Beikost einführen: Empfehlungen für den Beikost Start
Wenn das Baby etwa ein halbes Jahr alt ist, neigt sich die Zeit, in der es voll gestillt wird, langsam aber sicher dem Ende zu. In diesem Zusammenhang tun sich vielerlei Fragen rund um die Baby Beikost auf: Wie fange ich mit der Beikost an? Ab wann bekommt ein Stillbaby Beikost? Ab wann Beikost bei Flaschenkindern anfangen? Und, ganz wichtig: wie kann man die Beikost so einführen, dass das Baby sie auch annimmt?
Hierüber herrscht allgemein Verunsicherung, da nicht alle Aussagen zu dem Thema gleich sind. Wichtig ist bei der Beikosteinführung auf jeden Fall, den richtigen Zeitpunkt abzuwarten, nichts zu erzwingen und sich in Geduld zu üben.
Baby Beikost Start: Wie und wann den ersten Brei einführen?
Wann es „soweit“ ist, darüber lässt sich keine genaue Aussage machen. Wichtig aber ist, dass dein Baby die Beikostreife erreicht hat, was du an speziellen Beiksotreifezeichen ganz gut erkennen kannst. So lange solltest du abwarten, auch wenn dein Baby schon 6 oder 7 Monate alt ist – richte dich beim ersten Baby Brei also nicht exakt danach, wie alt dein Baby ist, sondern vielmehr danach, wie reif es ist.
Für gestillte und Flaschenkinder gilt das gleichermaßen: Ist das Baby noch nicht reif für die Einführung der Beikost, wird sich die Sache als ziemlich schwierig gestalten und kann Nerv nervenaufreibend werden. Irgendwann einmal ist jedes Baby reif für die Beikosteinführung – das eine früher, das andere später. Die meisten sogar eher später, nämlich erst mit 6 Monaten und mehr.
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Wie führt man ein Baby an die erste Beikost heran?
Viele Eltern sehen dem mit gemischten Gefühlen entgegen. Wird es in eine Matsch Party ausarten? Ja, das wird es vermutlich. Dass Babys nicht ordentlich und anständig essen wie Erwachsene, liegt auf der Hand. Es ist ziemlich schwierig, von der Brust oder der Flasche auf das Essen vom Löffel umzusteigen, das müssen Babys erst lernen.
Bei der Beikosteinführung geht es zuerst einmal darum, das Kind spielerisch mit dem Essen vertraut zu machen. Und da gehört es schon auch dazu, dass ein wenig gematscht wird.
Eine gelassene Atmosphäre beim Essen ist für alle Beteiligten in der ersten Zeit der Beikosteinführung am besten.
Lass dein Baby, wenn es die Temperatur zulässt, vielleicht sogar ohne Oberbekleidung essen oder noch besser, esst, wenn es möglich ist, im Freien, auf dem Balkon oder der Terrasse.
Welcher Brei eignet sich für die Beikosteinführung?
Zu Beginn wird laut Beikostplan empfohlen, dass der Gemüsebrei für die Beikosteinführung auf dem Speiseplan steht. Am besten du versuchst es zuallererst mit ein paar Löffeln Gemüsepüree. Erst wenn sich dein Baby daran gewöhnt hat, darfst du ein bisschen pürierte Kartoffeln und etwas Öl dazugeben. Wenn das auch funktioniert, kannst du noch Fleisch oder Fisch hinzufügen.
Erst wenn dein Baby den ersten Babybrei gut annimmt, kannst du neue Varianten und Gemüsesorten anbieten und ein wenig herumprobieren. Auch Reis oder zerdrückte Nudeln anstatt Kartoffeln sind erlaubt.
Etwa vier Wochen später kommt dann der zweite Brei ins Spiel, nämlich der Getreide-Milch-Brei am Abend. Weitere vier Wochen später den letzten Brei einführen, nämlich den nachmittäglichen Getreide-Obst-Brei.
