Reboarder Test & Vergleich 2024
Für die Fahrt im Auto benötigen Kinder einen passenden Sitz. Zu jedem Alter gibt es unzählige Modelle, die umfassende Sicherheit bieten. Unter ihnen ist eine Gruppe, die diese Sicherheit in den ersten Lebensjahren noch einmal erhöht: die Reboarder.
Durch die Montage gegen die Fahrtrichtung schützen Reboarder im Vergleich Kinder unter vier Jahren am besten während einer Autofahrt. Doch sind sie ebenso komfortabel wie die vorwärts gerichteten Modelle? Schauen wir uns ein bisschen auf dem Markt um!
- Reboarder sind Kindersitze für das Auto, in denen das Kind gegen die Fahrrichtung sitzt.
- Sie erhöhen die Sicherheit beim Autofahren für Kinder bis vier Jahre.
- Manche Reboarder eignen sich ab Geburt.
- Für Kinder bis 9 Monate sind rückwärtsfahrende Babyschalen oder Reboarder Pflicht.
- Die neue i-Size Verordnung setzt europaweit neue Standards für Reboarder.
- Die Modelle auf dem Markt unterscheiden sich sehr im Handling.
- Reboarder sind im Durchschnitt teurer als herkömmliche Autositze.
Keine Zeit? Hier unsere Top 3 Reboarder 😍
Die besten Reboarder
Britax Römer Dualfix 2R
- Der Kindersitz ist Testsieger mit der Gesamtnote 2,4 (GUT) bei Stiftung Warentest (05/2020) in der...
- Der Auto-Kindersitz für Kinder hat eine intuitive 360°-Drehfunktion für rückwärts- und...
- Der Kindersitz fürs Auto ermöglicht ein einfaches Hineinsetzen und Anschnallen des Kindes dank...
- Längere Verwendung als Reboarder mit mehr Beinfreiheit dank kurzen Stützbügel
- Mehrfach verstellbare Ruhepositionen - vorwärts und rückwärts
In der Gruppe bis 18 Kilogramm Körpergewicht (0+/1) sticht der Britax Römer Dualfix 2 R sofort ins Auge. Nicht nur das hervorragende Ergebnis im aktuellen Test der Stiftung Warentest (05/2020) spricht für ihn. Der Testsieger mit einer Gesamtnote von 2,4 versteckt viele Features hinter seiner stabilen Erscheinung. Vor allem im ADAC-Sicherheits-Test konnte der Reboarder punkten.
Die zugehörige Basis ist zur sicheren und einfachen Befestigung mit ISOFIX-Halterung und einem Standfuß ausgestattet. So fixierst du sie schnell auf der Rückbank deines Autos. Besonderer Clou: Das ISOFIX-System ist leicht beweglich nach oben, um im Falle eines Aufpralls die auf den Sitz wirkende Kraft umzulenken. Ein Bügel im Bereich der Rückenlehne ist relativ dezent gehalten – was dem schon größeren Kind mehr Beinfreiheit im Reboarder verspricht. Der Sitz selbst ist fast komplett als Sitzschale zu erkennen, was besonders im Kopfbereich und an den Beinen den Seitenaufprallschutz erhöht.
Drehen lässt sich der Sitz beliebig um 360 Grad. Dadurch wechselst du nicht nur flexibel die Fahrtrichtung deines Kindes vor einer Autofahrt, auch der Einstieg fällt enorm leicht. Hierzu kannst du einfach den Bedienknopf an der Base drücken und den Sitz in Richtung Autotür drehen. Mit 14 Kilogramm Gewicht ist der Sitz nicht gerade leicht, wenn du ihn beispielsweise von einem Auto ins andere montieren willst. Das liegt unter anderem daran, dass Sitz und Basis eine Einheit bilden und nicht voneinander getrennt werden können.
Den kleinen Passagier sicherst du im Sitz durch den weich gepolsterten Fünf-Punkt-Gurt. Eine Kopfstütze bietet zusätzlichen Komfort während der Fahrt. Du kannst die Sitzposition vorwärts und rückwärts um je vier Positionen verändern. Das ist besonders wichtig für die Nutzung ab Geburt oder wenn dein Kleinkind während der Fahrt eingeschlafen ist. Der Hebel hierzu befindet sich an der vorderen Unterseite des Sitzes. Allerdings erläutern der ADAC und einige Nutzer, dass die Liegeposition teils nicht überzeugt.
An die Körpergröße des Kindes passt du den Dualfix 2 R von Britax Römer durch die variable Kopfstütze an. Mit Zug an der entsprechenden Schlaufe lässt sie sich samt Gurt nach oben oder unten verschieben. Für Neugeborene empfiehlt sich eine separate Einlage, die jedoch als Zubehör gekauft werden muss. Sie macht den Transport noch komfortabler.
Vor- und Nachteile:
- Lange Nutzungszeit (ab Geburt)
- Drehbar um 360 Grad
- Großer Anteil Hartschale
- ISOFIX-Drehpunkt für mehr Sicherheit
- Kopfstütze lässt sich sehr leicht verstellen
- Dimensionen im Auto wirken schlank
- Bezüge waschbar
- Neugeboreneneinlage nicht inklusive
- Relativ schwer
- Gurte können beim Reinsetzen stören
- Liegeposition nicht optimal
CYBEX Gold Sirona M2
- Stabiler und hochwertiger Kinder-Autositz (Reboarder) - Für Kinder ab Geburt bis ca. 105 cm (ca. 4...
