Schwanger trotz Periode: Ursachen und Unterschiede
Wünscht sich ein Paar ein Kind, sehnt es den Monat herbei, an dem endlich die Periode ausbleibt. Kommt es dennoch zu einer Blutung, ist die Enttäuschung oft groß. Manchmal ist dieser Moment auch verwirrend. Nämlich dann, wenn alle Anzeichen einer Schwangerschaft trotz Periode vorliegen. Frauen können eine scheinbar normale Periode bekommen und trotzdem schwanger sein. Hier erfährst, woran das liegen kann und was du bei starken Blutungen in der Schwangerschaft tun solltest.
Warum hat man in der Schwangerschaft keine Periode?
Beim Thema Schwangerschaft und Blutungen muss zwischen verschiedenen Szenarien unterschieden werden. Der wichtigste Unterschied besteht zunächst zwischen der Menstruation und einer anderweitigen Blutung. Periode und Schwangerschaft schließen sich aus. Das heißt, dass du definitiv nicht schwanger bist, wenn du deine Tage hast. Die Blutung könnte aber andere Ursachen haben.
Um dies genauer zu verstehen, hilft es sich kurz klar zu machen, wie der monatliche Zyklus abläuft. Er dauert im Durchschnitt 28 Tage und besteht aus mehreren einzelnen Vorgängen, die durch eine Vielzahl von Hormonen gesteuert werden. Den Beginn des Zyklus stellt die Monatsblutung dar. Zur Hälfte des Zyklus findet der Eisprung statt. Der Eierstock bildet von da an Progesteron, ein Gelbkörperhormon. Dieses sorgt für den Aufbau der Schleimhaut, wodurch die Gebärmutter auf die befruchtete Eizelle vorbereitet wird.
Nistet sich keine befruchtete Eizelle ein, sinkt der Progesteron Spiegel wieder und die Schleimhaut wird abgestoßen. Diesen Vorgang nennen wir Periode. Die Blutung kann teilweise aus älterem und deshalb dunkelrotem Blut bestehen und ist häufig insbesondere am ersten Tag stark – jedenfalls im Vergleich zu vielen der später genannten Blutungen. Blutgerinnsel und eine insgesamt geleeartige Konsistenz sind ganz normal, da nicht nur pures Blut, sondern auch die Schleimhaut selbst abgestoßen wird.
Nistet sich dagegen eine befruchtete Eizelle ein, steigt der Progesteron Spiegel und die Plazenta baut sich auf, sodass in der Gebärmutter ein Fötus versorgt werden und heranwachsen kann.
Eine Regelblutung trotz Schwangerschaft gibt es nicht, da die Eizelle zusammen mit der Schleimhaut den Körper verlassen würde. Jedoch kann eine andere Art Blutung trotz Schwangerschaft bestehen.
Schwanger sein trotz Blutung ist möglich
Das Gerücht, dass jemand schwanger trotz leichter Periode sein kann, hält sich hartnäckig, weil insbesondere die normale Blutung in der Frühschwangerschaft häufig mit der Periode verwechselt wird. Es gibt viele verschiedene Gründe, warum du in deiner Schwangerschaft eine leichte Blutung erlebst.
Dazu gehören zunächst einmal kleine Verletzungen und Krankheiten, der Moment der Einnistung der Eizelle, die Hormonumstellung, aber leider auch gefährliche Situationen wie eine Fehlgeburt oder eine Plazentaablösung. In den nächsten Absätzen geben wir dir einen ersten Überblick über die möglichen Ursachen für eine Zwischenblutung in der Schwangerschaft und deren Risiken. Solltest du selbst von Blutungen betroffen sein, die sich beispielsweise ähnlich wie eine Periode in der Schwangerschaft anfühlen, ist es empfehlenswert, dass du dich von einem Arzt untersuchen lässt. Jeder Körper ist anders und dein Arzt kann deine Situation am besten einschätzen!
Einnistungsblutung
Eine der häufigsten Gründe dafür, dass eine Frau schwanger trotz scheinbar normaler Periode ist, ist die Einnistungsblutung, auch Nidationsblutung genannt. Sie entsteht wahrscheinlich durch eine Verletzung der Gebärmutterschleimhaut bei der Einnistung der Eizelle. Sie tritt ca. eine Woche nach dem Eisprung auf, also möglicherweise etwas früher als die Periode kommen würde, wenn die Frau nicht schwanger wäre.
Normalerweise dauert sie nur einen Tag und ist sehr schwach. In Ausnahmefällen dauert sie bis zu fünf Tagen. Du kannst sie daran erkennen, dass dabei frisches hellrotes Blut austritt. Im Gegensatz zur Regelblutung, sollte sich weder altes Blut noch Schleimhaut im Ausfluss befinden.
Eine ähnliche Blutung kann auch nach dem Geschlechtsverkehr auftreten, da während der Schwangerschaft die Geschlechtsorgane stärker durchblutet und so leichter verletzt werden.
