zum Arzt
Außerdem gibt es ein paar Anzeichen, bei denen es dringend notwendig ist, umgehend den Arzt anzurufen. Dazu gehören:
- Wenn der Durchfall von hohem Fieber oder Erbrechen begleitet wird.
- Bei blutigem oder eitrigen Durchfall
- Bei heftigen Bauchschmerzen
- Wenn Bauchschmerzen sich um den Nabel herum ausbreiten (Anzeichen für Blinddarmentzündung)
- Eine Verschlechterung des Zustandes oder Teilnahmslosigkeit
- Anzeichen von Austrocknung
Dehydrierung ist die gefährlichste Folge von Durchfall, besonders bei Kindern. Je jünger das Kind ist, desto größer ist das Risiko. Erbrechen, Fieber, fehlendes Durstgefühl oder wenn das Stillen nicht mehr möglich ist sind Gefährlich. Bei Spätzeichen musst du umgehend zu einem Arzt.
Frühzeichen der Austrocknung: trockener Mund, dunkler Urin (Windel ist aber noch feucht – noch öfters als alle 6 Stunden wird uriniert), Schlappheit
Spätzeichen der Austrocknung: kaum noch Urin (Windel ist länger als 8 Stunden trocken oder es wird länger als 12 Stunden nicht aufs Klo gegangen), Weinen ohne Tränen, stehende Hautfalten am Bauch, blass-graue Haut, eingefallene Augen, Kind ist teilnahmslos oder schläfrig
Wichtige Beobachtungen für den Arzt
Um dem Kinderarzt genau beschrieben zu können, wie es dem Kind geht, sind ein paar Beobachtungen hilfreich. Zum Beispiel:
- ob das Kind Fieber oder Bauchschmerzen hat
- ob und wie oft es erbricht
- wie oft es in die Windeln macht
- wie genau der Stuhlgang beschaffen ist, welche Farbe er hat
- ob das Kind regelmäßig die Blase entleert
- ob es außerdem Husten oder Schnupfen hat
- ob andere Familienmitglieder die gleichen Symptome zeigen und
- ob das Kind beeinträchtigt oder gar schwach wirkt.
Wunder Po vom Durchfall – was hilft Baby und Kleinkind
Nutzt du Feuchttücher oder Öle zur Reinigung, solltest du zumindest in Zeit der Windeldermatitis darauf verzichten, um die Haut nicht weiter zu reizen. Feuchte Haut kann anschließend mit dem Föhn sanft getrocknet werden.
Ein wunder Po wegen Durchfall – die Pflege ist besonders wichtig
Die wunde Haut wird am besten mit einer Zinksalbe oder einer anderen geeigneten Wundcreme gepflegt. Auch Muttermilch kann, auf die wunden Stellen getupft, regelrechte Wunder bewirken. Das abtupfen mit schwarzem Tee (lang ziehen lassen) und das Verwenden von Heilwolle helfen ebenso der wunden Haut. Für größere Kinder empfehlen sich auch Sitzbäder mit Gerbstoffen.
Ansteckungsgefahr und Hygiene bei Baby und Kleinkind Durchfall
Wenn es sich um eine Magen-Darm-Erkrankung beim Baby oder beim Kleinkind handelt, besteht für die anderen Familienmitglieder akute Ansteckungsgefahr. Deswegen ist häufiges Händewaschen und besondere Sauberkeit beim Gang auf die Toilette das oberste Gebot. Es kann auch hilfreich sein, Toilettenränder und Türklinken mit einem Desinfektionsmittel zu behandeln.
Nachdem das Kind gewickelt wurde, sollten die Hände gründlich mit einer antibakteriellen Seife gewaschen werden. Auch die Nägel sollten intensiv gereinigt werden. Handtücher
Küchenhygiene ist auch besonders wichtig und vor allem vorbeugend. Vor dem Zubereiten immer die Hände waschen. Alles, was mit rohem Fleisch in Berührung kommt, sollte nicht mit Speisen in Berührung kommen, die man ungegart verzehrt. Fleisch sollte gurt durchgegart, Hackfleisch möglichst schnell verbraucht werden. Rohe Eier und Rohmilch sind möglichst zu vermeiden.
Fazit
Bei Säuglingen, Babys und Kleinkindern ist Durchfall eine recht häufige Erkrankung. Durchfall ist meistens nur ein Symptom für eine andere Erkrankung, die vorliegt. Vorwiegend handelt es sich um eine harmlose Virusinfektion. Dies sollte jedoch abgeklärt werden. Handelt es sich um eine ansteckende Krankheit, ist gerade jetzt die richtige Hygiene das A und O.
Durchfall kann jedoch, aufgrund des damit verbunden Flüssigkeitsverlusts, vor allem bei kleinen Kindern schnell gefährlich werden und zur Austrocknung führen. Schon beim kleinsten Anzeichen einer Dehydrierung sollte deswegen der Arzt aufgesucht werden. Ein Kind mit Durchfall sollte auf jeden Fall viel trinken und einige Stunden auf Nahrung verzichten, bis sich der Darm beruhigt.
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