- Maximale Sicherheit: Integrierter Seitenaufprallschutz (L.S.P. System), Energieabsorbierende Schale,...
- Herausnehmbare Neugeboreneneinlage, 12-fach höhenverstellbare Kopfstütze, Einhand...
- Einfache Ein-Klick-Installation durch ISOFIX, Rückwärtsgerichtet bis 105 cm (ca. 4 Jahren),...
- Lieferumfang: 1 Autositz Sirona M2 i-Size mit ISOFIX-Base, Inkl. ISOFIX Einbauhilfen und...
Der Reboarder Cybex Sirona M2 entspricht bereits der neuen i-Size-Verordnung für rückwärtsgerichtetes Fahren bis 15 Monate. Der deutsche Hersteller hat hier einen Autositz der Gruppe 0+ im Angebot, der ab Geburt zum Einsatz kommen kann. Für die ganz Kleinen ist eine Neugeboreneneinlage dabei, die laut Hersteller nach etwa drei Monaten nicht mehr benötigt wird.
Die zugehörige Base ist ebenfalls im Lieferumfang enthalten. Sie ragt auf der einen Seite sehr hoch nach oben, was nicht nur den Autositz schützt, sondern auch zusätzlich Stabilität gibt. Mit 14 Kilogramm ist der komplette Sitz jedoch auch recht schwer beim Transport von einem Fahrzeug ins andere. Das ISOFIX-System erleichtert hingegen den Umbau. Über einen Standfuß sichert sich die Base zusätzlich nach unten ab.
Der eigentliche Autositz kann als Reboarder (Pflicht bis 15 Monate und 75 Zentimeter) oder vorwärts gerichtet auf der Base montiert werden. Eine Sicherheitsanzeige wechselt dabei von rot auf grün, wenn der Sitz korrekt eingerastet ist. Für einen Wechsel muss der Sitz händisch ausgebaut werden. Er lässt sich nicht einfach im montierten Zustand drehen. Mit etwas Übung gelingt der Umbau aber recht schnell.
Cybex hat seinen Reboarder Sirona mit dem LSP-System ausgestattet, das dein Kind bei einem Seitenaufprall besonders gut schützt. Es kann seitlich durch Knopfdruck ausgefahren werden und fungiert als Puffer bei einem Unfall. Ein weiteres Sicherheitsfeature ist in der Kunststoffschale des Sitzes zu finden: Sie absorbiert die Kraft bei einem Aufprall, bevor sie den kleinen Nutzer erreichen kann.
Die Kopfstütze beim Reboarder ist in 12 Stufen höhenverstellbar. Der Fünf-Punkt-Gurt wandert in jedem Fall mit nach oben. Das Gurtschloss ist verbesserungswürdig, da ältere Kinder es scheinbar leicht öffnen können. Um den Sitz in Liegeposition zu bringen ist ebenfalls nur eine Hand nötig. Der Hebel ist am Fußende der Sitzeinheit angebracht. In der Reboarder-Funktion gibt es fünf Einstellungen, vorwärts immerhin noch drei.
Der Cybex Sirona M2 i-Size schneidet im Test von Stiftung Warentest mit der Gesamtnote 2,2 ab (11/2016). Er punktet vor allem mit einer exzellenten Bewertung in Sachen Schadstoffe. Der Stoffbezug dieses Cybex Reboarders lässt sich abnehmen und in der Waschmaschine bei 30 Grad reinigen. So kannst du sicherstellen, dass auch Verschmutzungen ihm nichts ausmachen.
Vor- und Nachteile:
- Lange Nutzungszeit (ab Geburt)
- Variabler Einsatz rückwärts oder vorwärts
- Leichter Einbau
- i-Size zugelassen
- Weit verstellbare Kopfstütze
- Sicherheitsfeatures (LSP, absorbierende Schale)
- Montageanzeige auf Base
- Kein leichter Drehmechanismus
- Kontrolle einzelner Bestandteile nötig
- Gurtschloss lässt sich leicht öffnen
- Viel Gewicht
Britax Römer First Class Plus
- Britax Römer Reboarder Kindersitz - Made in Britain
- Der Auto-Kindersitz für Kinder hat einen herausnehmbaren Neugeborenen-Einsatz für eine flachere,...
- Der Kindersitz fürs Auto verfügt über ein interaktives Gurtsystem – CLICK & SAFE
- Passt in die meisten Autos – Einbau mit dem 3-Punkt-Gurt des Fahrzeugs
- Rückwärtsgerichteter Einbau von Geburt bis 13 kg und vorwärtsgerichtete Verwendung von 9 bis 18...
Der britische Hersteller Britax Römer schickt unter seinen Reboardern den First Class Plus ins Rennen. Er lässt sich ebenfalls ab Geburt nutzen und trägt Kinder bis zu einem Gewicht von 18 Kilogramm (etwa vier Jahre). Als Reboarder Kindersitz kann er bis zu einem Gewicht von 13 Kilogramm verwendet werden. Danach muss er in Fahrtrichtung montiert sein.