Fertiger Brei oder Baby Beikost selber kochen?
Es gibt Eltern, die sind absolute Verfechter des Selberkochens. Andere wiederum bevorzugen die einfachere und praktische Variante und kaufen lieber Gläschen. Wofür du dich entscheidest, das bleibt dir überlassen. Selbstverständlich haben beide Methoden ihre Vor- und Nachteile. Du kannst aber auch mischen.
Bei einem selber gekochten Brei hast du die Möglichkeiten, die besten (Bio-) Zutaten herauszusuchen. Somit weißt du ganz genau, was im Brei drinnen steckt. Du kannst zudem für eine größere geschmackliche Vielfalt sorgen und sparst nebenbei ziemlich viel Bares, da Gläschen ganz schön ins Geld gehen können. Willst du nicht tägliche winzige Mengen kochen, koche am besten etwas größere Mengen und friere diese portioniert ein.
Tipp: Frierst du den Brei in Eiswürfelbehälter ein, kannst du bei der späteren Zubereitung gut Portionieren.
Wie viel Beikost braucht ein Baby?
Manche Eltern sind unsicher, ob ihr Baby auch ausreichend Beikost isst bzw. ob sie ihm möglicherweise zu wenig oder zu viel füttern. Zwar gehen die Essensmengen mitunter weit auseinander, dennoch gibt es Empfehlungen in Bezug auf die Beikostmenge laut Beikost Tabelle. Die Mengenangaben sind aber nur Richtwerte. Abweichungen davon sind völlig normal und kein Grund zur Besorgnis.
Mittagsbrei
- 5.-7. Monat: 90 g Gemüse, 40 g Kartoffeln, 30 g Saft, bei Bedarf 20 g Fleisch, 8 g Rapsöl
- 7.-9. Monat: 100 g Gemüse, 50 g Kartoffeln, 35 g Saft, bei Bedarf 30 g Fleisch, 8 g Rapsöl
- 10.-12- Monat: 100 g Gemüse, 60 g Kartoffeln, 40 g Saft, Bei Bedarf 30 g Fleisch, 10 G Rapsöl
Abendbrei
- 200 g (Mutter) Milch, 20 g Getreide und 20 g Obst
Nachmittagsbrei
- 90 g Wasser, 20 g Getreide, 100 g Obst und 5 g Rapsöl
Ansonsten: mach dir keine Sorgen, wenn dein Kind einmal etwas weniger isst oder eine Mahlzeit ganz ausfallen lässt. Bei Babys funktionieren Hunger- und Sättigungsgefühl normalerweise sehr gut. Zwinge also dein Kind nicht dazu, etwas zu essen, was es gar nicht möchte. Lass es selber entscheiden, wann es wieviel Beikost isst.
Ob sich dein Kind gut entwickelt, wird bei den regelmäßigen Mutter-Kind-Pass Untersuchungen überprüft. Liegt dein Baby tatsächlich nicht innerhalb der Perzentil-Kurven, so lass dich vom Kinderarzt bezüglich weiterer Vorgehensweisen beraten.
Warum Stillen oder Muttermilchersatz weiterhin wichtig sind
Stillen ist wichtig und stillen ist gesund. Das gilt ganz besonders für das erste Lebenshalbjahr seines Kindes, aber auch noch weit darüber hinaus. Denn Muttermilch ist exakt auf die Bedürfnisse des Babys abgestimmt – das hat die Natur schon ziemlich schlau eingerichtet.
Insofern ist es natürlich auch allemal besser, dein Baby bekommt die Milch aus deiner Brust und nicht etwa die Milch von einem anderen Säugetier wie etwa der Kuh. Deine Milch ist genau das, was dein Baby braucht!