In beiden Fällen kann die Blutung von einem leichten Schmerz oder einem Ziehen im Unterleib begleitet werden. Es gibt dennoch keinen Grund zur Angst wegen einer Blutung zu Beginn der Schwangerschaft. Vorsicht und ein Gespräch mit deinem Arzt sind dagegen nie verkehrt.
Blutung in der Frühschwangerschaft
Wie besprochen, ist es unmöglich trotz einer starken Periode schwanger zu sein. Übelkeit und andere typische Schwangerschaftsanzeichen solltest du jedoch trotzdem nicht ignorieren. Möglicherweise handelt es sich um eine ganz andere Blutung, die einer Periode nur ähnlich sieht. Sollte also das Risiko einer oder die Hoffnung auf eine Schwangerschaft bestehen, ist es empfehlenswert achtsam auf den ganzen Körper zu achten. Möglicherweise bist du trotz einer starken Blutung schwanger.
In der Frühschwangerschaft erleben ca. 20 Prozent der Schwangeren Blutungen. In der Phase der Frühschwangerschaft stellt sich dein Körper auf die Schwangerschaft und seine neue Aufgabe um. In dieser Zeit baut sich die Plazenta auf und der Hormonhaushalt der Mutter stellt sich auf das Baby ein. Dabei ist es ganz normal, dass nicht gleich alle neuen Rhythmen perfekt ablaufen. Solange die Blutungen nur von der Gebärmutterschleimhaut und nicht von der Plazenta stammen ist meistens alles in Ordnung.
Schwanger trotz leichter Blutung kannst du zum Beispiel in den bereits dargestellten Fällen sein oder, wenn du eine Erkrankung hast, die nichts mit der Schwangerschaft zu tun hat. Infrage kommen eine Infektion der Vagina oder des Gebärmutterhalses, Polypen am Gebärmutterhals oder auch einfach ganz normale kleine Verletzungen.
Hormonbedingte Schwangerschaftsblutung
Frauen können auch schwanger trotz Schmierblutungen sein. Manche Frauen berichten, sie hätten eine normale Periode trotz Schwangerschaft. Manchmal soll der Zyklus sogar über mehrere Schwangerschaftsmonate hinweg scheinbar normal gewesen sein. Der Grund dafür könnte daran liegen, dass sich die Hormone noch nicht vollständig auf die Schwangerschaft eingestellt haben. Normalerweise ist eine solche Blutung weniger stark und hält nicht so lange an, wie eine normale Periode, ist aber dennoch kräftiger und dunkler als die Einnistungsblutung. Dagegen helfen können ärztliche verschriebene Medikamente, die Progesteron enthalten.
Das Szenario “Schwanger trotz Regelblutung” kann ebenfalls vom Absetzen der Pille ausgelöst werden. Der plötzliche Hormonentzug führt zu einer so genannten Abbruchblutung während der Schwangerschaft, die jedoch keine normale Menstruation darstellt und auch keine Gefahr für die Schwangerschaft bedeuten muss. Eine solche Zwischenblutung während der Schwangerschaft ist also durchaus möglich. ist. Sie Sie kann jedoch auch trügerische Sicherheit vorgaukeln, wenn du denkst durch die Pille vor einer Schwangerschaft geschützt zu sein.
Schwangerschaft bei Unsicherheit abklären
Das Thema schwanger und Periode zur gleichen Zeit verunsichert naturgemäß viele Frauen. „Kann man trotz Periode schwanger sein?“ ist eine berechtigte Frage, deren Antwort zwar leicht erklärt ist, aber in der Praxis leider trotzdem oft zur Verwirrung führt.
Es hilft, wenn du neben den Blutungen auch auf andere Symptome deines Körpers achtest und diese notierst. Grundsätzlich gilt, dass du schwanger trotz Blutungen sein kannst. Im Zweifel helfen ein Schwangerschaftstest aus der Apotheke oder ein Besuch beim Arzt weiter.
Zwischenblutungen in der Schwangerschaft
Während insbesondere in der frühen Phase der Schwangerschaft hellrote Blutungen ohne Schmerzen selten ein Problem darstellen, solltest du bei starken Blutungen in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft vorsichtiger sein.
Natürlich kannst du schwanger trotz Zwischenblutung sein, aber umso weiter die Schwangerschaft fortgeschritten ist, umso seltener ist eine solche Blutung und umso höher ist das Risiko. Insbesondere wenn du schwanger trotz starker Blutung mit Klumpen oder gar Gewebe bist, darf ein Arztbesuch nicht mehr aufgeschoben werden.
Blutung durch Fehlgeburt
Bist du schwanger trotz Blutung und Schmerzen, solltest du dies auf jeden Fall sofort mit deinem Arzt besprechen. Insbesondere Krämpfe, die sich vielleicht sogar wie Wehen anfühlen, können ein Zeichen für eine Fehlgeburt sein.
Weitere Anzeichen sind Gewebe in der Blutung, Fieber und in der Spätschwangerschaft der Abgang von Fruchtwasser. Manchmal findet die Fehlgeburt bereits statt während die Krämpfe und Blutungen auftreten. In anderen Fällen sind sie nur ein Warnzeichen, sodass die Fehlgeburt durch eine Behandlung noch verhindert werden kann. Ein Arzt deines Vertrauens wird dich hier begleiten.