Die Montage erfolgt klassisch über die Gurte des Autositzes, nicht über ISOFIX. Dadurch ist dieses Modell auch in Autos ohne dieses System einsetzbar. Der Einbau geht jedoch nicht ganz so leicht von der Hand. Wer den Sitz als Reboarder montieren will, muss zunächst einen Neigungsfuß ausklappen. Der Gurt des Autos muss anschließend nach Anleitung durch diverse Gurtführungen gelegt werden, um den Kindersitz zu sichern. Etwas ungünstig ist in dieser Position, dass man das Kind beim hineinsetzen über den Gurt heben muss.
Sobald du auf die Montage in Fahrtrichtung wechseln willst, löst du den Gurt und drehst einfach den kompletten Sitz um. Auch hier sind die entsprechenden Gurtführungen dann bei der Montage zu nutzen. Um in Fahrrichtung zu schauen, muss dein Kind mindestens neun Kilogramm schwer sein.
Ab dem ersten Tag ist für den Römer Britax Reboarder ein passender Neugeboreneneinsatz dabei. Die niedrigste Liegeposition sorgt dafür, dass der kleine Körper ruhig schlummern kann. Mit wachsendem Nachwuchs entfernst du die Einlage, kannst als Reboarder aber die Sitzposition nicht ändern. Sobald er vorwärtsgerichtet ist, bist du in der Sitzposition variabel: In vier Stufen kannst du sie verändern. Allerdings verfügt dieses Modell nicht über eine verstellbare Kopfstütze. Lediglich die Schultergurte wachsen mit. Wenn dein Kind also eine gewisse Oberkörperlänge erreicht hat, ragt es über die Rückenlehne hinaus und der Sitz ist zu klein.
Speziell designte, dicke Schulterpolster sorgen dafür, dass sich im Fall eines Frontalaufpralls die Kraft gleichmäßig auf Schulter und Brust verteilt. Hals und Kopf sind somit weniger stark betroffen. Beim Anschnallen deines Babys bietet dir dieser Reboarder von Römer eine kleine Hilfestellung: Du hörst ein Klicken, sobald der Gurt straff genug gezogen wurde (Click-and-Safe System). Unsicheren Eltern hilft das ungemein. Das Eigengewicht ist mit 8,4 Kilogramm nicht sehr hoch.
Bei Flecken auf dem Sitz ist es möglich, das Polster abzunehmen und in der Waschmaschine zu waschen. Den Gurt musst du dabei nicht lösen. Der Sitz kann einfach im Auto installiert bleiben, bis der Bezug getrocknet ist.
Vor- und Nachteile:
- Click-and-Safe Gurtsystem
- Passt in die meisten Autos
- Lange Nutzungszeit (ab Geburt)
- Spezielle Schulterpolster
- Variabler Einsatz rückwärts oder vorwärts
- Montage erfordert Übung
- Keine mitwachsende Kopfstütze
- Relativ große Dimensionen
- Viel Spiel im Kopfbereich
Maxi-Cosi Pearl Smart
- Sichere und lange Verwendung des Kindersitzes mit der ISOFIX Basisstation FamilyFix One i-Size,...
- Der Autositz besitzt Seitenaufprallschutz und ein 5-Punkt-Gurtsystem und entspricht der aktuellen...
- Der Kinderautositz lässt sich rückwärtsgerichtet bis zu einer Körpergröße von 105 cm (ca. 4...
- Sowohl vorwärts- als auch rückwärtsgerichtet sind alle insgesamt 4 bequemen Sitz- und...
- Sehr einfache Höhenverstellung der Hosenträgergurte und Kopfstütze. Der Bezug ist einfach und...
Dieser Reboarder von Maxi-Cosi bringt alle Sicherheitsvorkehrungen nach der neuen i-Size Norm mit in dein Auto. Du kannst den Sitz mit oder ohne die notwendige Basis FamilyFix One i-Size erwerben. Sie wird einfach über ISOFIX-Halterungen ins entsprechend ausgestattete Auto geklickt. Der Reboarder eignet sich auch später für vorwärts gerichtetes Fahren. Dies ist ab einem Alter von 15 Monaten möglich. Der Sitz wird lediglich andersherum aufgesteckt.
Die Basis verändert ihre Position dabei nicht. Sie verfügt über einen Standfuß zur Stabilisierung im Auto. Außerdem ertönt ein Piepsen, wenn sie richtig montiert wurde. Auch die korrekte Befestigung des Sitzes wird über ein akustisches Signal und grüne Leuchten bestätigt. Der Maxi-Cosi Reboarder ist als Sitz der Gruppe 1 ein sinnvoller Nachfolger für die Babyschale des gleichen Herstellers, die auf die gleiche Basis passt (z.B. die Pebble Plus).
Je nach Körpergröße kannst du die praktische Kopfstütze in mehreren Stufen nach oben ziehen. Die Fünf-Punkt-Gurte und die Kopfstütze verstellen sich gleichzeitig, sodass du alles mit nur einem Handgriff auf dein Kind anpassen kannst. Rückwärts wie vorwärts hast du zwei Sitzpositionen zur Auswahl. Das ist im Vergleich zu anderen Reboardern relativ wenig. Beachten musst du auch den Hinweis des Herstellers, dass der Pearl Smart als Reboarder nur in Schlafposition gebracht werden darf, so lange dein Kind kleiner als 97 Zentimeter ist.