Deswegen spricht auch absolut nichts dagegen, das Baby noch weit über das erste Lebensjahr hinaus zu stillen. Auch dann noch, wenn es schon längst Beikost bekommt. Das ist bequem, günstig, gesund und gut für die Mutter-Kind-Bindung. Hier findest du ein paar Tipps zum Stillen, falls du noch Startschwierigkeiten hast. Beikost einführen heißt nicht automatisch abstillen, sondern die Muttermilch um weitere Nahrung zu ergänzen.
Lass dir hier vom keinem reinreden! Was für dich und dein Baby gut ist, weißt du selber am besten. Es ist nicht pervers, wenn ein zweijähriges Kind noch an die Brust darf – warum auch? Es ist schlicht und einfach naturgegeben. Irgendwann kommt für jedes Kind der passende Zeitpunkt, mit dem Stillen aufzuhören.
Beikost Start ohne Brei: Baby-Led Weaning
Was genau versteht man eigentlich unter Baby Lead Weaning (BLW)? Dieser Begriff taucht in der letzten Zeit vermehr in den Medien auf. Es geht hierbei um eine Art babygesteuerte Beikost Einführung und im Grunde genommen handelt es sich dabei um eine Fortführung des Konzepts „Stillen nach Bedarf“.
Baby Led Weaning eignet sich für experimentierfreudige Babys und Eltern ebenfalls als Alternative zum ersten Brei, wenn es sich um Nahrungsmittel handelt, die Babys zu diesem Zeitpunkt auch essen dürfen.
Dadurch lernen sie Nahrungsmittel und ihre Struktur ganz selbstständig kennen. Es wird empfohlen, die Nahrung dafür in handliche Stücke zu schneiden und etwas Auswahl anzubieten.
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte lehnt das Konzept allerdings ab. Von Hand in den Mund könne eine ausreichende Nährstoffversorgung nicht geboten werden. Vor allem, wenn auch noch dazu abgestillt wird. Besser wäre eine Mischung aus Brei und BLW. Genaueres findest du in diesem Artikel.
Beikost einführen: Was sollte dein Baby essen?
Wichtig ist für Babys vor allem gesunde Kost, die gut verträglich und vitaminreich ist. Allen voran zu erwähnen ist hier das Gemüse. Gemüse sollte im zweiten Lebenshalbjahr (und auch darüber hinaus) den größten Bestandteil der Nahrung ausmachen. Damit kannst du dein Kind in jedem Fall schon mal vielseitig und vitalstoffreich ernähren.
Ebenfalls wichtig sind Getreidearten, da diese Mineralstoffe und Vitamine enthalten, welche für das Baby besonders wichtig sind. Vollwertkost in Kombination mit viel Gemüse und etwas Obst sind grundsätzlich als Beikost empfehlenswert. Zusätzlich wird auch mageres Fleisch oder fettreicher Fisch empfohlen. Biete deinem Kind eine gesunde und ausgewogene Ernährung an, denn in den ersten drei Lebensjahren wird der Grundstein für zukünftige Essgewohnheiten gelegt.
Welche Nahrungsmittel darf dein Baby noch nicht essen?
Im ersten Lebensjahr gibt es einige Nahrungsmittel, auf die dein Baby verzichten muss. Hier findest du eine Auflistung an nachteiligen oder gefährlichen Nahrungsmittel, die du vor Einführung der Beikost kennen solltest.
- Keinesfalls solltest du ihm Nüsse anbieten, da hier sowohl die Gefahr des Erstickens als auch eine Allergiegefahr besteht.
- Honig ist beim ersten Lebensjahr ebenfalls tabu, denn darin können sich gefährliche Bakterien befinden, die im schlimmsten Fall Säuglingsbotulismus auslösen.
- Milch von Kuh, Schaf oder Ziege sollten Babys in ihrem ersten Lebensjahr nicht bekommen
- Sojamilch und Sojaprodukte sind ebenso ungeeignet, da sie eine hormonelle Wirkung haben.
