Schwangerschaftswoche 35
Ab der 35. Schwangerschaftswoche (SSW) beginnt der Mutterschutz. Falls es dir bis jetzt gut ging und du kein Berufsverbot vom Arzt bekommen hast, darfst du ab jetzt zu Hause bleiben. Falls du freiwillig länger arbeiten möchtest, darfst du das gerne tun. Seit der Neuregelung des Mutterschutzgesetzes ist das möglich. Nach der Geburt darfst du, laut Gesetz, acht Wochen lang nicht beschäftigt werden.
Wenn du selbstständig arbeitest, schaut die Sache anders aus. Aber auch in dem Fall solltest du dich schonen. Als Einzelunternehmer, der gewisse Dinge herstellt, ist das wieder etwas anderes. Solange du dir Pausen gönnst, wenn du sie benötigst, steht dem nichts im Weg. Nur sei kein Workaholic. Du trägst ein Baby im Bauch und Stress begünstigt eine Frühgeburt. Das willst du sicherlich vermeiden. Stressfrei kannst du dich auf die Zeit nach der Geburt vorbereiten und z.B. ein Buch lesen. Empfehlenswert ist der Ratgeber von Carina Bauer – Wie bringe ich mein Baby zum Schlafen.
Dein Baby in der 35. Schwangerschaftswoche
Meistens arbeitet das Immunsystem deines Babys ab der 35. SSW selbstständig. Dennoch sind Kinder nach der Geburt ziemlich anfällig. Sie müssen erst Antikörper gegen viele Erreger entwickeln. Deswegen leiden zahlreiche Kids an Magen-Darm-Infektionen oder auch an Erkältungen. Aus diesem Grund empfehlen Ärzte, dass Babys immer Muttermilch trinken sollten, weil sie dem Kind automatisch mehr Abwehrkräfte verleiht.
Dein Kind ist in dieser Woche etwa 46 Zentimeter groß und wiegt 2.400 Gramm. Würde dein Bauchbewohner in der 35. SSW zur Welt kommen, wäre es ein Spät-Frühchen. Jetzt ist dein Baby vollkommen entwickelt und könnte alleine überleben. Wenn ihr es bis jetzt ohne Probleme überstanden habt, Gratulation. Die kritische Phase einer Frühgeburt habt ihr hinter euch gebracht.
Du in der 35. Schwangerschaftswoche
Etwa ab der 35. SSW spielt der Beckenboden nicht mehr so mit, wie er sollte. Es kann passieren, dass du dir beim Niesen, Husten oder Lachen ins Höschen machst. Um in der Öffentlichkeit peinliche Momente zu vermeiden, trägst du am besten Slipeinlagen. Für Blasenschwäche gibt es spezielle Slipeinlagen im Handel. Falls du schon seit einigen Wochen deinen Beckenboden trainierst, wird dieser jetzt hoffentlich stabiler sein.
Eine einfache Übung dazu: Versuche, deinen Urin auf der Toilette immer wieder zu halten. Damit kannst du bereits in Kürze Erfolge verbuchen. Das liegt nämlich an den Beckenbodenmuskeln, die nach und nach stärker werden. Achtung: Diese Übung darfst du nicht zu oft machen. Du solltest damit nur deine Muskeln wahrnehmen, damit du gezielter trainieren kannst. Wenn du das ständig wiederholst, kommt es eventuell zu einer Blasenentleerungsstörung und das ist nicht der Sinn der Sache. Schwer heben und lange stehen ist schon seit einigen Wochen nicht mehr empfehlenswert.
Beschwerden in der 35. Schwangerschaftswoche
Nach wie vor leiden Schwangere an Wassereinlagerungen, Sodbrennen, Rückenschmerzen wie auch an Ischiasbeschwerden. Mit Akupunktur lassen sich diese gut behandeln. Ebenso wird Schwangerschaftsgymnastik empfohlen. Falls du dich immer noch nicht für einen Geburtsvorbereitungskurs entschieden hast, aber an einem teilnehmen möchtest, solltest du das bald tun. Die Zeit wird knapp und die meisten verlangen eine Voranmeldung. Falls du es intimer haben möchtest, frag am besten bei deiner Hebamme. Diese kann dir ebenso einige Übungen zeigen und dir bei der Vorbereitung helfen.
Bleib auf jeden Fall entspannt. Eine Entbindung ist leichter, wenn du sie genießt. Soweit man von genießen sprechen kann. Graue Krankenzimmer, negative Stimmung und nervende Menschen sorgen nicht gerade für eine willkommene Stimmung. Deswegen darfst du dich entscheiden, wo und wie du dein Baby auf die Welt bringst. Es gibt auch Geburtshäuser, die neben Krankenhäusern liegen. Diese sind eine wunderbare Mittellösung zwischen Klinik und Hausgeburt. Du wirst bestens betreut und hast im Notfall gleich Ärzte in der Nähe.