Mit seinem geringen Gewicht von 6,9 Kilogramm punktet der Sitz im Fall eines Umbaus. Ein Drehmechanismus für den einfachen Wechsel zwischen den Fahrtrichtungen ist nicht vorhanden. Dass auch die Basis separat getragen werden kann, schont bei einem Fahrzeugwechsel den Rücken.
Vor- und Nachteile:
- i-Size Zulassung
- Kompatibel mit mehreren Basen von Maxi-Cosi
- Vorwärts oder rückwärts einbaubar
- Sinnvolle Ergänzung zu Babyschale
- Praktische Kopfstütze
- Akustische und visuelle Signale
- Leichter Einbau
- Geringes Eigengewicht
- Wenig Liegepositionen
- Nutzungszeitraum weniger umfangreich
Was ist ein Reboarder?
Ein Reboarder ist ein spezieller Kindersitz, der im Auto rückwärts gerichtet montiert wird. Er ist diesbezüglich vergleichbar mit einer Babyschale. Nutzt dein Kind einen solchen Sitz, blickt es bei einer Autofahrt in Richtung Kofferraum. Ein Reboarder kann im Fall eines Unfalls die auf das Kind wirkenden Kräfte besser verteilen und beugt schweren Verletzungen deshalb besser vor. Meistens sind Reboardsitze bei den Modellen der Gruppe 1 zu finden. Es gibt allerdings auch Reboarder, die ab Geburt verwendet werden dürfen.
Vor und Nachteile von Reboardern
Der größte Vorteil eines Reboarders liegt auf der Hand: Auf keine andere Art kann dein Kind sicherer im Auto mitfahren. Das gilt sowohl für Bremsmanöver im Straßenverkehr als auch für Unfälle, die meist frontal passieren. Da viele Modelle von Geburt an nutzbar sind, müsst ihr euch bis zum Alter von etwa vier Jahren keinen neuen Autositz zulegen. Ist der Reboarder zudem drehbar um 360 Grad, ist der Einstieg ins Auto ein Kinderspiel – für das Kind und deinen Rücken.
Allerdings hat dieser Komfort seinen Preis. Die rückwärtsgerichteten Sitze sind meist teurer als ihre vorwärtsfahrenden Kollegen. Und je nachdem wie schnell das Kind wächst, überlegt man sich diese Investition zweimal. Ab einer gewissen Beinlänge bieten die Sitze nur noch wenig Beinfreiheit. Kinder müssen dann meist im Schneidersitz sitzen, was auf langen Fahrten unangenehm werden kann.
Besitzer von kleinen Autos haben zudem das Problem, dass Reboarder in der Regel mehr Raum zum Vordersitz beanspruchen als herkömmliche Kindersitze. Für einen vorne sitzenden Elternteil machen sie es auch schwierig, während der Fahrt mit dem Kind zu interagieren: Getränk reichen, Nase putzen oder „Mama, schau mal“ erfordern fast eine akrobatische Meisterleistung.
Vor- und Nachteile:
- Reduzieren Verletzungsgefahr bei Unfällen
- Entlastung der Wirbelsäule bei Bremsmanöver
- Von Geburt an nutzbar
- Können mehrere Kindersitz-Gruppen abdecken (0/0+/1)
- Drehbare Reboarder vereinfachen den Einstieg
- Teurer als ein normaler Kindersitz
- Kaum Beinfreiheit für ältere Kinder
- Zugriff während der Fahrt schwierig
- Beanspruchen mitunter viel Platz
Warum einen Reboarder nutzen?
Der größte Pluspunkt eines Reboarders ist ein sehr wichtiger: Er ist die sicherste Möglichkeit für dein Kind, in einem Auto mitzufahren. Der Sicherheitsaspekt betrifft gleich mehrere Bereiche.
Schon bei einem einfachen Bremsmanöver, das nicht selten im Straßenverkehr vorkommt, wirkt sich die Fliehkraft auf den kleinen Kinderkörper aus. Am anfälligsten ist bei einem solchen Vorgang der schwere Kopf deines Kindes. Je nach Alter macht der Kopf 20-25 Prozent seines gesamten Körpergewichts aus. Bei einem Erwachsenen sind es nur noch sechs Prozent. Um diesen schweren Teil des Körpers zu halten, ist die Muskulatur im Nacken eines Kindes noch viel zu schwach. Deshalb wird auch schon beim starken Bremsen der Kopf in Fahrtrichtung geschleudert.
Im Vergleich zu einem normalen Kindersitz wirkt bei einem Reboarder der Sitz als natürliche Barriere. Der Kopf bewegt sich also nicht durch die Luft, er wird einfach gegen den Sitz gedrückt. Dieser absorbiert die Kräfte des Schwungs und verteilt sie auf den gesamten Körper. Ein Bremsmanöver hat folglich keine negativen Auswirkungen auf das Kind.
