Ab wann benötigst du eine Hebamme?
Die Suche nach der passenden Hebamme ist nicht einfach. Vieles muss im Vorfeld geklärt werden. Eine Hebamme hilft dir während der Schwangerschaft, begleitet dich bei der Geburt und während deiner Zeit im Wochenbett. Ab wann solltest du also eine Hebamme haben? So früh wie möglich.
Die vorherrschende Meinung ist, dass eine Hebamme ab der 20. SSW aufgesucht werden sollte, um dich durch die Zeit der Schwangerschaft zu begleiten. Es wird jedoch mancherorts immer schwieriger, eine Hebamme in kurzer Zeit zu finden. Daher ist es besser, wenn du zum frühestmöglichen Zeitpunkt auf die Suche nach ihr gehst.
Sobald du von deiner Schwangerschaft weißt, solltest du dich nach ihr umschauen. Außerdem treten die ersten Beschwerden, die dich die Schwangerschaft über begleiten, oft schon zu Beginn auf. Eine Hebamme kann dir bereits zu dieser Zeit mit guten und erprobten Ratschlägen zur Seite stehen und die Beschwerden, zum Beispiel Übelkeit, lindern.
Wonach solltest du eine Hebamme auswählen?
Es ist wichtig, dass ihr beiden harmoniert. Lass dein Bauchgefühl sprechen und du wirst sicher die richtige Begleitung für die Zeit der Schwangerschaft finden. Mach dir vorher ausreichend Gedanken, was du während der Schwangerschaft, der Geburt und der Zeit im Wochenbett von ihr erwartest. Soll sie ein wenig älter sein und Erfahrung ausstrahlen? Soll sie ein mütterlicher Typ sein? Oder ist es dir lieber, wenn sie gleichaltrig ist und eine gute Freundin verkörpert? Auch die Frage, ob du daheim oder in einem Krankenhaus entbinden willst, solltest du klären. Bei einer Entbindung im Krankenhaus entscheidest du dich für eine Beleghebamme. Sie hat meist eine eigene Praxis und entbindet ihre Patientinnen in der Klinik.
Die Leipziger Begleithebamme Mandy Wassauer hat zu diesem Thema eine eigene Meinung, die sie basierend auf vielen Geschäftsjahren wie folgt äußert:
Man sollte seine Hebamme stets nach Sympathie auswählen. Sicherlich spielen die fachlichen Kenntnisse einer Hebamme sowie die grundlegende Einstellung eine wichtige Rolle, aber als Hebamme begleiten wir unsere Frauen in den intimsten Momenten. Sollte sich also von Beginn an keine rechte Sympathie oder angenehme Gesprächsatmosphäre entwickeln, sollte man das als Schwangere völlig frei raus ansprechen.
In manchen Geburtskliniken arbeiten Hebammen auch festangestellt. Sie begleiten im Schichtdienst den Kreißsaal und betreuen jede Patientin, die innerhalb ihrer Schicht entbindet. Allerdings stehen dir diese Hebammen in der Regel nicht für Vor- und Nachsorge zur Verfügung. Der Kontakt bleibt recht kurz.
Viele Frauen hören sich vorher im Bekanntenkreis nach den Erfahrungen ihrer Freundinnen um. Vielleicht kann auch dir eine junge Mama ihre Hebamme empfehlen.
Was bieten Hebammen?
Hebammen bieten die notwendige Vorsorge während der Schwangerschaft. Diese kann gemeinsam mit deinem Arzt aber auch von ihr alleine vorgenommen werden. Außer Ultraschalluntersuchungen darf eine Hebamme alles durchführen. Ebenso kann sie dir für die kleinen Beschwerden oder für Untersuchungen zur Verfügung stehen, die bei deinem Arzt nicht durchgeführt wurden. Neben der Begleitung bei der Entbindung, der Zeit im Wochenbett und der anschließenden Rückbildung, bietet sie im Rahmen der Geburtsvorbereitung Kurse an, auch gemeinsam für dich und deinen Partner. Die Leistungen der Hebamme werden, bis auf wenige Ausnahmen, von der Krankenkasse übernommen.
Besondere Leistungen
Oft bieten Hebammen besondere Leistungen an wie Massagen oder Schwangerschaftsgymnastik. Auch Yoga für Schwangere oder ein Babypflegekurs können im Angebot enthalten sein. Diese Leistungen müssen aus eigener Tasche bezahlt werden, da sie nicht von der Krankenkasse übernommen werden. Sie sind jedoch eine angenehme und förderliche Abwechslung während der Schwangerschaft und deshalb durchaus zu empfehlen.
Der erste Termin
Nachdem du deine Prioritäten für die Hebammensuche festgelegt hast, kannst du Kontakt mit Hebammen im Umkreis aufnehmen. Hierfür kannst du unter anderem auf Listen in Arztpraxen oder auf den „Deutschen Hebammen Verband e.V.“ zurückgreifen. Mit einer frühzeitigen Suche kannst du den Stress während der Schwangerschaft reduzieren und hast die Gewissheit, immer gut betreut zu werden. Der erste Kontakt wird oftmals der Anrufbeantworter sein, denn die Hebamme könnte gerade im Kreißsaal sein. Wenn du einen ersten Termin vereinbart hast, machst du dich mit deinem Mutterpass auf den Weg in ihre Praxis. Du kannst dir in Ruhe die Räumlichkeiten anschauen und sie wird dir das weitere Vorgehen erklären.
Kosten für das persönliche Treffen
Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für das Vorgespräch bei der ersten Hebamme. Solltest du also nicht die passende Hebamme beim ersten Treffen gefunden haben, müsstest du die Kosten für Vorgespräche mit weiteren Hebammen leider selber übernehmen. Hast du bereits viele Fragen im Vorfeld telefonisch geklärt, ist die Chance groß, dass du auf Anhieb die richtige Hebamme findest. Die Erfahrung zeigt, dass die erste Hebamme oft die Hebamme ist, die dich während der Schwangerschaft begleiten wird.
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