Mit diesen Sicherheitstipps wird das Eislaufen zum sicheren Vergnügen!
Es ist Winter und die Temperaturen fallen immer weiter. Das ist die Gelegenheit für eine der beliebtesten Wintersportarten bei Kindern – das Eislaufen. Eislaufen macht großen Spaß, bringt viel Bewegung an der frischen Luft und fördert Motorik und Gleichgewichtssinn. Dabei werden verschiedene Muskelgruppen angesprochen und das Immunsystem gestärkt. Ab vier Jahren ist das ideale Alter für den Einstieg erreicht. Davor fühlen sich Kleinkinder eher frustriert, fallen oft und frieren schnell.
Die passende Ausrüstung
Zu einer guten Ausrüstung gehören die passenden Schuhe. Hier lohnt es sich, etwas mehr zu investieren. Bei gebrauchten Schuhen ist darauf zu achten, dass sie noch genug Halt geben und der Schliff der Kufen passt. Die Kufen können unkompliziert von einem Fachmann nachgeschliffen werden. Kleinere Kinder beginnen am besten gleich mit Schlittschuhen. Mit Gleitschuhen gewöhnen sie sich oftmals falsche Bewegungsabläufe am Eis an, was das richtige Gleiten erschwert. Der Körperschwerpunkt sollte in der Mitte der Kufen liegen, da die Kinder sonst leicht nach vorne oder hinten kippen. Darauf sollte vor allem bei größenverstellbaren Schuhen geachtet werden. Am besten leiht ihr beim ersten Mal Schuhe aus, um zu sehen, welche Marke richtig sitzt.
Für abgefederte Stürze sowie warme und trockene Beine ist eine Skihose das ideale Utensil. Sollte es etwas wärmer sein, wäre auch eine Regenhose eine Alternative. Die Hände schützt du am besten mit dicken, gefütterten Handschuhen. Sie bewahren bei Stürzen vor schlimmeren Verletzungen der Handknochen und Gelenke und sichern die zarten Finger vor den scharfen Kufen anderer Eisläufer. Skisocken halten die Füße schön warm. Die Kleidung sollte allgemein warmhalten, jedoch die Bewegungsfreiheit nicht allzu sehr einschränken.
Helm ist Pflicht!
Kleinere Kinder halten sich gerne an etwas fest, wenn sie mit dem Eislaufen beginnen. Meistens gibt es auf Eislaufplätzen der Größe entsprechende Eislaufhilfen für Kinder. Bei einem Eislaufkurs lernen die Kinder nicht nur die richtige Haltung der Füße und diverse Fortbewegungsarten, sondern auch Bremsen und das richtige Fallen. Durch das richtige Fallen können viele Unfälle vermieden werden. Eine wichtige Regel beim Eislaufen lautet: Fahre mit der Menge mit, um Zusammenstößen zu entgehen.
Worauf du bei der Wahl des Eislaufplatzes achten solltest
Nun ist die Wahl eines geeigneten Eislaufplatzes an der Reihe. Neben einer großen Auswahl an künstlichen Eislaufplätzen mit guter Ausrüstung und Möglichkeiten eines Verleihs gibt es auch natürliche Eisflächen. Zugefrorene Seen, Teiche und Flüsse haben einen ganz besonderen Zauber. Doch sie bergen auch einige Gefahren. Für deine Sicherheit beachte folgende Dinge:
- Dicke der Eisfläche: Die Eisdecke sollte mindestens 15 cm betragen, bei Bächen und Flüssen sogar 20 cm. Da es schwierig ist, die Dicke selber abzuschätzen, frage vorher bei der jeweiligen Gemeinde nach, ob das Eis zum Betreten freigegeben ist. Achtung! Das Betreten erfolgt immer auf eigene Gefahr. Lass deine Kinder eher am Rand toben, da das Eis zur Mitte hin dünner wird. Bei Tauwetter wird das Eis sehr schnell weniger und sollte gemieden werden.
- Warntafeln beachten und Flüsse, die Grundwasser führen, nicht betreten. Die Eisschichten sind dadurch erwärmt und dünner. Eine Gefahr bergen auch Zu- und Abflüsse, Steilufer und Strömungen.
- Stolperfallen: Eingefrorene Wurzeln und Äste sowie andere Unebenheiten auf natürlichem Eis führen leicht zu Stürzen. Gibt es zu viele Stolpermöglichkeiten für dein Kind, so suche dir lieber einen anderen Fleck für ein sicheres winterliches Vergnügen.
- Kinder sollen sich prinzipiell in Sicht- und Rufweite aufhalten, damit Begleitpersonen bei Problemen schnell eingreifen können.
Das Eis bricht in seltenen Fällen. Passiert es doch einmal, schwächt die Kälte den Körper innerhalb weniger Minuten. Kleine Kinder können auch oftmals nicht schwimmen und verlieren zusätzlich schnell Kraft und Wärme. Eingebrochene Personen zu bergen ist nicht einfach.
Wie verhältst du dich nun im Notfall? Merkt man vorher, dass die Eisfläche um einen herum bricht, sollte man sich langsam auf den Bauch legen und versuchen, aus dem Gefahrenbereich zu kriechen. Bei Einbruch muss du versuchen, mit ausgestreckten Armen Halt auf der Eisdecke zu finden. Wenn möglich, kriech in der Richtung, aus der du ins Eis gefallen bist, auf dem Bauch heraus.
Solltest du jemanden beobachten, der im Eis einbricht, so alarmiere zuerst die Rettungskräfte. Führe die Rettung nicht alleine durch. Wenn du einbrichst, kannst du auch nicht weiterhelfen und bist in Gefahr. Eine Seilsicherung kann helfen bei einer Rettung. Verteile dein Gewicht besser auf dem Eis, indem du dich auf eine breite Unterlage legst und dich vorsichtig an die Einbruchsstelle herantastest. Du kannst versuchen, das Kind mit einer Leiter, Stange oder einem langem Seil zu bergen. Nach der Rettung muss der/die Verunfallte so schnell wie möglich aufgewärmt und von einem Arzt untersucht werden. Solche Unfälle lassen sich vermeiden, wenn man wirklich nur auf das Eis geht, sobald es dick genug ist.
Mit all diesen Sicherheitstipps im Gepäck steht dem Wintervergnügen deiner Familie nichts mehr im Weg. Flitze los!