Auch während eines Unfalls kann ein Reboarder schweren Verletzungen vorbeugen. Da die meisten Aufprallunfälle frontal passieren (66 Prozent), wirkt er wie ein Schutzschild in die richtige Richtung. Auch beim Seitenaufprall, dem oft ein Bremsmanöver vorausgeht, kann der Reboarder seine Schutzmechanismen besser entfalten: Die seitlichen Schutzelemente bleiben seitlich des Körpers, wenn er in den Sitz gedrückt wird. Fährt das Kind vorwärts, würde sich durch das Bremsen der Körper nach vorne neigen – und somit aus dem Wirkungsbereich des seitlichen Schutzes heraus.
Fährt dein Baby in den ersten Lebensmonaten in einer Babyschale, ändert sich grundsätzlich beim Übergang zu einem Reboarder nicht viel. Du setzt deinen Schatz auf die gleiche Art hinein, er hat die gleiche Blickrichtung und das Anschnallsystem ist ähnlich. Abwechslung bringen ein größeres Platzangebot und der aufrechtere Sitz. Auf einer Autofahrt kann dein Kind so auch besser zum Fenster hinaussehen und mehr erleben. Mochte dein Kind die Babyschale nicht, könnte es jedoch den Reboarder durchaus mögen.
Der normale Kindersitz ändert hier wesentlich mehr am Abenteuer Autofahren. Was sicher interessant ist für viele Kinder, kann kleine Wesen aber auch schnell aus der Bahn werfen, wenn sie plötzlich in eine andere Richtung schauen müssen.
Ab wann muss ich einen Reboarder nutzen?
Der Wechsel von der Babyschale auf einen Autositz der Gruppe 1 ist laut Gesetzgeber ab einem Körpergewicht von neun Kilogramm erlaubt. Die meisten Eltern greifen bisher auf einen vorwärts gerichteten Sitz zurück, sobald ihr Baby diese Marke überschritten hat. Forschungsergebnisse zeigen jedoch, dass Kinder bis zu einem Alter von vier Jahren am sichersten in entgegengesetzter Richtung mitfahren. Sobald der Wechsel in den nächstgrößeren Autositz ansteht, ist also ein Reboarder die beste Wahl.
Einzelne Modelle mit der Angabe 0+ lassen sich bereits anstatt einer Babyschale ab Geburt deines Kindes nutzen. Hier ist die Nutzungszeit somit etwas länger. Bei diesen ist es jedoch sehr wichtig, auf die Liegeeinstellung zu achten. Manche Sitze scheinen hier zu aufrecht für ein Neugeborenes.
Wie lange kann ich einen Reboarder verwenden?
Wie bei jedem Autositz gelten bei einem Reboarder Gewichtsbeschränkungen. Gleichzeitig gibt der Raum zwischen Kindersitz und Rückenlehne des Autositzes zu einem gewissen Grad vor, wann die Nutzungszeit eines solchen Sitzes sich dem Ende neigt. Irgendwann sind die Kinderbeine einfach zu lang, um sie bequem zu platzieren – selbst im Schneidersitz.
Auch bei Reboardern bis 18 Kilogramm wird oft ab 13 Kilogramm Körpergewicht das Fahren in Fahrtrichtung empfohlen. Sie sind dann zum Drehen geeignet und fahren noch eine gewisse Zeit lang in Fahrtrichtung mit. Reboarder bis 25 oder 36 kg sind die Seltenheit. Auch sie werden ab einem gewissen Zeitpunkt vorwärts verwendet.
Welche Reboarder Systeme gibt es?
Grob unterscheiden lassen sich die verschiedenen Reboarder-Systeme vor allem an der Befestigungsmöglichkeit. Außerdem gibt es Modelle, die variabel als Reboarder eingesetzt werden können.
Reboarder ohne ISOFIX
Universell einsetzbar sind im Auto Reboarder mit Gurtbefestigung. Hierbei wird der Drei-Punkt-Gurt des Autositzes nach Anleitung im Kindersitz befestigt. Das ist nicht immer ganz einfach und empfiehlt sich vor allem, wenn der Reboarder seinen festen Platz in einem Auto hat.
Reboarder mit ISOFIX
Hast du einen Reboarder mit ISOFIX-Vorrichtung gekauft, muss auch dein Auto über die entsprechenden Halterungen verfügen. Bei diesem System werden die beiden Haken einfach am entsprechend ausgestatteten Autositz eingeklickt und sind dann fest im Sitz verankert. Du kannst auch ISOFIX nachrüsten, wenn du die passende Halterung für dein Fahrzeug erwirbst und einbauen lässt.
Diese Befestigung ist nicht nur äußerst sicher, sondern auch sehr einfach zu betätigen. Nachteil dieses Systems ist, dass der Reboarder nicht an jeder Position im Auto montiert werden kann. Meist verfügen nur die äußeren Sitze der Rückbank über ISOFIX-Punkte.
Kombi-Reboarder
Es gibt auch Modelle, die sich als Reboarder oder als vorwärts gerichteter Kindersitz nutzen lassen. Dieser Autositz ist dann entweder drehbar, ohne dass die Basis neu befestigt werden muss, oder der Sitz lässt sich abnehmen und anders gerichtet auf der Basis neu montieren.