Blutung durch Eileiterschwangerschaft
Ebenso ernst wie eine Fehlgeburt ist eine Eileiterschwangerschaft. Eine solche liegt vor, wenn sich die befruchtete Eizelle nicht in die Schleimhaut der Gebärmutter, sondern in jene der Eileiter einnistet. Dabei handelt es sich um eine akute Erkrankung, die unbedingt von einem Arzt untersucht und behandelt werden muss.
Unbehandelt besteht die Gefahr, dass die Schwangerschaft den Eileiter zerreißt und weitere innere Verletzungen hervorruft. Warnzeichen für eine Eileiterschwangerschaft sind leichte Blutungen und häufige, wenn auch manchmal nur leichte Schmerzen im Unterleib. Die Symptome zeigen sich häufig erst in der sechsten bis neunten Schwangerschaftswoche. Krampfartige Schmerzen treten oft nur einseitig auf und der eher gespannte Bauch reagiert sensibel auf Berührungen. Auch Schwindel und Unwohlsein können hinzukommen, genauso wie leicht erhöhte Temperatur. Die Symptome sind hier sehr individuell.
Blutung durch vorzeitige Plazentaablösung
Starke Blutungen in der Schwangerschaft treten auch bei einer vorzeitigen Plazentaablösung auf. Dabei löst sich ein Teil der Plazenta vom Uterus, bevor das Kind geboren wird. Dies kann sehr unterschiedlich geschehen. Minimale Ablösungen, die hinter der Plazenta verbleiben und keinerlei Schmerzen verursachen sind ebenso möglich wie heller oder dunkler Blutverlust, der mit heftigen Schmerzen einhergeht. Eine starke Blutung bedeutet Gefahr für die Mutter und das Ungeborene.
Eine vorzeitige Plazentaablösung kann ungefähr ab der 20. Schwangerschaftswoche auftreten. Im schlimmsten Fall wird durch eine Plazentaablösung die Geburt deutlich vor dem errechneten Termin eingeleitet, da die Versorgung des Fötus gefährdet ist. Vor der 35. Schwangerschaftswoche versucht man mit Medikamenten und strikter Überwachung die Lungenreifung abzuwarten, bevor die Geburt eingeleitet wird.
Mögliche Behandlungen bei Blutung in der Schwangerschaft
Hat eine Frau eine periodenstarke Blutung während der Frühschwangerschaft, sollte diese von einem Arzt untersucht werden. Oftmals ist dies auch bei sehr leichten Blutungen ratsam. Unausweichlich ist ein Arztbesuch bei einer Blutung in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft.
Dein Arzt wird zunächst feststellen, wo die Ursache liegt. Dafür kann ein Bluttest gemacht werden, mit dessen Hilfe der Hormonhaushalt kontrolliert wird. Weiterhin ist häufig eine Ultraschalluntersuchung notwendig. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer Laparoskopie. Dabei wird ein Betrachtungsschlauch durch einen kleinen Schnitt in den Bauch eingeführt.
Sobald die Ursache für die Blutung während der Schwangerschaft festgestellt ist, kann sie behandelt werden. In vielen Fällen wird es ausreichen die Blutung einfach zu beobachten, so zum Beispiel bei einer klassischen Einnistungsblutung. Ist die Blutung hormonbedingt hilft häufig die Absetzung von Medikamenten wie der (dann sowieso sinnlosen) Pille oder auch die Einnahme von Hormonen, welche die Schwangerschaft fördern.
Bei Fehlgeburten oder Eileiterschwangerschaften ist vielleicht auch eine Operation notwendig. In anderen Fällen muss die Mutter bis zur Geburt im Bett bleiben und sich schonen. In jedem Fall kann nur dein Arzt die richtige Diagnose stellen und dich kompetent beraten, wie du mit der Blutung umgehen solltest.
Fazit
Periode und schwanger sind zwei Wörter die einander ausschließen. Es gibt jedoch zahlreiche Blutungen, die während der Schwangerschaft auftreten können und die sich möglicherweise nur schwer von einer Periode unterscheiden lassen. Solche Blutungen sind meist ganz normal. Insbesondere die oft übliche Einnistungsblutung tritt bei sehr vielen Frauen auf.
Am besten schützt du dich und dein Baby, indem du auf sonstige Anzeichen deines Körpers für eine Schwangerschaft achtest, aber auch für Probleme frühzeitig erkennst. Im Zweifel konsultiere deine Hebamme oder deinen Arzt, um Symptome und Unsicherheiten abzuklären.
Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links
[1] https://www.msdmanuals.com/de/heim/gesundheitsprobleme-von-frauen/symptome-w%C3%A4hrend-der-schwangerschaft/vaginale-blutungen-w%C3%A4hrend-der-fr%C3%BChen-schwangerschaft [2] https://www.apotheken.de/krankheiten/5624-blutungen-in-der-schwangerschaft
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