- Rohes Ei ist tabu
- Nicht homogenisierte und pasteurisierte Milchprodukte, und diese nicht zu früh
- Zucker, Salz und andere Gewürze braucht dein Baby im ersten Lebensjahr auch nicht. Abgesehen davon, dass das dein Kind nicht braucht, kann zu viel Salz die Nieren schädigen.
- Kaltgepresste Öle, denn sie können Schadstoffe enthalten und der Leber schaden
- Blattsalate können noch nicht gut gekaut werden
- Blähende Lebensmittel wie Linsen, Erbsen oder Kohl
- Nachtschattengewächse wie Tomaten, Kartoffeln und Auberginen haben einen geringen Nikotingehalt, das wasserlöslich und hitzebeständig ist. Das Kochwasser sollte hier nicht verwendet werden. In geringen Mengen kann dein Kind diese Nahrungsmittel als Brei essen.
Allergien vorbeugen und Allergierisiko
Ansonsten gibt es für Babys mit Allergierisiko keine speziellen Empfehlungen für die Beikost. Der Beikostplan sieht genau aus wie auch bei anderen Babys. Stillen beugt dem Allergierisiko am besten vor.
Alternativ gibt es hypoantigene bzw. hypoallergene Säuglingsmilch (HA-Milch), die Allergiereaktionen vermeiden kann. Hier hältst du am besten Rücksprache mit deinem Arzt.
Was tun, wenn Baby den Brei nicht verträgt?
Die Gefahr, dass dein Baby einen Bestandteil des Breis nicht verträgt, ist durchaus gegeben. Solltest du den Verdacht haben, dass dein Baby das eine oder andere Lebensmittel nicht verträgt – zum Beispiel, weil es mit Blähungen, Ausschlag, Schwellungen oder dergleichen reagiert – solltest du das Lebensmittel, welches du im Verdacht hast, mal ein paar Tage lang weglassen. Auch Asthma und Neurodermitis können auf Nahrungsmittel zurückführen, die er Körper nicht verträgt.
Sprich am besten mit dem Kinderarzt darüber. Möglicherweise steckt tatsächlich eine Unverträglichkeit oder eine Allergie dahinter. Am einfachsten ist es, wenn du ein Protokoll zu Auffälligkeiten führst, damit du auch die richtigen Lebensmittel im Verdacht hast.
Ab wann trinkt ein Baby zusätzlich zur Muttermilch?
Babys brauchen, so lange sie voll gestillt werden, keinerlei Wasser oder Tee – im Gegenteil, das kann sogar schädlich sein. Sobald du jedoch mit dem Beikost Einführen beginnst, wird der Flüssigkeitsbedarf durch die Muttermilch nicht mehr gedeckt. Dann sollte dein Baby zum Essen Wasser oder ungesüßten Kräutertee bekommen.
Mit einem Trinklernbecher kannst du es auch langsam an das Trinken aus einem Glas heranführen, ohne dass gleich der ganze Boden gewaschen wird. Durch die breitere Öffnung bekommt es auch mehr Trinkmenge als aus einer Flasche heraus.
Fazit
Aller Anfang ist schwer! Am besten ist es, wenn du die Beikosteinführung nicht allzu dogmatisch siehst. Wichtig ist, dass es schmeckt und Spaß macht und vor allem nicht in Stress, Tränen oder Machtkämpfe ausartet.
Zwinge dein Kind zu nichts, bleib locker, lass es ausprobieren und du wirst sehen, irgendwann wird es auf den Geschmack kommen. Essen ist Geschmackssache und Babys können ziemlich wählerisch sein, wenn es ums Essen geht. Aber auch das kann sich im Laufe der Zeit legen.
Nimm dir die Zeit und lass dein Baby mit Freude mit Essen herumexperimentieren. Jedes Baby hat gerade in Bezug aufs Essen seinen eigenen Kopf und auch sein eigenes Tempo und das ist auch gut so.
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