Was auf der einen Seite überaus praktisch klingt, hat auch einen Nachteil: Viele Eltern wechseln aufgrund der Flexibilität zu früh in die vorwärts gerichtete Einstellung. Somit gehen nicht nur die Vorteile des Reboarders verloren, man hat auch noch viel Geld umsonst investiert. Einen Vorteil bietet diese Art Autositz auf jeden Fall, wenn er über einen Mechanismus drehbar ist: Das Hineinsetzen ist für Eltern und Kind viel angenehmer, weil du den Sitz um 90 Grad zur Türöffnung drehen kannst.
Gängige Fehler beim Reboarder
Wichtig bei der Montage eines Reboarders ist, dass sie korrekt ausgeführt wird. Am besten informierst du dich bereits vor dem Kauf, ob es irgendwelche Beschränkungen für dein Auto oder den gewünschten Sitz gibt. Miss genau aus, ob der Sitz Platz in deinem Auto hat. Er soll weder zwischen Vordersitz und Rückbank gequetscht sein, noch darf der vorne Sitzende zu wenig Platz haben. Im besten Fall kannst du vor dem Kauf eines Reboarders versuchen, ihn im eigenen Auto einzubauen.
Auf gar keinen Fall darfst du einen Reboarder auf dem Beifahrersitz montieren, wenn der Airbag aktiviert ist.
Wenn dein Reboarder auf einer Basis mit Stützfuß steht oder selbst einen hat, solltest du im hinteren Bereich die Fußmatten entfernen. Damit verhinderst du, dass der Stützfuß verrutscht. Wenn der Reboarder nur mit dem Gurtsystem des Autos befestigt werden kann, musst du die leider oft umständliche Anleitung genau befolgen.
Gute Verarbeitung und Komfort beim Reboarder erkennen
Wie bei jedem Kindersitz für das Auto muss auch ein Reboarder über ein Prüfzeichen nach entsprechenden europäischen Normen verfügen. Weiter unten im Text gehen wir noch darauf ein.
Qualitätskriterium sind außerdem die Verarbeitung der Stoffe und der Zustand der Nähte. Zusätzliche Polsterungen machen den Reboarder zu einem bequemen Sitz für dein Kind. Wenn der Bezug dann noch leicht zu entfernen ist, sind auch Verschmutzungen kein Thema. Hilfreich ist zur Reinigung die Möglichkeit, einen passenden Sommerbezug oder eine kuschelige Einschlagdecke zu verwenden. Damit schonst du Polster und schafft zudem ein angenehmes Klima für dein Kind.
Vorschau | Produkt | |
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Maxi-Cosi AxissFix i-Size Autositz, 360° drehbarer Kindersitz mit ISOFIX... | Jetzt Angebot ansehen! |
Nach der Installation darf der Reboarder auf dem Autositz natürlich nicht wackeln oder anderweitig instabil erscheinen. Modelle wie der Maxi-Cosi MiloFix, die zusätzlich zum ISOFIX-System einen Top Tether Gurt haben, sind hier doppelt stabilisiert. Vor allem, wenn du nur mit dem Autogurt fixierst – wie beim Britax Römer First Class Plus – musst du die Montage vor jeder Fahrt prüfen.
Nützliches Zubehör für den Reboarder
Um auch während der Fahrt Sichtkontakt zu deinem Kind zu haben, empfiehlt sich ein Spiegel an der Rückenlehne der Rückbank. Schon bei einer Babyschale ist ein solcher Spiegel sinnvoll.
Da bei fortschreitendem Alter der Kinder in einem Reboarder die Füße samt Schuhen die Rückenlehne deines Autositzes berühren, sind Verschmutzungen vorprogrammiert. Abhilfe schafft ein Schonbezug oder eine waschbare Matte, die du über den Sitz deines Autos spannen kannst.
Welchen Reboarder am besten kaufen?
Wenn du schon ein bisschen recherchiert und einige Modelle ins Auge gefasst hast, ist es Zeit für eine detaillierte Prüfung, welcher Reboarder sich für euch eignet. Dabei hilft dir als Grundlage diese Checkliste.
- Lässt sich der Reboarder in meinem Auto befestigen? Das ist vor allem bei Autos wichtig, die keine Befestigungsmöglichkeit mit ISOFIX haben. Auch sind nicht alle Modelle für jedes Fahrzeug zugelassen. Eine entsprechende Liste aller kompatiblen Fahrzeugtypen findest du meist auf der Seite des Herstellers.
- Wie viel Platz nimmt der Reboarder ein? Diese Art des Kinderautositzes nimmt recht viel Platz ein – vor allem nach vorne hin. In einem Kleinwagen kann es da zu Problemen kommen, wenn auf dem vorderen Sitz auch noch jemand Platz nehmen möchte.
- Wie oft wechselt der Sitz das Auto? Bei Sitzen, die du spontan auch mal umbauen möchtest, empfiehlt sich ein ISOFIX-Modell. Bei einem Reboarder ohne ISOFIX musst du einen höheren Zeitaufwand kalkulieren, wenn der Sitz mehrmals pro Woche das Auto wechselt.