Die Geburtsklinik besuchen
Hoffentlich hast du dir bereits Gedanken darüber gemacht, wo du dein Baby auf die Welt bringen möchtest. Falls nicht, solltest du es spätestens jetzt tun, sonst bekommst du keinen Termin mehr im Krankenhaus. Viele fragen sich, wie das mit den Terminen überhaupt funktioniert. Schließlich weiß niemand, wann das Baby auf die Welt kommen wird. Generell ist es so, dass sich die Krankenhäuser darauf einstellen, dass es rund um den Geburtstermin startet. Im Notfall wirst du nicht abgelehnt, aber du wirst kein eigenes Zimmer oder ähnliches erhalten. Du musst bedenken, dass die Kliniken auch nur über eine begrenzte Anzahl an medizinischen Geräten verfügen. Ein Termin ist in dem Fall schon günstiger, weil sie mit dir rechnen. Sie werden dich aber mit Wehen nicht nach Hause schicken und dich alleine lassen. Außerdem gibt es noch deine eigene Hebamme, die dir im Notfall hilft.
Falls du ein Einzelzimmer haben möchtest, musst du dieses rechtzeitig buchen. Im Notfall kann es vorkommen, dass eine zweite Person im Raum liegt. Es ist zwar ärgerlich, aber ein Krankenhaus ist nun einmal kein Hotel. Die Betten werden benötigt und der Platz ebenso. Im Kreißsaal bist du auf jeden Fall alleine, da musst du dir keine Gedanken machen. In einigen Krankenhäusern gibt es sogenannte Familienzimmer, wo auch der Vater über Nacht bleiben darf. Eventuell auch die anderen Kinder. Falls du nicht alleine bleiben möchtest, ist diese Möglichkeit auf jeden Fall empfehlenswert. Hast du keinen Partner, darf natürlich deine Mutter oder eine Freundin einchecken. Niemand sagt, dass du alleine bleiben musst.
In den Krankenhäusern gibt es meistens Informationsvorträge, wo auch Besichtigungen der Kreißsäle inbegriffen sind. Dort kannst du dir ein Bild machen, auf welche Arten dein Baby auf die Welt kommen darf — beispielsweise auf dem Gebärhocker oder im Wasserbecken. Du kannst dir im Vorfeld schon Gedanken darüber machen, welche Position dir am meisten liegt. Nicht jede wird während der Geburt möglich sein. Die genauen Anweisungen bekommst du im Endeffekt von deiner Hebamme. Diese hat die meiste Erfahrung auf diesem Gebiet und leitet in Deutschland die Geburt. Ärzte greifen nur dann ein, wenn es zu einem Notfall kommt.
Ob du dein Baby nun im Geburtshaus oder im Krankenhaus zur Welt bringst, auf jeden Fall solltest du einige Dinge vorbereiten. Du benötigst eine Kliniktasche für die Zeit um die Geburt und notwendige Dokumente. Bereite diese bereits während der Schwangerschaft vor, sodass du sie bei den ersten Wehen nur schnappen und dir keine Gedanken mehr darüber machen musst.
Das gehört in die Kliniktasche:
- Kleidung fürs Baby
- Nachthemden
- Handtücher, Waschzeug, Hausschuhe
- ein bequemer Jogginganzug bzw. warme Sachen
- Socken
- Nötige Medikamente und Rezepte laut Arzt
Folgende Dokumente und Papiere sind wichtig:
- Krankenkassenkarte
- Mutterpass
- Personalausweis oder Reisepass
- Familienstammbuch/Heiratsurkunde
- Geburtsurkunde von Mutter und Vater (falls nicht verheiratet) und Vaterschaftsanerkennung
- Allergiepass (falls vorhanden)
- Telefonliste (Hebamme, Notfallkontakte, Arzt)
Falls die Wehen nicht zu Hause einsetzen, musst du nicht zwangsläufig zuerst nach Hause fahren und deine Tasche holen. Stell sie so ab, dass Bekannte sie rasch finden und dir nachbringen können. Es ist wirklich nicht schlimm, wenn die Wehen einsetzen und du nichts bei dir hast. Im Krankenhaus sind die notwendigen Sachen alle erhältlich. Es gibt sogar Ersatzkleidung für dein Baby. Zudem dauert es bei der ersten Geburt meistens Stunden. In der Regel bleibt genug Zeit, um die Kliniktasche zu holen. Irgendwer wird sich schon finden, der dir dabei hilft.
Falls du keinen Partner hast und nicht alleine entbinden möchtest, solltest du langsam darüber nachdenken, wer bei der Geburt dabei sein wird. Schließlich können nicht alle einfach von der Arbeit fernbleiben. Solche Dinge müssen im Vorfeld besprochen werden.
Während der Geburt kommt es häufig vor, dass Frauen ihre Männer anschreien und sie zum Teufel schicken. Warne deinen Partner und erkläre ihm im Vorfeld, dass du es nicht so meinen wirst.
Weiter zur
Mehr von babysicherheit24