- Wie groß ist das Kind? Je nach Alter lohnt es sich nicht mehr, auf einen Reboarder umzusteigen. Die Kosten sind verhältnismäßig hoch und eine solche Investition macht nur bei entsprechend langer Nutzungszeit Sinn. Auch wenn dein Kind schnell zu wachsen scheint, solltest du die Umstellung gut überlegen.
- Möchtest du flexibel sein? Dann könnte ein Kombi-Sitz die richtige Wahl für euch sein. Diese Reboarder sind meist um 360 Grad drehbar und dein Kind kann wahlweise nach hinten oder nach vorne gerichtet mitfahren.
- Welches Gurtsystem bevorzugst du? Reboarder gibt es auf dem Markt mit Fünf-Punkt-Gurt oder mit Drei-Punkt-Gurt. Schau dir genau an, ob dein Favorit über das Gurtsystem verfügt, das du haben möchtest.
Reboarderpflicht und i-Size Verordnung
Eine Reboarder-Pflicht unterstützt der ADAC bis zu einem Alter von zwei Jahren. Gesetzliche Vorschriften für die rückwärts gerichtete Fahrt im Auto gibt es bislang aber keine bis zu diesem Alter. Es sind lediglich Empfehlungen. Die EU geht einen Schritt in diese Richtung, indem sie ein neues Siegel bei der Zulassung von Kindersitzen eingeführt hat.
Seit Juli 2013 trat die neue Kindersitznorm UN ECE Reg. 129 in mehreren Schritten in Kraft. Sie legt höhere Sicherheitsstandards bei der Prüfung von Kindersitzen zugrunde. Die Norm ergänzt andere Verordnungen, die beispielsweise die generelle Kindersitzpflicht bis 12 Jahre oder 150 Zentimeter Körpergröße betreffen. Aktuell gültig sind zusätzlich noch Sitze nach den alten Normen ECE R 44/03 und ECE R 44/04. Die Vorgänger EC 44 01 und EC 44 02 sind seit einigen Jahren verboten.
Bei der neuen Norm, die auch unter dem Namen i-Size Verordnung bekannt ist, ist die Körpergröße des Kindes der maßgebliche Faktor für eine Klasseneinteilung der Kindersitze. Hauptmerkmal ist, dass Kinder in diesen Sitzen bis zu einem Alter von 15 Monaten ausschließlich gegen die Fahrtrichtung transportiert werden dürfen. Auch das ISOFIX-System wird hierdurch verankert. Im Falle eines Front- oder Seitenaufpralls müssen Reboarder nach i-Size besonders sicher sein.
Für eine flächendeckende Einführung sind noch weitere Schritte, besonders bei den Autobauern, erforderlich. So passen i-Size Sitze wie der Cybex Sirona M2 noch nicht in jedes Auto. Ältere Modelle ohne ISOFIX-Vorrichtung auf der Rückbank sind nicht kompatibel. Wer jedoch bereits in seinem Auto ein i-Size Logo vorfindet, kann sicher sein, dass jeder i-Size Kindersitz problemlos darin befestigt werden kann.
Reboarder im Test
Stiftung Warentest und der ADAC haben schon mehrfach Testurteile zu Autokindersitzen veröffentlicht. Ein gesonderter Test zu Reboardern findet sich nicht. Aber einzelne Modelle aus dem rückwärts gerichteten Segment wurden bei den Prüfungen ebenfalls unter die Lupe genommen. So war unter den Reboardern beim Test der Stiftung Warentest etwa der Maxi-Cosi MiloFix im Jahr 2013 dabei.
Der ADAC empfiehlt Reboarder ausdrücklich für die ersten Lebensjahre, hat aber auch noch keinen ausschließlichen Test dieser Modellgruppe durchgeführt. Im Oktober 2019 war unter anderem der Nachfolger des Joie Spin 360 zur Prüfung angetreten. Er errang die Gesamtnote 1,8. Einen Testsieger aus dem Reboarder-Segment gibt es seit Mai 2020: Der Britax Römer Dualfix 2R erreichte in der Kategorie Geburt bis ca. 4 Jahre die Bestbewertung 2,4. Er glänzt vor allem durch ein „SEHR GUT“ im Testbereich „Schadstoffe“ und kann auch in puncto „Sicherheit“ überzeugen. Weitere Testkriterien sind beim ADAC die „Bedienung“ der Kindersitze sowie deren „Ergonomie“.
Warum nur Reboarder den Plus-Test bestehen
Der in Schweden eingeführte Plus-Test – eine Ergänzung zu den Standard-Testverfahren für Kinderautositze – misst speziell die Wirkung eines Aufpralls auf den empfindlichen Nacken-Bereich eines Kindes. Bisher haben den Test ausschließlich Reboarder bestanden. Der Grund hierfür liegt in der Wirkungsweise eines rückwärtsgerichteten Autositzes und den Kriterien des Tests, die mit kurzem Bremsweg und hoher Geschwindigkeit sehr streng sind.
Vor allem beim häufigsten Unfall – dem Frontalaufprall – ist die Kraft auf das Genick der kleinen Mitfahrer enorm. Durch das Sitzen in Fahrtrichtung und einen plötzlichen Stopp bewegt sich der gesamte Körper in Richtung des Aufpralls. Dabei fliegt der mehrere Kilogramm schwere Kopf besonders unkontrolliert nach vorne und zieht Nacken und Wirbelsäule in Mitleidenschaft. Bei Reboardern tritt dieser Effekt nicht auf, da der Kopf in Fahrtrichtung auf einer festen Barriere ruht, in die er lediglich hineingedrückt wird. Das Genick ist dadurch vor der Kraft des Aufpralls weitestgehend geschützt. Die darauf wirkende Kraft (gemessen in Newton), liegt unter dem sehr strengen Grenzwert, der im Plus-Test festgelegt wurde. Vorwärts gerichtete Sitze haben bei diesem freiwilligen Test praktisch keine Chance, die Kriterien zu erfüllen.
Was ist an den Vorurteilen über Reboarder dran?
Bei der Suche nach einem Reboarder ist es dir vielleicht auch schon passiert, dass du an der ein oder anderen Stelle zweifelst. Wie sieht es mit der Beinfreiheit aus? Passt der überhaupt in jedes Auto? Hier findest du die gängigsten Vorurteile über Reboarder und wie wir sie einschätzen.
Reboarder sind teurer als herkömmliche Kindersitze.
Ja und nein. Preislich liegen Reboarder tatsächlich oft etwas teurer als herkömmliche Kindersitze derselben Kategorie und Güte. Allerdings solltest du auch bedenken, dass du hier meist ein Mehr an Technik und Funktionen bekommst – wie zum Beispiel eine Drehfunktion um 360 Grad. Das hat einfach seinen Preis.
Die Montage eines Reboarders ist aufwändiger.
Das kommt ganz auf das Modell an. Gegurtete Sitze verlangen generell etwas mehr Übungen als solche mit ISOFIX-Mechanismus und Standfuß. Doch das trifft auf jede Art von Kindersitz zu. Wichtig ist, sich genau mit der Anleitung und dem spezifischen Modell auseinander zu setzen. Dann hast du auch einen Reboarder schnell im Griff.
Ein Reboarder passt nicht in jedes Auto.
Auch das ist unter Umständen wahr, denn ein Reboarder hat in die Fahrtrichtung einen erhöhten Platzbedarf. Doch man könnte auch sagen: Nicht JEDER Reboarder passt in jedes Auto. Glücklicherweise unterscheiden sich die Modelle etwas in den Maßen nach vorne und zur Seite. Nebenbei: Ein gewisser Mindestabstand gilt auch für vorwärts gerichtete Sitze. Von der Nasenspitze des Kindes bis zum Vordersitz sollten 55 Zentimeter liegen. Vor dem Kauf musst du deshalb in jedem Fall die Gegebenheiten deines Autos genau unter die Lupe nehmen und einkalkulieren, dass auch Fahrer oder Beifahrer davor noch bequem und sicher sitzen wollen.
Im Reboarder sieht das Kind nichts.
Es sieht natürlich nicht in Fahrtrichtung, aber auch die Heckscheibe bietet allerhand Ausblick. Der einzige Unterschied liegt in der Perspektive. Die Kinder sehen nichts auf sich zu, sondern von sich weg bewegen – was im Übrigen für die Augen entspannter ist.
Das Kind hat keinen Platz für die Beine.
Mit zunehmendem Alter stoßen die Beine irgendwann an die Rückbank an – das ist korrekt. Doch Kinder haben eine Fülle an Möglichkeiten, sie bequem in irgendeiner Position abzulegen: angewinkelt, nach links oder rechts geneigt oder im guten alten Schneidersitz. Auch ausstrecken können sie sie hin und wieder, wenn ihnen danach ist. Dafür solltest du allerdings einen Sitzschutz parat haben, damit die Schuhe das Polster nicht dreckig machen. In einem herkömmlichen Kindersitz hängen die Beine in der Luft, was auf Dauer auch unbequem werden kann. Nicht selten ziehen Kinder sie deshalb auf langen Fahrten zum Schneidersitz zu sich heran.
Fazit – für ein Stück mehr Sicherheit
Reboarder sind zeitlich begrenzt nutzbar und können ein paar Schwierigkeiten im Handling mitbringen. Demgegenüber steht das große Plus an Sicherheit, das dein Kind in den ersten Jahren im Auto hat. Beim Reboarder-Kauf gilt es, genau abzuwägen.
Wer sich mit den gelegentlichen Nachteilen anfreunden kann und sich am Preis nicht stört, sollte beim Kindersitz-Kauf etwas tiefer in die Tasche greifen und sich für einen Reboarder entscheiden. Die Sicherheit deines Kindes sollte es dir Wert sein. In jedem Fall ist ein Praxistest anzuraten, um zu sehen ob der Reboarder auch in dein Auto passt.
Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links
[1] https://www.adac.de/verkehr/kindersicherheit/kindersitzberater/kindersitz-normen/ [2] https://www.adac.de/verkehr/kindersicherheit/kindersitzberater/kindersitz-reboarder/ [3] https://www.adac.de/infotestrat/tests/kindersicherung/kindersitz-test/detail.aspx?KisiID=640 [4] https://www.test.de/Autokindersitze-im-Test-1806826-detail/suche/2015271!IC15034-0435-00/?origin=List [5] https://www.adac.de/infotestrat/tests/kindersicherung/kindersitz-test/detail.aspx?KisiID=640
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